Symbolbild: Brücke in Hanoi, Vietnam
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Dreieckskooperation Innovative Partnerschaften zum Nutzen aller Beteiligten
Eine Dreieckskooperation ist ein gemeinsam geplantes, finanziertes und durchgeführtes Entwicklungsprojekt von drei Partnern:
- einem begünstigten Entwicklungsland (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), das Unterstützung bei der Bewältigung einer konkreten Entwicklungsherausforderung angefragt hat,
- einem Hauptpartner, der im eigenen Land Erfahrungen bei der Bewältigung einer solchen Herausforderung gesammelt hat und seine finanziellen Mittel und sein Wissen teilt und
- einem unterstützenden Partner, der dabei hilft, die anderen Partner zu verbinden, und diese Partnerschaft finanziell und/oder mit fachlicher Expertise ergänzt.
So definiert es auch die Globale Partnerschaftsinitiative für effektive Dreieckskooperation (Global Partnership Initiative on Effective Triangular Co-operation, GPI). Haupt- und unterstützender Partner können sowohl Industrie- als auch Entwicklungs- oder Schwellenländer (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sein.
„Win-win-win“-Situation
Die Rollen in einer Dreieckskooperation sind nicht starr festgelegt. Jeder der beteiligten Partner kann sowohl von der Kooperation profitieren als auch Know-how einbringen und die Partnerschaft unterstützen.
Im Verlauf der Zusammenarbeit entwickeln die drei Partner ihre Rollen und Verfahren dynamisch weiter. Damit schaffen sie einen Mehrwert gegenüber der bilateralen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen): Alle lernen, alle bringen ihre Erfahrungen und Kenntnisse ein und alle übernehmen Verantwortung. So können sich die Potenziale aller Partner und Synergieeffekte entfalten – eine „Win-win-win“-Situation.
Dreieckskooperationen erzielen nachweislich nicht nur Wirkung auf Projektebene, sondern auch auf Ebene der Partnerschaften: Die gemeinsame Umsetzung von Projekten bietet ein ideales Lernfeld, um praktische Fragen der Umsetzung zu klären und die Entwicklungszusammenarbeit besser zu koordinieren.
Mögliche Partner
Mögliche Partner in einer Dreieckskooperation können neben den verantwortlichen Entwicklungsagenturen der beteiligten Länder auch Fachministerien und -organisationen, lokale und regionale Verwaltungen, privatwirtschaftliche, zivilgesellschaftliche (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und wissenschaftliche Organisationen, multilaterale (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und regionale Organisationen und private wohltätige Organisationen, zum Beispiel Stiftungen, sein.
Insgesamt ergibt sich daraus eine große Anzahl von potenziellen Akteuren. Auch die Zahl der beteiligten Länder muss sich nicht auf drei beschränken.
Der deutsche Ansatz
Mit seinem Engagement in Dreieckskooperationen fördert das BMZ den Aufbau von weltweiten strategischen Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung und trägt dazu bei, die Wirksamkeit entwicklungspolitischer Maßnahmen in den Empfängerländern zu erhöhen.
Deutschland versteht sich dabei auch als lernender Partner und möchte diese Rolle künftig noch weiter ausbauen. Durch die Beteiligung an Dreieckskooperationen kann Deutschland politisch-strategische Glaubwürdigkeit und Legitimation gewinnen und dazu beitragen, Entwicklung partizipativer (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), nachhaltiger und wirksamer zu gestalten.
International beteiligt sich Deutschland an verschiedenen multilateralen Foren zur Dreieckskooperation, insbesondere bei den Vereinten Nationen, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), der Globalen Partnerschaftsinitiative für effektive Dreieckskooperation (GPI) sowie dem Iberoamerikanischen Programm zur Stärkung der Süd-Süd-Kooperation (PIFCSS) des Iberoamerikanischen Generalsekretariats (SEGIB).
Aus der Praxis
Deutschland ist einer der größten Geber (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Bereich der Dreieckskooperationen. Durch die inzwischen mehr als 150 Projekte mit deutscher Beteiligung sind viele entwicklungspolitische Prozesse angestoßen und sichtbare Wirkungen erzielt worden.
Stand: 21.08.2025