Müll am Strand von Co­lom­bo, Sri Lan­ka

Abfall- und Kreislaufwirtschaft Meeresmüll – ein globales Problem

Meeresmüll stellt eine weltweite Gefahr für Meereslebewesen und marine Ökosysteme dar und wirkt sich negativ auf Fischerei und Tourismus aus. Mikroplastik in Meerestieren kann möglicherweise auch die menschliche Gesundheit gefährden. Schätzungen zufolge gelangen jedes Jahr 9 bis 14 Millionen Tonnen neue Plastikabfälle ins Meer – Tendenz steigend.

SDG 14: Leben unter Wasser

Entwicklungs- und Schwellenländer gehören zwar nicht zu den größten Produzenten von Plastikmüll. Aufgrund mangelnder Abfallentsorgungssysteme gelangt jedoch gerade dort oft viel Plastik in die Umwelt. Hinzu kommen große Mengen auf See verlorener Fischernetze, beispielsweise durch internationale Fischfangflotten, und Mikroplastik in Abwässern.

Derzeit sind Auswirkungen von Meeresmüll auf rund 4.000 Arten bekannt. Vor allem Seevögel und Meeressäugetiere, aber auch Meeresreptilien und Fische nehmen Plastik mit der Nahrung auf oder verfangen sich darin und verenden qualvoll an den Folgen. Auswirkungen auf Ökosysteme, Fischerei und Tourismus treffen Entwicklungsländer besonders hart.


Meeresvermüllung reduzieren

Mit der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und dem Globalen Rahmen für Biodiversität streben die Vereinten Nationen an, bis zum Jahr 2030 der Plastikverschmutzung ein Ende zu setzen. Mit einer Resolution (Externer Link) vom März 2022 hat die Umweltversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, bis Ende 2024 ein rechtsverbindliches Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung auszuarbeiten. Es soll den gesamten Lebenszyklus von Plastik berücksichtigen. Zusätzlich rufen regionale Meeresmüll-Aktionspläne dazu auf, ein umweltgerechtes Abfallmanagement zu entwickeln sowie weitere Maßnahmen gegen die Verschmutzung der Ozeane zu ergreifen.

Deutsches Engagement

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) setzt sich für ein starkes und wirkungsvolles Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung ein. Es unterstützt den G7-Aktionsplan (Externer Link) und die G20-Aktivitäten (Externer Link) zur Bekämpfung der Meeresvermüllung. Über den Weltbank-Fonds ProBlue (Externer Link) fördert das BMZ als einer der größten Geber den Wandel hin zu einer nachhaltigen Meereswirtschaft mit besonderem Fokus auf Vermeidung von Meeresmüll und integrierter Meeresraumplanung.

Meeresschutz und nachhaltige Fischerei

Meeresschutz und nachhaltige Fischerei

10-Punkte-Aktionsplan inklusive Informationsposter

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2018 | Dateigröße 662 KB, Seiten 5 Seiten

Um die Verschmutzung der Meere zu vermeiden, ist der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft an Land von entscheidender Bedeutung. Dabei verfolgt das BMZ den Ansatz „von der Quelle bis zur Mündung“ (Source-to-Sea), der über Ländergrenzen hinweg alle wichtigen Akteure in die Entwicklung von nachhaltigen und ganzheitlichen Lösungen einbezieht.

Mit seinem 10-Punkte-Aktionsplan „Meeresschutz und nachhaltige Fischerei“ trägt das BMZ dazu bei, die Ursachen von Meeresverschmutzung zu bekämpfen. Dafür baut es die umweltpolitische Zusammenarbeit mit seinen Partnerländern aus und entwickelt gemeinsam mit ihnen modellhafte Ansätze einer integrierten Abfall- und Kreislaufwirtschaft.

Darüber hinaus engagiert sich das BMZ unter anderem über die PREVENT Waste Alliance für den Wissensaustausch zwischen Entwicklungs- und Schwellenländern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und für Partnerschaften mit der Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Stand: 22.09.2023