Was wollen wir mit SDG 17 erreichen?
- Globale Herausforderungen erfordern globale, gemeinsame Anstrengungen.
- Die Struktur des internationalen Systems (Finanzsystem, Weltmarkt, Wissen und Technologie) muss darauf ausgerichtet sein, dass alle Menschen in allen Ländern davon profitieren und gleichberechtigt Zugang erhalten.
- Entwicklungsländer sollen befähigt werden, ihre Entwicklungsziele durch eigene Finanzmittel zu erreichen und Fortschritte eigenständig nachverfolgen zu können. Öffentliche Ausgaben in den Ländern sollen nachhaltig ausgerichtet sein.
- Alle Geberländer sollen 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für ärmere Länder bereitstellen.
- Alle gesellschaftlichen Akteure – Wirtschaft, Wissenschaft, organisierte Zivilgesellschaft, Kommunen – sollen einen Beitrag leisten, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
- Migrantinnen und Migranten sind auch gesellschaftliche Akteure. Für Überweisungen an ihre Familien in den Herkunftsländern sollen sie keine hohen Gebühren zahlen müssen.
- Entwicklungspartnerschaften mit privaten Unternehmen sollen gefordert und gefördert werden.
- Länder und Kommunen sollen einen nationalen Beitrag zur Erreichung der SDGs leisten und ihrer internationalen Verantwortung durch Fachaustausch, Partnerschaftsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit gerecht werden.
Zahlen und Fakten
161 Milliarden US-$
Die Leistungen im Rahmen der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA) haben sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt
0,3 %
des Bruttonationaleinkommens investieren die DAC-Geberländer in Durchschnitt für Entwicklungszusammenarbeit – Ziel ist 0,7 %
4,5 Billionen €
Jährliche Finanzierungslücke zur Erreichung aller SDGs
1 %
Anteil der am wenigsten entwickelten Länder am Welthandel
-7 %
Rückgang der Rücküberweisungen von Emigranten an ihre Familien in Entwicklungsländern
-40 %
Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen in Entwicklungsländern
SDG 17 Wo stehen wir?
Das 17. Entwicklungsziel ist die Grundbedingung für die Erreichung aller weiteren SDGs: Eine Trendwende hin zu einer nachhaltigen Entwicklung kann nur durch eine globale Partnerschaft mit gemeinsamen Anstrengungen aller Staaten, Zivilgesellschaften, Volkswirtschaften und Einzelpersonen gelingen.
Erste Fortschritte wurden erreicht. So ist es der Weltgemeinschaft gelungen, dass sich seit 1990 mehr als eine Milliarde Menschen aus extremer Armut befreien konnten, obwohl gleichzeitig die Weltbevölkerung um 2,2 Milliarden Menschen gewachsen ist.
Die Corona-Pandemie hat inzwischen allerdings viele Fortschritte zunichte gemacht. Es ist zu befürchten, dass die ärmsten Länder in ihrer Entwicklung um zehn Jahre zurückgeworfen werden. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, wie effektiv globale partnerschaftliche Initiativen sein können – zum Beispiel die globale Impfkampagne COVAX, an der Deutschland sich mit mehr als einer Milliarde Euro beteiligt.
Deutschland geht voran und ist das zweitgrößte Geberland für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA). Die Weltgemeinschaft steht jedoch noch vor einer großen Herausforderung: Um alle 17 SDGs bis 2030 erreichen zu können, müsste sie pro Jahr 4,5 Billionen Euro zusätzlich investieren.
Eine Welt ohne Hunger bedarf bis 2030 jährliche Investitionen von zusätzlich 40 Milliarden Euro durch die Weltgemeinschaft.
Mehr als jemals in der Menschheitsgeschichte teilen wir ein gemeinsames Schicksal. Wir können es nur meistern, wenn wir uns ihm gemeinsam stellen.
SDG-17-Quiz Was denken Sie?
Während sich die meisten Menschen In Industriestaaten eine Welt ohne Internet gar nicht mehr vorstellen können, ist der Zugang zum Internet in Entwicklungsländern noch lange keine Selbstverständlichkeit.
SDG 17 Was müssen wir tun?
Ob Ziel 17 erreicht wird oder nicht, entscheidet über alle anderen Ziele. Ohne finanzielle Mittel, die angesichts der enormen Herausforderungen nicht alleine aus staatlichen Töpfen kommen können, sowie ohne Wissen und Zugang zu Technologien, ist keines der anderen 16 Ziele zu erreichen.
Fakt ist jedoch, dass die Regierungen bei der Umsetzung von SDG 17 sehr schlecht abschneiden. Zudem stehen aufgrund der Folgen von Covid-19 viele Länder mit leeren Kassen da. Dies verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns aller gesellschaftlichen Kräfte.
Darauf haben auch die Vereinten Nationen Ende 2020 reagiert und einen Maßnahmenkatalog für Ziel 17 erstellt:
- Stärkung öffentlicher Finanzsysteme zur Finanzierung der SDGs.
- Förderung von Handel und Investitionen, die an den SDGs ausgerichtet sind, für einen nachhaltigen Wiederaufbau.
- Einhaltung der Entwicklungsmittel-Verpflichtungen (0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens der reichen Länder).
- Sofortige Senkung der Überweisungskosten für Rücküberweisungen von Migrantinnen und Migranten in ihre Heimatländer.
- Investitionen in nationale Daten- und Statistiksysteme zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit und -qualität.
SDG 17 Das deutsche Engagement für SDG 17
Deutschland ist zweitgrößtes Geberland bei der offiziellen Entwicklungsfinanzierung und hat im Jahr 2020 sein Langfristziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungsfinanzierung bereitzustellen, erreicht. Die bessere Mobilisierung von Eigeneinnahmen und die effektivere Nutzung einheimischer Ressourcen, insbesondere durch gerechte Steuer- und Abgabenerhebung und entsprechende Fiskal- und Sozialpolitik, sind wichtige Pfeiler der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Derzeit arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit circa 30 Ländern im Fiskal-Bereich zusammen.
Das BMZ setzt sich für den Aufbau globaler Partnerschaften ein, beispielsweise durch die Förderung von Entwicklungspartnerschaften mit deutschen und europäischen Unternehmen, damit diese in Entwicklungsländern investieren und dort Arbeitsplätze und Ausbildung schaffen.
Deutschland hat den Anteil seiner Importe aus den ärmsten Ländern kontinuierlich auf 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 gesteigert.
Das BMZ fördert das entwicklungspolitische Engagement von Ländern und Kommunen über die Entwicklung lokaler Nachhaltigkeitsstrategien, kommunalen Fachaustausch, Klima- und Nachhaltigkeitspartnerschaften, Länderpartnerschaften oder die Förderung fairer und nachhaltiger öffentlicher Beschaffung.
Mehr als 170 deutsche Städte und Kommunen gehören dem Netzwerk „Club der Agenda 2030-Kommunen“ der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) an und bekennen sich ausdrücklich zur Agenda 2030.
- SDG-Fortschrittsbericht 2023 des UN-Generalsekretärs (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2022 Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten