Was wollen wir mit SDG 14 erreichen?
- Die Meeresverschmutzung und die Vermüllung durch Plastik sollen deutlich verringert werden.
- Gesunde und biodiversitätsreiche Meeres- und Küstenökosysteme sollen nachhaltig verwaltet, geschützt und wiederhergestellt werden.
- Die Versauerung der Ozeane soll so weit wie möglich reduziert werden.
- Fischbestände sollen nachhaltig bewirtschaftet und Überfischung, illegale, unregulierte und ungemeldete Fischerei und zerstörerische Fischereipraktiken beendet werden.
- Mindestens zehn Prozent der Meere sollen als Meeresschutzgebiete ausgewiesen und besser verwaltet werden.
- Subventionen, die zu Überkapazitäten, Überfischung und illegaler, unregulierter und ungemeldeter Fischerei beitragen, sollen abgeschafft werden.
- Insbesondere kleine Inselstaaten und am wenigsten entwickelte Länder sollen vermehrt wirtschaftliche Vorteile aus der nachhaltigen Nutzung von Meeren und Küsten ziehen können.
- Wissenschaftliche Kenntnisse sollen vertieft und Forschungskapazitäten ausgebaut, der Technologietransfer soll sichergestellt werden.
Zahlen und Fakten
70 %
unseres Planeten sind von Weltmeeren bedeckt
29 Millionen
Quadratkilometer Ozeanfläche (etwa 8 Prozent der Weltmeere) stehen unter Schutz
1,1 %
der nationalen Forschungsbudgets wurden im Schnitt zwischen 2013 und 2021 für die Meeresforschung bereitgestellt
40 %
Anstieg des Säuregehalts der Ozeane seit dem vorindustriellen Zeitalter aufgrund des weltweit erzeugten Kohlendioxids
Für mehr als
3 Milliarden
Menschen ist Fisch eine der wichtigsten Quellen für tierisches Eiweiß
38 %
der Fischbestände waren 2021 überfischt
SDG 14 Wo stehen wir?
Die Zerstörung der Meere – des größten Ökosystems der Erde – hat in den vergangenen Jahren nicht nachgelassen. Die Ozeane sind durch zunehmende Versauerung, sinkende Fischbestände und eine zunehmende Plastikverschmutzung gefährdet. Ein zu hoher Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft sorgt zudem für ein erhöhtes Algenwachstum – mit Sauerstoffmangel und Verlust der Artenvielfalt in den Meeren als Folge.
Zwar wurden in den vergangenen Jahren Erfolge bei der Ausweitung von Meeresschutzgebieten und der Bekämpfung der illegalen und unregulierten Fischerei erzielt. Doch laut den Vereinten Nationen müssen die globalen Anstrengungen noch beschleunigt werden. Nur bei etwa 30 Prozent der bewertbaren Zielvorgaben zu SDG 14 sind gute oder mäßige Fortschritte zu verzeichnen. Bei 30 Prozent der Vorgaben wurden nur unwesentliche Fortschritte erzielt, bei 40 Prozent ist die Entwicklung sogar rückläufig.
Zugleich mangelt es an aktuellen und international vergleichbaren Daten. Zwar hat sich die Datenlage in den vergangenen fünf Jahren erheblich verbessert, doch weiterhin liefern nicht mal 40 Prozent der Länder verlässliche Trenddaten zu SDG 14.
Geschätzte 1,6 Millionen Quadratkilometer umfasst der „Große Pazifische Müllteppich“ – damit ist er dreimal so groß wie Frankreich. Nach Angaben der Organisation The Ocean Cleanup soll der Müllteppich aus mehr als 1,8 Billionen Plastikteilen mit einem Gesamtgewicht von rund 100.000 Tonnen bestehen.
SDG-14-Quiz Was denken Sie?
Das Leben an Land beeinflusst das Leben im Meer: Mikroplastik in Körperpflegeprodukten aber auch Plastikverpackungen gelangen ins Meer und schaden Walen, Schildkröten und Fischen.
SDG 14 Was müssen wir tun?
Gesunde Meere und Küsten sichern unser Überleben und erhalten die Lebensgrundlage vieler Menschen. Die vielfältigen Herausforderungen beim Schutz und bei der nachhaltigen Nutzung der Meere lösen wir nur, wenn wir stärker grenz- und sektorübergreifend handeln. Wir müssen
- mindestens 30 Prozent der Meeresfläche bis 2030 unter gerechten und effektiven Schutz stellen, wie im Globalen Biodiversitätsrahmen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) vereinbart.
- Fischbestände wiederherstellen und nachhaltig nutzen. Die Weltbank schätzt, dass durch Überfischung jährlich mehr als 80 Milliarden US-Dollar an möglichen Einnahmen verloren gehen.
- Fischereimanagement, -kontrolle und -überwachung stärken und so illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei bekämpfen.
- internationale Abkommen zügig verabschieden und in Kraft setzen, etwa das Übereinkommen über Fischereisubventionen, das Abkommen über die biologische Vielfalt der Meere außerhalb der nationalen Hoheitsbereiche sowie das globale Abkommen zur Bekämpfung von Plastikverschmutzung, über das seit 2022 auf UN-Ebene verhandelt wird.
- eine bessere Zusammenarbeit der Meeresforschung und nachhaltiger Meerespolitik fördern. Die Vereinten Nationen haben 2021–2030 deshalb zur Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung ernannt.
- mehr finanzielle Mittel für das „Leben unter Wasser“ bereitstellen. Pro Jahr werden mehr als 150 Milliarden US-Dollar für Investitionen in die Verbesserung von Rahmenbedingungen, in Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung und den Schutz der Meere sowie in Kapazitätsentwicklung benötigt.
SDG 14 Das deutsche Engagement für SDG 14
Das BMZ setzt sich in mehr als 30 Partnerländern für einen besseren Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere ein.
Wir unterstützen unsere Partner dabei, die Meeresvermüllung zu verringern und stärken marine naturbasierte Lösungen für den Erhalt der Biodiversität, die Ernährungssicherung und den Klimaschutz. Das BMZ setzt sich dafür ein, gerechte und effektive Meeresschutzgebiete auszuweisen und die Informationsbasis zu erweitern, damit die Partnerländer ihre Meerespolitik verantwortungsvoll gestalten können.
Darüber hinaus fördert das BMZ eine nachhaltige handwerkliche Fischerei und Aquakultur, die sowohl die marinen Ressourcen schützt als auch eine nährstoffreiche Ernährung und lokale Einkommen sicherstellt.
Stand: 03.02.2025