Was wollen wir mit SDG 1 erreichen?
- Bis 2030 soll kein Mensch auf der Welt mehr in extremer Armut – das heißt mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag – leben müssen.
- Die Zahl der Menschen in Armut, gemessen an nationalen Definitionen, soll mindestens halbiert werden.
- Alle Menschen sollen durch soziale Sicherungsleistungen abgesichert sein.
- Alle Menschen sollen gleiche Rechte und Chancen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, Vermögen und natürlichen Ressourcen haben.
- Die Widerstandsfähigkeit von Menschen in Armut gegenüber klimabedingten Extremereignissen und wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Schocks soll gestärkt werden.
Zahlen und Fakten
Mehr als
1 Milliarde
Menschen konnten sich seit 1990 aus extremer Armut befreien
Bis zu
750 Millionen
Menschen leben in extremer Armut
7 %
Prognose für die weltweite Armutsquote im Jahr 2030
71 %
aller Menschen haben keine oder nur eine unzureichende soziale Absicherung
70,4 Milliarden US-$
Gemeldete direkte wirtschaftliche Verluste in 53 Ländern aufgrund von Katastrophen (2019)
1/3
aller angestellten Frauen lebten 2019 trotz Arbeit in Armut

Die Herausforderungen für die Entwicklungspolitik sind gigantisch, durch die Pandemie hat sich die Lage in vielen unserer Partnerländer dramatisch verschlechtert. Zum ersten Mal seit Jahren des Fortschritts steigt die absolute Armut wieder an.
SDG 1 Wo stehen wir?
Nachdem die Zahl der Menschen in Armut weltweit 30 Jahre lang fast konstant gesunken ist, kommt es in Folge der Covid-19-Pandemie erstmals zu einem erneuten Anstieg von extremer Armut. Besonders betroffen sind Subsahara-Afrika und Südasien, aber auch der Nahe Osten und Nordafrika.

Neben der Pandemie ist auch der Klimawandel ein zentraler Treiber von Armut. Gleiches gilt für gewaltsame Konflikte und deren Auswirkungen, so zum Beispiel in Syrien und im Jemen.
Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen, LSBTI-Personen und andere marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind besonders stark von Armut betroffen.

Wegen der Covid-19-Pandemie gab es 2020 den ersten Anstieg weltweiter Armut seit 20 Jahren: 125 Millionen Menschen zusätzlich gelten als extrem arm.

Die Beendigung extremer Armut ist das Herzstück der weltweiten Bemühungen für eine nachhaltige Zukunft für alle.
SDG-1-Quiz

SDG 1 Was müssen wir tun?
Die Weltgemeinschaft verpflichtet sich mit dem Prinzip "Niemanden zurücklassen" der Agenda 2030, von Armut betroffene Menschen besonders in den Blick zu nehmen. Wirtschaftswachstum muss inklusiv sein, damit alle davon profitieren. Gleichzeitig bedarf es gezielter Maßnahmen zur Reduzierung von Ungleichheit und Diskriminierung.
Zentral sind der Ausbau von sozialen Sicherungssystemen, progressive Besteuerung sowie verbesserter Zugang zu Basisdienstleistungen und Rechten. Die Gewährleistung der Menschenrechte, wie etwa das Recht auf Bildung, Gesundheit, Nahrung, Land und Sanitärversorgung, ist dabei zentral.
Wichtig sind auch gute Regierungsführung und mehr Partizipation von Menschen in Armut an politischen Entscheidungen und am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben.
Für inklusives Wachstum bedarf es in vielen Ländern einer verbesserten ländlichen Entwicklung. Zudem ist gleichberechtigter Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen, Märkten, Technologien und Finanzdienstleistungen zentral.
SDG 1 Das deutsche Engagement für SDG 1
Um Armut in all ihren Facetten erfolgreich zu beenden, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz.
In der bilateralen Zusammenarbeit hat das BMZ seit 2016 jährlich rund 2,5 Milliarden Euro für Projekte zur Reduzierung von Armut bereitgestellt, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Staat und Zivilgesellschaft, Humanitäre Hilfe oder Landwirtschaft.
Um von Armut betroffene Regionen zu unterstützen, setzt sich das BMZ dort besonders ein. So konzentrieren sich Ansätze wie die BMZ-Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger oder die Sonderinitiative Flucht auf Regionen mit hoher Armut.