Was wollen wir mit SDG 16 erreichen?
- Alle Formen der Gewalt und die gewaltbedingte Sterblichkeit überall deutlich verringern.
- Missbrauch und Ausbeutung von Kindern und alle Formen von Gewalt gegen Kinder beenden.
- Die Rechtsstaatlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene fördern und den gleichberechtigten Zugang aller zur Justiz gewährleisten.
- Illegale Finanz- und Waffenströme sowie organisierte Kriminalität deutlich verringern.
- Korruption und Bestechung in allen ihren Formen erheblich reduzieren.
- Dafür sorgen, dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist.
- Den öffentlichen Zugang zu Informationen gewährleisten und die Grundfreiheiten schützen.
Zahlen und Fakten
68 %
der Weltbevölkerung leben in autokratisch regierten Ländern
2/3
der Weltbevölkerung haben keinen vollständigen Zugang zu ihren Grundrechten
31 %
aller Gefangenen weltweit befinden sich ohne Verurteilung in Haft
In
44 %
aller Länder gab es 2019 pro-demokratische Massenproteste
2,16 Billionen US-$
gehen jährlich durch Korruption und Bestechung verloren
100 Milliarden US-$
Geschätzte jährliche Kosten von gewaltsamen Konflikten
SDG 16 Wo stehen wir?
Durch die Covid-19-Pandemie wurden der Zugang zu Recht und zivilgesellschaftliches Engagement in vielen Ländern deutlich eingeschränkt und oft verhindert.
Andererseits wurde durch die Pandemie nach Angaben der Statistikabteilung der Vereinten Nationen (Externer Link) ein großer Innovations- und Digitalisierungsschub ausgelöst, der das Potenzial birgt, wesentlich zur Erfüllung des SDG 16 beizutragen.
Die Pandemie hat zudem Ungleichheiten und Diskriminierung aufgedeckt und die Rechts- und Schutzsysteme in vielen Ländern auf die Probe gestellt und geschwächt. Die Pandemie ist damit auch zu einer Gefahr für Frieden und Sicherheit geworden.
In keinem der 57 fragilen Kontexten können nach Angaben der OECD (Externer Link) die SDGs in absehbarer Zeit erreicht werden. Insbesondere in den extrem fragilen Kontexten stagniert der Fortschritt beziehungsweise sind wieder vermehrt Rückschritte zu verzeichnen.
Weltweit sind rund 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Diese Zahl hat sich in den vergangen zehn Jahren fast verdoppelt. 85 Prozent der Flüchtlinge suchen Zuflucht in Entwicklungsländern.
Wenn die Menschen nicht darauf vertrauen können, dass ihrer Regierung die Aufgaben erledigt, für die sie da ist – um die Bevölkerung zu schützen und ihr gemeinsames Wohlergehen zu fördern – ist alles andere verloren.
SDG-16-Quiz
Platz der Unabhängigkeit in Quito, Ecuador
Urheberrecht© Anita Gould, via flickr, CC BY-NC 2.0
SDG 16 Was müssen wir tun?
Friedliche und inklusive Gesellschaften und gute Regierungsführung sind eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung weltweit.
Entwicklungspolitik kann wichtige Beiträge zur Konfliktbewältigung und Friedensförderung, Demokratisierung, Rechtsstaatlichkeit und dem Schutz von Menschenrechten leisten, indem sie friedens- und reformorientierte Akteure unterstützt, die diese innergesellschaftlichen Transformationsprozesse aktiv mitgestalten.
Einige der wichtigsten Aspekte von SDG 16 sind:
Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Bevölkerung müssen zusammenarbeiten, um dauerhafte Lösungen zur Verringerung von Gewalt, zur Schaffung von Gerechtigkeit und Rechtssicherheit, für eine Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungsprozessen und zur Bekämpfung von Korruption und zur Gewährleistung inklusiver Teilhabemöglichkeiten umzusetzen.
Korruption, Bestechung, Diebstahl und Steuerhinterziehung sowie andere illegale Finanzströme müssen reduziert werden. Diese kosten Entwicklungsländer laut World Economic Forum (Externer Link) 1,26 Billionen US-Dollar pro Jahr. Das entspricht in etwa der Größe der Volkswirtschaften der Schweiz, Südafrikas und Belgiens zusammen und ist ungefähr acht Mal mehr als die offiziellen Entwicklungsmittel, die die Entwicklungsländer empfangen.
Der internationale Waffenhandel muss drastisch reduziert werden, um Konflikten vorzubeugen und friedliche Gesellschaften zu fördern. Dieser wächst konstant und erreichte 2019 nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (Externer Link)(SIPRI) den höchsten Stand seit dem Ende des Kalten Krieges.
Dies sind langfristige Ziele. Sie können nur in kleinen behutsamen Schritten verfolgt werden, die regelmäßig auch Rückschläge beinhalten.
Denn Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entstehen nicht über Nacht, Friedenswirkungen sind Generationenaufgaben, benötigen Zeit und erfordern von den Akteuren nicht nur der Entwicklungspolitik einen langen Atem.
SDG 16 Das deutsche Engagement für SDG 16
Deutschland engagiert sich im weltweiten Vergleich seit vielen Jahren als einer der größten Geber in den Bereichen guter Regierungsführung, Krisenprävention, Friedensförderung und Krisenbewältigung.
Im Einzelnen unterstützen wir in unseren Partnerländern die Förderung von Rechtsstaatlichkeit, demokratischer Teilhabe, leistungsfähigen, rechenschaftspflichtigen und inklusiven Institutionen, guter finanzieller Regierungsführung sowie Anti-Korruptionspolitik.
Dazu bedienen wir uns digitaler Formate und Mittel (E-Governance), wo dies möglich und sinnvoll ist.
In Ländern, in denen keine Zusammenarbeit mit staatlichen Partnern möglich ist, unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zivilgesellschaftliche Akteure, die für die Rechte der Bürgerinnen und Bürger in ihrem Land eintreten.
- Ziele für nachhaltige Entwicklung Bericht 2022 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten