SDG 6: Saubereres Wasser und Sanitäreinrichtungen

AGENDA 2030 | 17 ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Was wollen wir mit SDG 6 erreichen?

  • Alle Menschen sollen einen Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser haben.
  • Alle Menschen sollen Zugang zu einer angemessenen und gerechten Sanitärversorgung sowie Hygiene erhalten.
  • Die Wasserqualität soll durch Wiederaufbereitung und gefahrlose Wiederverwendung weltweit verbessert werden.
  • Die Effizienz der Wassernutzung soll in allen Sektoren wesentlich gesteigert werden.
  • Auf allen Ebenen soll eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen umgesetzt werden.
  • Wasserverbundene Ökosysteme sollen geschützt und wiederhergestellt werden.
Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

SDG 6: Unterziele

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Zahlen und Fakten

2,2 Milliarden

Menschen hatten 2022 keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser

3,5 Milliarden

Menschen hatten 2022 keinen Zugang zu einer angemessenen Sanitärversorgung

Mehr als

400 Millionen

Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten

58 %

des Abwassers aus Haushalten wurden 2022 nach Schätzungen wiederaufbereitet

1/4

der Länder litten 2022 unter unter „extrem hohem“ Wasserstress

43 von 153

Ländern, die grenzüberschreitende Flüsse, Seen oder Grundwasserleiter teilen, haben umfassende Vereinbarungen über deren Nutzung geschlossen

SDG 6 Wo stehen wir?

Zwar ist der Anteil der Bevölkerung mit einer sicher verwalteten Trinkwasser- und Sanitärversorgung in den vergangenen Jahren gestiegen. Doch das Fortschrittstempo reicht noch nicht aus. Setzt sich der aktuelle Trend fort, werden 2030 immer noch zwei Milliarden Menschen keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, drei Milliarden Menschen ohne eine angemessene Sanitärversorgung leben und 1,4 Milliarden Menschen ohne eine einfache Hygieneversorgung (dazu zählt zum Beispiel die Möglichkeit, sich mit Seife die Hände zu waschen).

2022 litt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zumindest für einen Teil des Jahres unter schwerer Wasserknappheit, ein Viertel unter „extrem hohem“ Wasserstress. Betroffen sind vor allem Nordafrika sowie West-, Süd- und Zentralasien. Der Klimawandel verschärft die damit verbundenen Probleme und stellt nach Einschätzung der Vereinten Nationen ein erhebliches Risiko für die soziale Stabilität dieser Regionen dar.

Als alarmierend bezeichnen die Vereinten Nationen den Mangel an Hochwasser- und Dürrefrühwarnsystemen sowie an gemeinsamen Strategien zur Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel bei grenzüberschreitenden Gewässern.

Zu den Herausforderungen bei SDG 6 gehört auch die schlechte Datenlage. So gibt es große Lücken in der Überwachung von Industrieabwässern und der Berichterstattung zu ihrer Wiederaufbereitung. Unzureichend sind auch die Angaben zur Wasserqualität. Laut Daten von 2023 aus 120 Ländern wies nur etwa die Hälfte der rund 91.000 erfassten Gewässer eine gute Qualität auf. Während etwa 100 Länder ihre Flüsse überwachten, konnten deutlich weniger Staaten Angaben zur Qualität ihrer Seen und des Grundwassers machen – und das, obwohl das Grundwasser oft den größten Teil des Süßwassers ausmacht.

Laut SDG-Fortschrittsbericht 2024 der Vereinten Nationen überdeckt dieser Datenmangel erste Warnsignale, behindert notwendige Sanierungsmaßnahmen und gefährdet die Ökosystemleistungen von Gewässern.

Wassereimer und -kanister bilden an einer öfffentlichen Wasserstelle in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, eine Warteschlange.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein anerkanntes Menschenrecht. Jedem Kind, jeder Frau und jedem Mann muss stets bezahlbares Wasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen.

SDG 6 Was müssen wir tun?

Eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besteht darin, das Wasserangebot auf Dauer zu sichern und einer wachsenden Weltbevölkerung so viel sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen, wie sie für ihre Grundversorgung und soziale sowie wirtschaftliche Entwicklung benötigt.

Will die Weltgemeinschaft SDG 6 noch erreichen, müsste sie das Fortschrittstempo bei der Trinkwasserversorgung versechsfachen, bei der Sanitärversorgung verfünffachen und bei der einfachen Hygieneversorgung verdreifachen.

Um Klimawandel, Wasserknappheit und andere Krisen zu bewältigen, braucht es einen umfassenden, sektor- und grenzüberschreitenden Ansatz für die nachhaltige und effiziente Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Länder, die ihre Wasserressourcen in der Klimaplanung und -finanzierung systematisch berücksichtigen, sind resilienter (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gegenüber den Folgen des Klimawandels. Außerdem können sie auch die Erreichung anderer Entwicklungsziele, etwa für Ernährung, Energie und Ökosysteme, erfolgreicher vorantreiben.

Deutlich verstärkt werden muss auch die Zusammenarbeit der Länder, die sich grenzüberschreitende Gewässer teilen. Die afrikanischen Staaten südlich der Sahara haben hier bemerkenswerte Fortschritte erzielt: 16 Länder haben dort Vereinbarungen geschlossen, die mittlerweile 90 Prozent der grenzüberschreitenden Wassereinzugsgebiete abdecken. In Asien, Lateinamerika und Nordafrika verfügen dagegen nur wenige Länder über solche Abkommen.

SDG-6-Quiz Was denken Sie?

Die Umsetzung der Menschenrechte auf Wasser- und Sanitärversorgung ist ein wichtiges Ziel der BMZ-Strategie zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Wann wurden die Wasser- und die Sanitärversorgung von den Vereinten Nationen als Menschenrechte verankert?

SDG 6 Das deutsche Engagement für SDG 6

Ein Bauer in Togo bewässert sein Feld.

Kein Leben ohne Wasser Interner Link

Weiterführende Informationen zum Thema

Ziel der Arbeit des BMZ ist es, den Zugang zu einer sicheren und bezahlbaren Trinkwasser- und Sanitärversorgung in den Kooperationsländern zu verbessern und dazu beizutragen, dass Wasserressourcen nachhaltig (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bewirtschaftet werden.

Im Wassersektor kommt das gesamte Instrumentenset der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zum Einsatz. Dies umfasst sowohl bilaterale Programmen der technischen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und finanziellen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Zusammenarbeit als auch Sonderinitiativen und Maßnahmen der Übergangshilfe und die Zusammenarbeit mit multilateralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Organisationen, privaten Trägern und Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Um die Wirksamkeit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Wasser zu erhöhen, nimmt das BMZ gezielt Querbezüge und Schnittstellen zu anderen Themen und sich daraus ergebene Wechselwirkungen und mögliche Zielkonflikte in den Blick. Das gilt insbesondere für die SDGs zu den Themen:

  • Bildung, Gesundheit und Ernährungssicherung,
  • Landwirtschaft und Energie,
  • nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Beschäftigungsförderung und berufliche Bildung,
  • Umwelt und Klimawandel
  • Good Governance (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Stadtentwicklung sowie
  • Flucht und Migration.
Frischwassertank in einem Armenviertel in Nairobi, Kenia
Zentrale Kläranlage für Gaza-Stadt
Gärtner in einer Mangrovenbaumschule. Die Bäume werden als Erosionsschutz bei Überschwemmungen gepflanzt.

Zusammenarbeit konkret

Publikationen zum Thema

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

Ausführliche Informationen darüber sowie die Kernbotschaften der Agenda 2030 finden Sie auf unserer Übersichtsseite mit allen 17 Zielen.

Stand: 03.02.2025