Was wollen wir mit SDG 15 erreichen?
- Intakte Landökosysteme und ihre Leistungen erhalten, wiederherstellen und nachhaltig nutzen
- Verschlechterung natürlicher Lebensräume und Biodiversitätsverlust verringern
- Gute Umweltgesetzgebung effektiv durchsetzen
- Entwaldung beenden und Wald nachhaltig bewirtschaften und wiederherstellen
- Wüstenbildung bekämpfen und geschädigte Flächen und Böden wiederherstellen
- Wilderei und illegalen Handel mit geschützten Arten beenden
- Ökosystem- und Biodiversitätswerte in Planung, Strategien und Rechnungssysteme einbeziehen
- Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechten Vorteilsausgleich fördern
Zahlen und Fakten
75 %
der artenreichsten Gebiete liegen in Entwicklungs- und Schwellenländern
Rund
4.000
wildlebende Pflanzen- und Tierarten waren zwischen 2015 und 2021 von illegalem Handel betroffen
Mindestens
100 Millionen Hektar
gesunde und produktive Landfläche hat die Welt zwischen 2015 und 2019 jährlich verloren
142 Staaten
sind dem Nagoya-Protokoll beigetreten, das den Zugang zu genetischen Ressourcen und deren faire Nutzung regelt
17 %
der weltweiten Landflächen stehen unter Schutz
Etwa
1 Million
Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht
SDG 15 Wo stehen wir?
Entwaldung, Artensterben und die Zerstörung der Ökosysteme schreiten voran und stellen eine ernsthafte Bedrohung für den Planeten und die Menschheit dar:
- Jeden Tag verschwinden bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten von der Erde.
- Das Artensterben verläuft durch menschlichen Einfluss 100-mal schneller.
- Die Ausweitung der Landwirtschaft ist die Ursache für fast 90 Prozent des Waldverlustes.
- Die zunehmende Bodendegradation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) beeinträchtigt die Nahrungs- und Wassersicherheit auf der ganzen Welt – davon sind schon jetzt 1,3 Milliarden Menschen direkt betroffen.
Die Vereinten Nationen warnen: SDG 15 wird nicht erreicht werden, wenn sich unser Verhältnis zu unserer natürlichen Umwelt nicht dramatisch ändert. Die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen und der Biodiversität bedroht jetzige und zukünftige Generationen.
Wird SDG 15 nicht erreicht, sind auch etwa 80 Prozent aller anderen SDGs in Gefahr, zum Beispiel die Ernährungssicherheit, sauberes Wasser oder die Bekämpfung des Klimawandels. Ohne den Erhalt der Tropenwälder ist das 1,5-Grad-Ziel (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) nicht zu erreichen.
Zwar wächst das internationale Engagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Zu nennen ist hier vor allem die Verabschiedung des Globalen Biodiversitätsrahmens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) auf der 15. Weltnaturkonferenz 2022 in Montreal (Kanada). Doch nun, so mahnen die Vereinten Nationen, sei rasches Handeln unerlässlich. Erforderlich seien verstärkte Anstrengungen und ein umfassender und abgestimmter Ansatz auf lokaler, nationaler und globaler Ebene.
10 Millionen Hektar Wald gehen jedes Jahr verloren: alle vier Sekunden ein Fußballfeld.
Die Menschheit führt einen Krieg gegen die Natur. Das ist selbstmörderisch.
SDG-15-Quiz Was denken Sie?
Die Konvention über die biologische Vielfalt (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ist das internationale Rahmenwerk für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität. Im dazugehörigen Strategischen Plan 2011–2020 (Externer Link) hatten die Vertragsstaaten 20 globale Ziele für den Erhalt der Biodiversität verabschiedet.
SDG 15 Was müssen wir tun?
- Mindestens 30 Prozent der Landökosysteme unter Schutz stellen
- Degradierte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Ökosysteme, vor allem Waldlandschaften, wiederherstellen
- Mobilisierung von privatwirtschaftlichem Kapital für den Walderhalt
- Klima- und biodiversitätsschädliche Subventionen abschaffen – bei uns und in den Partnerländern
- Biodiversitätserhalt in der Landwirtschaft und anderen bewirtschafteten Ökosystemen erhöhen
- Umweltverschmutzung reduzieren, insbesondere den Einsatz von Pestiziden und den Eintrag von Plastikmüll bis 2030 halbieren
- Wildtiere und -pflanzen nur noch legal handeln und nachhaltig nutzen
- Indigene und andere lokale Bevölkerungen fair an den Gewinnen beteiligen
- Menschenrechte und vor allem Rechte Indigener beim Naturschutz beachten und das Prinzip der vorherigen freien und informierten Zustimmung weltweit verpflichtend umsetzen
SDG 15 Das deutsche Engagement für SDG 15
2023 stellte die Bundesregierung insgesamt 1,36 Milliarden Euro für den Erhalt von Arten und Ökosystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung. 1,04 Milliarden Euro entfielen dabei auf Vorhaben, die das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) mit seinen Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika vereinbart hat, sowie auf seine Beiträge an multilaterale (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Klima- und Umweltfonds und Entwicklungsbanken.
2022 hatte die Bundesregierung zugesagt, die deutsche internationale Biodiversitätsfinanzierung bis 2025 auf 1,5 Milliarden Euro jährlich zu erhöhen. Das ist eine Verdopplung gegenüber den rund 750 Millionen Euro, die in den Jahren 2017 bis 2021 im Durchschnitt investiert wurden. Die Mittel sind Teil der internationalen Klimafinanzierung der Bundesregierung. Denn die meisten Investitionen in Arten und Ökosysteme dienen zugleich dem Klimaschutz oder der Anpassung an die Klimakrise.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten des BMZ liegt auf der Stärkung und Ausweitung von Schutzgebieten, der nachhaltigen Nutzung von Biodiversität, dem Walderhalt, der Bekämpfung von Wildtierkriminalität und auf entwaldungsfreien Lieferketten für global gehandelte Agrarrohstoffe.
Stand: 03.02.2025