Was wollen wir mit SDG 7 erreichen?
- Alle Menschen sollen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie haben.
- Der Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix soll deutlich erhöht werden.
- Die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz soll verdoppelt werden.
- Die internationale Zusammenarbeit soll verstärkt werden, um den Zugang zu Forschung und Technik im Bereich erneuerbare Energie, Energieeffizienz sowie fortschrittliche und saubere Technologien für fossile Brennstoffe zu erleichtern und Investitionen in saubere Energie zu fördern.
- Die Infrastruktur soll ausgebaut und modernisiert werden, um in Entwicklungsländern moderne und nachhaltige Energiedienstleistungen für alle bereitzustellen.
Zahlen und Fakten
7 Tonnen
CO₂-Ausstoß verursacht jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich pro Jahr (2023)
2,1 Milliarden
Menschen nutzen umwelt- und gesundheitsschädliche Kochsysteme
18,7 %
Anteil der erneuerbaren Energien am weltweiten Energieendverbrauch (2021)
0,7 Tonnen
CO₂-Ausstoß verursacht jeder Mensch in Afrika südlich der Sahara durchschnittlich pro Jahr (2023)
685 Millionen
Menschen weltweit hatten 2022 noch keinen Stromanschluss
293 Watt
Stromleistung pro Kopf an erneuerbaren Energien waren 2022 in Entwicklungsländern installiert (2015: 155 Watt)
SDG 7 Wo stehen wir?
Zwar hat sich die Versorgungslage in vielen Teilen der Welt verbessert. Doch insgesamt ist die Zahl der Menschen ohne Stromzugang aufgrund des Bevölkerungswachstums 2022 sogar erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen. Die Corona-Pandemie und der russische Angriff auf die Ukraine wirkten sich negativ auf die weltweiten Energiemärkte aus und sorgten für stark steigende Preise, insbesondere für Erdgas.
Ohne schnellere Fortschritte werden bis 2030 immer noch rund 660 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom haben. Etwa 1,8 Milliarden Menschen werden beim Kochen weiterhin auf umwelt- und gesundheitsschädliche Technologien und Brennstoffe wie Holz, Holzkohle, Dung und Ernteabfälle angewiesen sein. Betroffen davon sind insbesondere Frauen und Kinder, die in vielen Ländern für die Beschaffung von Brennstoffen und das Kochen verantwortlich sind. Die meisten Haushalte ohne Stromversorgung und ohne saubere Kochmöglichkeiten befinden sich in ländlichen Gebieten in Subsahara-Afrika.
Zugleich werden in den Entwicklungsländern deutlich weniger Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien installiert als in den Industriestaaten. Die internationale Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern betrug 2022 15,4 Milliarden US-Dollar. Das ist zwar ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2021, liegt jedoch noch weit unter dem 2016 erreichten Spitzenwert von 28,5 Milliarden US-Dollar.
Weltweit hat der Stromsektor eine führende Rolle beim Umstieg auf Wind- und Solarenergie übernommen. Bei der Wärmeproduktion und im Verkehr, die vier Fünftel der gesamten Energie verbrauchen, verläuft die Umstellung auf erneuerbare Energien dagegen weiterhin nur schleppend.
Das Potenzial der erneuerbaren Energien ist riesig. Rein rechnerisch liefern Sonne, Wind, Wasser, Erde und Biomasse tausendfach mehr Energie, als die Weltbevölkerung benötigt.
Ich freue mich auf viel mehr Unterstützung für die Entwicklungsländer, die den Übergang zu erneuerbaren Energien befürworten, um ihren Bürgern einen universellen Zugang zu Energie zu ermöglichen.
Quiz Was denken Sie?
Die Kryptowährung Bitcoin ist bekannt für ihren hohen Energieverbrauch. Laut dem Cambridge Centre for Alternative Finance verbrauchte das Netzwerk 2023 121 Terawattstunden Strom – Tendenz steigend.
SDG-7-Quiz
Arbeit am Computer
Urheberrecht© Thomas Imo/photothek.net
SDG 7 Was müssen wir tun?
Um bis 2030 den allgemeinen Zugang zu sauberer Energie zu verwirklichen, sind wirkungsvolle politische Maßnahmen und günstige gesetzliche Rahmenbedingungen nötig, um
- den Ausbau von Stromnetzen und -speichern zu beschleunigen,
- die Energieeffizient zu steigern, etwa durch stromsparende Anlagen und Verfahren,
- die Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz deutlich zu erhöhen,
- innovative Lösungen, etwa die Nutzung von „grünem“ Wasserstoff, zu fördern.
Länder mit heute schon hohem und künftig noch steigendem Energieverbrauch wie China und Indien müssen in den Strukturwandel einbezogen werden.
Die Digitalisierung bietet dabei großes Potenzial: Informations- und Kommunikationstechnologien unterstützen den Wandel im Energiesektor sowohl in der netzgebundenen als auch in der dezentralen Versorgung. Innovative Technologien und Geschäftsmodelle (zum Beispiel Blockchain, virtuelle Kraftwerke, Smart Grids, Elektromobilität, Batteriespeicher, Power-to-X) sowie verbrauchs- und zeitabhängige Stromtarife müssen weltweit gefördert und ausgebaut werden.
SDG 7 Das deutsche Engagement für SDG 7
Die Energiepartnerschaft Energising Development (EnDev) hat bis Ende 2023 weltweit 31,6 Millionen Menschen, fast 103.000 kleinen und mittleren Unternehmen und knapp 34.000 sozialen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren den Zugang zu Strom oder moderner Kochenergie ermöglicht.
Globale Energiewende (GET.pro (Externer Link)) unterstützt die Energiewende in Afrika und schafft ein attraktives Investitionsklima für Erneuerbare. Damit werden Investitionen in Milliardenhöhe mobilisiert und bis zu 20 Millionen Menschen erhalten Zugang zu nachhaltiger Energie.
Stand: 03.02.2025