Intensivstation für Frühgeborene im Nyangya General Hospital in Nyangya, Nigeria

SORMAS Unterstützung der Pandemieprävention

In Westafrika fördert ein Regionalvorhaben die Pandemieprävention mit digitalen Ansätzen. Ziel ist, dass die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) sowie die Westafrikanische Gesundheitsorganisation (West African Health Organisation, WAHO) ihre Mitgliedsstaaten im Fall eines Seuchenausbruchs besser unterstützen können.

Ein wichtiges Element des Vorhabens ist die Optimierung und Nutzung der Software SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System). Sie wurde vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) entwickelt und ist frei verfügbar (Open Source).

Die Software unterstützt beim Management von Krankheitsausbrüchen. Sie verbindet Einrichtungen, die an der Früherkennung und Bekämpfung von Krankheitsausbrüchen beteiligt sind, zum Beispiel Gesundheitsämter, Krankenhäuser und Labore. Über Mobiltelefone, Tablets und Computer können beispielsweise Krankheitsfälle gemeldet, geprüft und nachverfolgt werden. Die Software umfasst ebenfalls die Überwachung von Umweltfaktoren und deren Verknüpfung zu Krankheitsausbrüchen. Echtzeitdaten ermöglichen eine schnelle Reaktion, sodass Krankheitsausbrüchen vorgebeugt werden kann.

SORMAS wird vor allem in Nigeria und Ghana genutzt. Daten über die Ausbreitung von Infektionen sind zunehmend auch grenzüberschreitend auf regionaler Ebene verfügbar. In einigen anderen westafrikanischen Ländern, wie Gambia, Côte d'Ivoire und Kapverden, werden die Möglichkeiten zur Einführung von SORMAS geprüft.

Im Rahmen des Vorhabens werden auch die Kommunikations- und Koordinationsstrukturen durch SORMAS-Praxisgemeinschaften innerhalb der ECOWAS und darüber hinaus verbessert. So sollen sich zum Beispiel Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitsfürsorge, die Informationstechnologien verwenden, stärker vernetzen. Dadurch können sie Daten auf regionaler Ebene empfangen, auswerten und als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen.


Stand: 11.06.2025