SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Agenda 2030 | 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

zur Übersichtsseite 17 Ziele

SDG 17: Unterziele

Dateityp PDF | Dateigröße 119 KB

Zahlen und Fakten

161 Milliarden US-$

Die Leistungen im Rahmen der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA) haben sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt

0,3 %

des Bruttonationaleinkommens investieren die DAC-Geberländer in Durchschnitt für Entwicklungszusammenarbeit – Ziel ist 0,7 %

4,5 Billionen €

Jährliche Finanzierungslücke zur Erreichung aller SDGs

1 %

Anteil der am wenigsten entwickelten Länder am Welthandel

-7 %

Rückgang der Rücküberweisungen von Emigranten an ihre Familien in Entwicklungsländern

-40 %

Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen in Entwicklungsländern

SDG 17 Wo stehen wir?

Das 17. Entwicklungsziel ist die Grundbedingung für die Erreichung aller weiteren SDGs: Eine Trendwende hin zu einer nachhaltigen Entwicklung kann nur durch eine globale Partnerschaft mit gemeinsamen Anstrengungen aller Staaten, Zivilgesellschaften, Volkswirtschaften und Einzelpersonen gelingen.

Erste Fortschritte wurden erreicht. So ist es der Weltgemeinschaft gelungen, dass sich seit 1990 mehr als eine Milliarde Menschen aus extremer Armut befreien konnten, obwohl gleichzeitig die Weltbevölkerung um 2,2 Milliarden Menschen gewachsen ist.

Die Corona-Pandemie hat inzwischen allerdings viele Fortschritte zunichte gemacht. Es ist zu befürchten, dass die ärmsten Länder in ihrer Entwicklung um zehn Jahre zurückgeworfen werden. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, wie effektiv globale partnerschaftliche Initiativen sein können – zum Beispiel die globale Impfkampagne COVAX, an der Deutschland sich mit mehr als einer Milliarde Euro beteiligt.

Deutschland geht voran und ist das zweitgrößte Geberland für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA). Die Weltgemeinschaft steht jedoch noch vor einer großen Herausforderung: Um alle 17 SDGs bis 2030 erreichen zu können, müsste sie pro Jahr 4,5 Billionen Euro zusätzlich investieren.

Flaggen vor den Vereinten Nationen in  New York
Eine Welt ohne Hunger bedarf bis 2030 jährliche Investitionen von zusätzlich 40 Milliarden Euro durch die Weltgemeinschaft.
Kofi Annan, UN-Generalsekretär 1997 bis 2006
Mehr als jemals in der Menschheits­geschichte teilen wir ein gemeinsames Schicksal. Wir können es nur meistern, wenn wir uns ihm gemeinsam stellen.
Kofi Annan UN-Generalsekretär von 1997 bis 2006

SDG-17-Quiz Was denken Sie?

Während sich die meisten Menschen In Industriestaaten eine Welt ohne Internet gar nicht mehr vorstellen können, ist der Zugang zum Internet in Entwicklungsländern noch lange keine Selbstverständlichkeit.

Wie viel Prozent der gesamten Weltbevölkerung hatte im Jahr 2019 Zugang zum Internet?

SDG 17 Was müssen wir tun?

Ob Ziel 17 erreicht wird oder nicht, entscheidet über alle anderen Ziele. Ohne finanzielle Mittel, die angesichts der enormen Herausforderungen nicht alleine aus staatlichen Töpfen kommen können, sowie ohne Wissen und Zugang zu Technologien, ist keines der anderen 16 Ziele zu erreichen.

Fakt ist jedoch, dass die Regierungen bei der Umsetzung von SDG 17 sehr schlecht abschneiden. Zudem stehen aufgrund der Folgen von Covid-19 viele Länder mit leeren Kassen da. Dies verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns aller gesellschaftlichen Kräfte.

Darauf haben auch die Vereinten Nationen Ende 2020 reagiert und einen Maßnahmenkatalog für Ziel 17 erstellt:

  • Stärkung öffentlicher Finanzsysteme zur Finanzierung der SDGs.
  • Förderung von Handel und Investitionen, die an den SDGs ausgerichtet sind, für einen nachhaltigen Wiederaufbau.
  • Einhaltung der Entwicklungsmittel-Verpflichtungen (0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens der reichen Länder).
  • Sofortige Senkung der Überweisungskosten für Rücküberweisungen von Migrantinnen und Migranten in ihre Heimatländer.
  • Investitionen in nationale Daten- und Statistiksysteme zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit und -qualität.

SDG 17 Das deutsche Engagement für SDG 17

Deutschland ist zweitgrößtes Geberland bei der offiziellen Entwicklungsfinanzierung und hat im Jahr 2020 sein Langfristziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungsfinanzierung bereitzustellen, erreicht. Die bessere Mobilisierung von Eigeneinnahmen und die effektivere Nutzung einheimischer Ressourcen, insbesondere durch gerechte Steuer- und Abgabenerhebung und entsprechende Fiskal- und Sozialpolitik, sind wichtige Pfeiler der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Derzeit arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit circa 30 Ländern im Fiskal-Bereich zusammen.

Das BMZ setzt sich für den Aufbau globaler Partnerschaften ein, beispielsweise durch die Förderung von Entwicklungspartnerschaften mit deutschen und europäischen Unternehmen, damit diese in Entwicklungsländern investieren und dort Arbeitsplätze und Ausbildung schaffen.

Deutschland hat den Anteil seiner Importe aus den ärmsten Ländern kontinuierlich auf 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 gesteigert.
Das BMZ fördert das entwicklungspolitische Engagement von Ländern und Kommunen über die Entwicklung lokaler Nachhaltigkeitsstrategien, kommunalen Fachaustausch, Klima- und Nachhaltigkeitspartnerschaften, Länderpartnerschaften oder die Förderung fairer und nachhaltiger öffentlicher Beschaffung.

Mehr als 170 deutsche Städte und Kommunen gehören dem Netzwerk „Club der Agenda 2030-Kommunen“ der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) an und bekennen sich ausdrücklich zur Agenda 2030.

Machen Sie mit! Nachhaltig investieren

Das eigene Geld so anlegen, dass es in ökologische und soziale Ziele fließt, ist heute leicht, denn es gibt immer mehr nachhaltige Finanzprodukte. Wie nachhaltig sie wirklich sind, ist leider häufig nicht gut genug geklärt.

Um sich gut informieren zu können, gibt es unabhängige Angebote:

  • Die Broschüre Nachhaltige Finanzen für eine nachhaltige Entwicklung (Externer Link) von Südwind und Brot für die Welt beschäftigt sich mit der Entwicklung umfassender ökologischer und sozialer Anlagekriterien. Sie helfen privaten Anlegern und institutionellen Investoren wie Kirchen, Stiftungen und Banken bei der Bewertung von Geldanlagen.
  • Die Online-Plattform FairFinanceGuide (Externer Link) gibt Auskunft über die Nachhaltigkeit deutscher Banken. Sie vergleicht zurzeit zehn Banken anhand von mehr als 200 Einzelkriterien in Bereichen wie Umweltschutz, Menschenrechte und Korruption und bietet eine gute Orientierung für Anleger.
  • Der Fair World Fonds ist ein Mischfonds, den mehrere deutsche Banken vertreiben. Über die Aufnahme neuer Unternehmen in diesen Fonds entscheidet ein Kriterien-Ausschuss, den Brot für die Welt leitet.
Funierproduktion in Kamerun
Angestellte im Finanzministerium in Ghana

Partnerschaft für gerechte Steuersysteme Addis Tax Initiative Externer Link

Fachkräfte der Charité – Universitätsmedizin Berlin kümmern sich um ein Neugeborenes in einem Inkubator.
Näherin in Sierra Leone

Partnerschaften mit fragilen Staaten Fonds Fragile Staaten Westafrikas Interner Link

Zusammenarbeit konkret

Symbolbild: Brücke in Hanoi, Vietnam
An ei­nem Haus in der Stadt Ma­fr­aq in Jorda­nien wer­den Trink- und Ab­wasser­leitungen ver­legt.
Frauen in Sambia
Standbild aus dem Video zur Bonner Nachhaltigkeitsstrategie

Video: Global nachhaltige Kommune – Lo­ka­li­sie­rung der Agenda 2030 durch die Stadt Bonn

Standbild aus dem Video "Deutsch-jordanische Projektpartnerschaften"

Video: Kommunales Engagement – Deutsch-jordanische Partnerschaften (englisch)

Standbild aus dem Video "Deutsch-libanesische Projektpartnerschaften"

Video: Kommunales Engagement – Deutsch-libanesische Partnerschaften (englisch)

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

Ausführliche Informationen darüber sowie die Kernbotschaften der Agenda 2030 finden Sie auf unserer Übersichtsseite mit allen 17 Zielen.