Was wollen wir mit SDG 3 erreichen?
- Die Sterblichkeit von Müttern und Kindern soll sinken.
- Alle Menschen sollen vor übertragbaren Krankheiten (wie Aids oder Tuberkulose) und vor nicht übertragbaren Krankheiten (wie Krebs oder Diabetes) geschützt werden.
- Alle Menschen sollen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten haben, ohne in finanzielle Nöte zu geraten. Dazu zählen auch Dienste der sexuellen und reproduktiven Gesundheit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Medikamente und Impfstoffe.
- Allen Mädchen und Frauen soll das Recht auf Selbstbestimmung in der Familienplanung zuteilwerden. Ihr Zugang zu Verhütungsmitteln soll gesichert sein.
- Das Risiko für nationale und internationale Gesundheitskrisen soll gesenkt werden.
Zahlen und Fakten
75 %
aller weltweiten Todesfälle werden durch nicht übertragbare Krankheiten verursacht
4,9 Millionen
Kinder starben 2022 vor ihrem fünften Geburtstag, sehr viele von ihnen an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten
86 %
der Geburten weltweit werden von qualifiziertem Gesundheitspersonal unterstützt (Subsahara-Afrika: 73 %)
597.000
Menschen starben nach Schätzungen im Jahr 2023 an Malaria (2019: 567.000)
Mehr als
14 Millionen
Kinder erhielten 2022 keine Impfung gegen Diphterie, Tetanus und Keuchhusten
Etwa
1,3 Millionen
Menschen haben sich im Jahr 2023 mit HIV infiziert
SDG 3 Wo stehen wir?
Die Welt läuft Gefahr, SDG 3 zu verfehlen. Zwar wurden in der globalen Gesundheitsversorgung bedeutsame Fortschritte erzielt. Doch die Corona-Pandemie hat die Erreichung der Zielvorgaben stark behindert und andere anhaltende Krisen verschärfen bestehende Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung.
Noch immer hat mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten. Die Müttersterblichkeitsrate liegt weiterhin beim gut Dreifachen der Zielvorgabe für 2030. Die Kindersterblichkeit war 2022 zwar niedriger denn je, doch die Fortschritte haben sich verlangsamt. Wird die Versorgung nicht rasch verbessert, werden bis 2030 35 Millionen Kinder ihren fünften Geburtstag nicht erleben.
Eine weitere Herausforderung stellt der Fachkräftemangel darf: Ein alterndes Gesundheitspersonal muss dem wachsenden Bedarf einer älter werdenden Bevölkerung gerecht werden.
Die Corona-Pandemie hat außerdem deutlich gemacht, dass die Widerstandsfähigkeit der öffentlichen Gesundheitssysteme erheblich erhöht werden muss, um künftigen Pandemien vorzubeugen beziehungsweise angemessen auf sie reagieren zu können.
Seit 1960 ist die Lebenserwartung, die ein neugeborenes Kind weltweit im Durchschnitt hat, von 51 auf 72 Jahre angestiegen (Deutschland: 81 Jahre). Aufgrund der Corona-Pandemie liegt sie damit allerdings wieder auf dem Stand von 2015.
SDG-3-Quiz Was denken Sie?
Eine der Zielvorgaben von SDG 3 lautet, dass alle Mädchen und Frauen selbstbestimmt über ihre Familienplanung entscheiden können.
SDG 3 Was müssen wir tun?
Um die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen zu gewährleisten und die in SDG 3 festgelegten Ziele zu erreichen, empfehlen die Vereinten Nationen folgende Maßnahmen zur Umsetzung:
- Nationale Gesundheitspolitik auf alle Gesellschaftsschichten ausrichten; bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen
- Aufrechterhaltung und Ausweitung des Zugangs zu grundlegenden Dienstleistungen, unter anderem im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit
- Erhöhung öffentlicher Mittel für Gesundheitsversorgung und Gesundheitsthemen und eine intensive globale und regionale Zusammenarbeit
- Systeme zur Vorbeugung von Krankheiten stärken und einen gerechten Zugang zu Impfstoffen fördern
- Verringerung von Umwelt- und Luftverschmutzungen
- Verankerung des One-Health-Ansatzes (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen): Prävention und interdisziplinäre Zusammenarbeit vor allem zwischen Human- und Veterinärmedizin sowie Umweltwissenschaften
SDG 3 Das deutsche Engagement für SDG 3
Die jährliche Unterstützung für den Gesundheitssektor wurde in den vergangenen Jahren immer weiter gesteigert. Deutschland ist mit über einer Milliarde Euro einer der größten internationalen Geber.
Das BMZ konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
- Unterstützung von Niedrigeinkommensländern beim Ausbau und bei der Finanzierung solidarischer und krisenfester Gesundheitssysteme für einen gleichberechtigten Zugang zu (Basis-) Gesundheitsdienstleistungen
- Aufbau lokaler Impfstoff- und Pharmaproduktion und -logistik
- Verbesserung der Pandemievorsorge und -resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
- Verankerung des One-Health-Ansatzes
- Stärkung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
Zum einen unterstützt das BMZ seine Partnerländer im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), dabei liegt der geografische Schwerpunkt in Subsahara-Afrika. Zum anderen engagiert es sich stark auf multilateraler (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Ebene. Partner sind zum Beispiel die Impfallianz Gavi (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), der Pandemic Fund und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (GFATM). International setzt sich die Bundesregierung außerdem für eine politische und finanzielle Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) ein.
Stand: 03.02.2025