Was wollen wir mit SDG 5 erreichen?
- Bis 2030 sollen alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beendet werden.
- Alle Formen von Gewalt gegen und die Ausbeutung von Frauen und Mädchen sollen abgeschafft werden.
- Kinderheirat, Früh- und Zwangsverheiratung und weibliche Genitalverstümmlung sollen beseitigt werden.
- Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit soll anerkannt werden.
- Frauen sollen gleichberechtigt am politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben teilhaben können.
- Frauen und Mädchen sollen ungehinderten Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und entsprechenden Rechten haben.
- Frauen und Mädchen sollen die gleichen Rechte auf und Zugang zu Land, Eigentum und finanziellen Dienstleistungen erhalten.
- Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien soll gefördert werden, um Frauen in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen.
- Politische Vorgaben und Rechtsvorschriften sollen verabschiedet werden, die die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern.
Zahlen und Fakten
Mehr als
230 Millionen
Mädchen und Frauen sind von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen
1 von 5
jungen Frauen wird vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet
176 Jahre
wird es bei derzeitigem Tempo dauern, bis Frauen in Macht- und Führungspositionen am Arbeitsplatz gleichberechtigt vertreten sind
56 von 120
ausgewerteten Ländern beschlossen zwischen 2019 und 2023 Reformen, durch die frauendiskriminierende Rechtsvorschriften beseitigt wurden
77 Cent
verdienen Frauen im Durchschnitt für jeden US-Dollar, der an Männer gezahlt wird
14 %
der Landbesitzenden sind Frauen – obwohl zum Beispiel in Südasien 71 Prozent der erwerbstätigen Frauen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft arbeiten
Der Frauenanteil in Parlamenten weltweit liegt bei 27 Prozent.
Beim derzeitigen Tempo wird ein heute geborenes Mädchen 39 Jahre alt sein, bis Frauen so viele Sitze im Parlament haben wie Männer, sie wird 68 Jahre alt sein, bis die Kinderehe abgeschafft ist, und sie wird 137 Jahre alt sein, bevor die extreme Armut von Frauen und Mädchen beseitigt ist. (…) Eine geschlechtergerechte Welt liegt in unserer Reichweite, wenn wir es wollen. Wir sind es den Frauen und Mädchen und allen anderen Menschen, unseren Kindern und den ihren schuldig, nicht weiter zu zögern und eine Zukunft aufzubauen, in der es Frauen und Mädchen überall gut geht.
SDG 5 Wo stehen wir?
Die Weltgemeinschaft ist noch weit davon entfernt, die Gleichstellung der Geschlechter bis 2030 zu erreichen. Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben ist noch immer nicht verwirklicht. In Führungs- und Entscheidungspositionen sind sie weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Dagegen leisten sie einen deutlich größeren Anteil der unbezahlten Haus-, Pflege- und Betreuungsarbeit – sie verbringen damit täglich zweieinhalb Mal so viel Zeit wie Männer.
Zu viele Mädchen und Frauen können ihr Selbstbestimmungsrecht über ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit nicht ausüben. Schädliche Praktiken wie die weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheiraten nehmen zwar ab, jedoch nicht so rasch, wie die Bevölkerung wächst. Gewalt gegen Frauen hält an; Frauen mit Behinderungen sind übermäßig betroffen.
SDG 5 gehört außerdem zu den Entwicklungszielen, bei denen die Datenlage besonders dünn ist: Für den Fortschrittsbericht 2024 lagen nur für etwa 20 Prozent der Länder verlässliche Vergleichsdaten für den Zeitraum seit 2015 vor. Für vier der neun Zielvorgaben konnten die Fortschritte aufgrund fehlender Daten nicht dargestellt werden.
Es braucht einen starken und dauerhaften politischen Willen, umfassende Reformen und deutlich mehr Investitionen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene, um diskriminierende soziale Normen und Rechtsvorschriften zu beseitigen und SDG 5 zu verwirklichen.
SDG-5-Quiz
Symbolfoto: Eine Frau hält abwehrend und um sich zu schützen ihre Hände vor ihren Kopf
Urheberrecht© Thomas Imo/photothek.net
SDG 5 Was müssen wir tun?
Studien zeigen:
- Nur wenn Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität ein Leben frei von geschlechtsspezifischer Gewalt ermöglicht wird, können sie aktiv am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen.
- Eine Studie des McKinsey Global Institute zeigt, dass die globale Wirtschaft bei gleichgestellter Beteiligung von Frauen bis 2025 um 28 Billionen US-Dollar hätte wachsen können.
- Hätten Frauen in der Landwirtschaft weltweit den gleichen Zugang zu Produktionsmitteln wie Männer, lägen die Erträge um bis zu 30 Prozent höher.
- Sind Frauen aktiv an Friedensverhandlungen beteiligt, steigen die Chancen um 20 Prozent, dass ein Friedensabkommen mindestens zwei Jahre hält.
- Bildung von Frauen trägt zur Verringerung von Kinderehen und ungeplanten Frühschwangerschaften bei. Mit Bildung steigt die Mutter-Kind-Gesundheit, die Ernährung und das Wohlbefinden von Kindern verbessern sich.
Handlungsempfehlungen
Gleichberechtigung der Geschlechter und nachhaltige Entwicklung gehen Hand in Hand. Daher setzen wir uns für und gemeinsam mit Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität für Folgendes ein:
wirtschaftliche Stärkung sowie Zugang zu und Besitz von produktiven Ressourcen wie Land
ein Leben frei von sozialer, physischer, psychischer und struktureller Gewalt
Zugang zu Familienplanung und Bildung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können
Schutz in bewaffneten Konflikten und aktive Einbindung in Friedensprozesse
Verringerung der digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern
gleichberechtigte Teilhabe an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen im Zusammenhang mit dem Klimawandel
SDG 5 Das deutsche Engagement für SDG 5
Deutschland hat sich im Rahmen verschiedener internationaler Abkommen dazu verpflichtet, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und den Rechten von Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität zur Durchsetzung zu verhelfen.
Seit 2023 hat das BMZ eine Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik. Ziel ist, Frauen die gleichen Rechte und den gleichen Zugang zu Ressourcen zu garantieren wie Männern und darauf hinzuwirken, dass Frauen in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen gleichberechtigt vertreten sind. Bis 2025 sollen über 90 Prozent der neu zugesagten Projektmittel des Entwicklungsministeriums in Vorhaben fließen, die die Gleichstellung voranbringen.
Stand: 03.02.2025