Was wollen wir mit SDG 12 erreichen?
- Die natürlichen Ressourcen sollen nachhaltig und effizient genutzt werden.
- Abfälle sollen vermieden oder recycelt, gefährliche Abfälle sicher entsorgt werden.
- Die Nahrungsmittelverschwendung soll verringert werden.
- Die Unternehmen sollen ermutigt werden, ihre sozialen und ökologischen Risiken gering zu halten.
- Verbraucherinnen und Verbraucher sollen besser über nachhaltigen Konsum informiert werden.
- Die Behörden sollen bei der Beschaffung nachhaltige Produkte bevorzugen.
- Der Umgang mit Chemikalien soll umweltverträglicher werden.
Zahlen und Fakten
13 %
der Lebensmittel gingen 2021 nach der Ernte verloren
Mit etwa
1,5 Billionen US-Dollar
haben Staaten 2022 die Nutzung von Kohle, Öl und Gas subventioniert
Mehr als
160
gefährliche Chemikalien werden von den Mitgliedern des Textilbündnisses schrittweise aus der Produktion verbannt
98 Milliarden Tonnen
Rohstoffe wurden 2022 weltweit verbraucht, um die Nachfrage der Endverbraucherinnen und -verbraucher zu decken (materieller Fußabdruck)
7,8 Kilo
Elektroschrott hat jeder Mensch im Schnitt 2022 erzeugt – nur 1,7 Kilo davon wurden gesammelt und umweltschonend weiterverwertet oder entsorgt
Mehr als
1 Millarde Tonnen
Nahrungsmittel wurden 2022 verschwendet, zumeist in den Haushalten
SDG 12 Wo stehen wir?
Die Weltgemeinschaft ist noch weit davon entfernt, die Lebensmittelverschwendung und -verluste pro Kopf bis 2030 zu halbieren.
Um SDG 12 zu erreichen, muss die Politik nachhaltiges Wirtschaften stärker fördern und Innovationen vorantreiben. Die Weltwirtschaft muss ihr Wachstum erheblich schneller vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. Es gilt daher, Modelle der Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Produktionsverfahren und verantwortungsvollen Konsum stärker zu unterstützen. Dafür braucht es gesetzliche Rahmenbestimmungen, finanzielle Anreize und transparente Informationen für die Öffentlichkeit.
Zwar veröffentlichen heute deutlich mehr Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte als vor zehn Jahren. Doch insgesamt muss sich die Berichterstattung der Wirtschaft über ihre Beiträge zu den SDGs noch erheblich verbessern.
Mit den 2022 angefallenen 62 Millionen Tonnen Elektroschrott könnte man 1,55 Millionen Lastwagen mit 40 Tonnen Fassungsvermögen befüllen. Stoßstange an Stoßstange stehend würden diese einmal um den Äquator reichen.
Ich sehe in dem Weg zur Nachhaltigkeit auch eine große Chance, neu zu entdecken, was Wohlstand, was Lebensqualität wirklich ausmacht; neu zu entdecken, was in unserem Leben wirklich Sinn stiftet und Glück bringt.
SDG-12-Quiz
Eine Frau tippt auf einem Smartphone.
Urheberrecht© Thomas Trutschel/photothek
SDG 12 Was müssen wir tun?
Für die Zukunft der Menschheit gilt es, die vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoller zu nutzen und bewusster zu konsumieren.
Die Bundesregierung hat in ihrem Nationalen Programm für Nachhaltigen Konsum (Externer Link) für viele Bereiche des täglichen Lebens, wie zum Beispiel Ernährung und Mobilität, Maßnahmen aufgelistet, um die negativen Sozial- und Umweltwirkungen des Konsums zu begrenzen.
Für Unternehmen müssen Anreize geschaffen und Regeln gesetzt werden, um die Einhaltung von Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsstandards (Externer Link) entlang der Produktionskette sicherzustellen.
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen besser informiert werden, um nachhaltige Kaufentscheidungen treffen zu können.
Auch Bund, Länder und Gemeinden müssen über ihre Einkäufe und Auftragsvergaben nachhaltige Produktionsweisen fördern. Sie kaufen jährlich Güter und Dienstleistungen im Wert von über 350 Milliarden Euro ein.
SDG 12 Das deutsche Engagement für SDG 12
Bei vielen Produkten, die wir konsumieren, erstrecken sich die Lieferketten über den gesamten Globus. Entsprechend vielfältig ist daher der Einsatz des BMZ für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster:
- Verbindliche Vorgaben für alle Unternehmen schaffen, wie zum Beispiel das Lieferkettengesetz, das Verpackungsgesetz und das Kreislaufwirtschaftsgesetz
- Freiwillige Zusammenschlüsse zwischen öffentlichen, zivilgesellschaftlichen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und privaten Akteuren gründen, wie zum Beispiel das Bündnis für nachhaltige Textilien oder das Forum Nachhaltiger Kakao (Externer Link), um hohe Umwelt- und Sozialstandards zu etablieren
- Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung geben, zum Beispiel mit dem Portal siegelklarheit.de (Externer Link) und dem staatlichen Textilsiegel Grüner Knopf
Stand: 03.02.2025