SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Agenda 2030 | 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Was wollen wir mit SDG 16 erreichen?

  • Alle Formen der Gewalt und die gewaltbedingte Sterblichkeit überall deutlich verringern.
  • Missbrauch und Ausbeutung von Kindern und alle Formen von Gewalt gegen Kinder beenden.
  • Die Rechtsstaatlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene fördern und den gleichberechtigten Zugang aller zur Justiz gewährleisten.
  • Illegale Finanz- und Waffenströme sowie organisierte Kriminalität deutlich verringern.
  • Korruption und Bestechung in allen ihren Formen erheblich reduzieren.
  • Dafür sorgen, dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist.
  • Den öffentlichen Zugang zu Informationen gewährleisten und die Grundfreiheiten schützen.
Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

zur Übersichtsseite 17 Ziele

SDG 16: Unterziele

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Zahlen und Fakten

68 %

der Weltbevölkerung leben in autokratisch regierten Ländern

2/3

der Weltbevölkerung haben keinen vollständigen Zugang zu ihren Grundrechten

31 %

aller Gefangenen weltweit befinden sich ohne Verurteilung in Haft

In

44 %

aller Länder gab es 2019 pro-demokratische Massenproteste

2,16 Billionen US-$

gehen jährlich durch Korruption und Bestechung verloren

100 Milliarden US-$

Geschätzte jährliche Kosten von gewaltsamen Konflikten

SDG 16 Wo stehen wir?

Durch die Covid-19-Pandemie wurden der Zugang zu Recht und zivilgesellschaftliches Engagement in vielen Ländern deutlich eingeschränkt und oft verhindert.

SDG 16: Auswirkungen von Covid-19: Die Auswirkungen von Covid-19 bedrohen weiter den Weltfrieden und die internationale Sicherheit.
SDG 16: Auswirkungen von Covid-19: Die Auswirkungen von Covid-19 bedrohen weiter den Weltfrieden und die internationale Sicherheit.

Andererseits wurde durch die Pandemie nach Angaben der Statistikabteilung der Vereinten Nationen (Externer Link) ein großer Innovations- und Digitalisierungsschub ausgelöst, der das Potenzial birgt, wesentlich zur Erfüllung des SDG 16 beizutragen.

Die Pandemie hat zudem Ungleichheiten und Diskriminierung aufgedeckt und die Rechts- und Schutzsysteme in vielen Ländern auf die Probe gestellt und geschwächt. Die Pandemie ist damit auch zu einer Gefahr für Frieden und Sicherheit geworden.

In keinem der 57 fragilen Kontexten können nach Angaben der OECD (Externer Link) die SDGs in absehbarer Zeit erreicht werden. Insbesondere in den extrem fragilen Kontexten stagniert der Fortschritt beziehungsweise sind wieder vermehrt Rückschritte zu verzeichnen.

Zelte in einem Flüchtlingslager in Jordanien
Weltweit sind rund 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Diese Zahl hat sich in den ver­gangen zehn Jahren fast ver­doppelt. 85 Prozent der Flücht­linge suchen Zu­flucht in Ent­wick­lungs­ländern.
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama bei einem Besuch in Berlin im Juni 2013
Wenn die Menschen nicht darauf vertrauen können, dass ihrer Regierung die Aufgaben erledigt, für die sie da ist – um die Bevölkerung zu schützen und ihr gemeinsames Wohlergehen zu fördern – ist alles andere verloren.
Barack Obama Ehemaliger US-Präsident

SDG-16-Quiz

Welche Institutionen und Gruppen werden weltweit als am korruptesten wahrgenommen?
Platz der Unabhängigkeit in Quito, Ecuador

SDG 16 Was müssen wir tun?

Eine verknotete Pistole: Das Werk "Non Violence" des schwedischen Künstlers Carl Fredrik Reuterswärd steht als Friedenssymbol seit 1988 vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York.

Friedliche und inklusive Gesellschaften und gute Regierungsführung sind eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung weltweit.

Entwicklungspolitik kann wichtige Beiträge zur Konfliktbewältigung und Friedensförderung, Demokratisierung, Rechtsstaatlichkeit und dem Schutz von Menschenrechten leisten, indem sie friedens- und reformorientierte Akteure unterstützt, die diese innergesellschaftlichen Transformationsprozesse aktiv mitgestalten.

Einige der wichtigsten Aspekte von SDG 16 sind:

Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Bevölkerung müssen zusammenarbeiten, um dauerhafte Lösungen zur Verringerung von Gewalt, zur Schaffung von Gerechtigkeit und Rechtssicherheit, für eine Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungsprozessen und zur Bekämpfung von Korruption und zur Gewährleistung inklusiver Teilhabemöglichkeiten umzusetzen.

Korruption, Bestechung, Diebstahl und Steuerhinterziehung sowie andere illegale Finanzströme müssen reduziert werden. Diese kosten Entwicklungsländer laut World Economic Forum (Externer Link) 1,26 Billionen US-Dollar pro Jahr. Das entspricht in etwa der Größe der Volkswirtschaften der Schweiz, Südafrikas und Belgiens zusammen und ist ungefähr acht Mal mehr als die offiziellen Entwicklungsmittel, die die Entwicklungsländer empfangen.

Der internationale Waffenhandel muss drastisch reduziert werden, um Konflikten vorzubeugen und friedliche Gesellschaften zu fördern. Dieser wächst konstant und erreichte 2019 nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (Externer Link)(SIPRI) den höchsten Stand seit dem Ende des Kalten Krieges.

Dies sind langfristige Ziele. Sie können nur in kleinen behutsamen Schritten verfolgt werden, die regelmäßig auch Rückschläge beinhalten.

Denn Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entstehen nicht über Nacht, Friedenswirkungen sind Generationenaufgaben, benötigen Zeit und erfordern von den Akteuren nicht nur der Entwicklungspolitik einen langen Atem.

SDG 16 Das deutsche Engagement für SDG 16

Briefkasten

Was kann jeder beitragen? Briefe gegen das Vergessen

Mit der Aktion „Briefe gegen das Vergessen“ von Amnesty International kann man politischen Gefangenen weltweit Briefe schreiben, ihnen so Hoffnung geben und den Verantwortlichen zeigen, dass sie nicht vergessen werden. Machen Sie mit! (Externer Link)

Deutschland engagiert sich im weltweiten Vergleich seit vielen Jahren als einer der größten Geber in den Bereichen guter Regierungsführung, Krisenprävention, Friedensförderung und Krisenbewältigung.

Im Einzelnen unterstützen wir in unseren Partnerländern die Förderung von Rechtsstaatlichkeit, demokratischer Teilhabe, leistungsfähigen, rechenschaftspflichtigen und inklusiven Institutionen, guter finanzieller Regierungsführung sowie Anti-Korruptionspolitik.

Dazu bedienen wir uns digitaler Formate und Mittel (E-Governance), wo dies möglich und sinnvoll ist.

In Ländern, in denen keine Zusammenarbeit mit staatlichen Partnern möglich ist, unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zivilgesellschaftliche Akteure, die für die Rechte der Bürgerinnen und Bürger in ihrem Land eintreten.

Machen Sie mit! Demokratie stärken

  • Für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werben: Freunde und Bekannte daran erinnern, dass es auf der Welt nicht selbstverständlich ist, die Freiheiten zu haben, die wir in Deutschland genießen.
  • Zur Wahl gehen und sich über die Parteiprogramme informieren (zum Beispiel mit dem Wahl-O-Mat (Externer Link) der Bundeszentrale für politische Bildung)
  • Als Wahlhelferin oder -helfer (Externer Link) mitwirken
  • Sich über Chancen und Risiken des Internets informieren, zum Beispiel auf der Website klicksafe.de (Externer Link)
  • Schöffe werden (Externer Link) und als ehrenamtlicher Richter mitwirken
  • Qualitätsjournalismus unterstützen, beispielsweise durch ein (Digital-)Abo
Funierproduktion in Kamerun
Angestellte im Finanzministerium in Ghana
Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre

Zusammenarbeit konkret

Publikationen zum Thema

Titelblatt: Ressortgemeinsame Strategie

Ressortgemeinsame Strategie zur Unterstützung der Sicherheitssektorreform (SSR) Externer Link

im Kontext von Krisenprävention, Konfiktbewältigung und Friedensförderung

Titelblatt: Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern | Leitlinien der Bundesregierung
Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

Ausführliche Informationen darüber sowie die Kernbotschaften der Agenda 2030 finden Sie auf unserer Übersichtsseite mit allen 17 Zielen.