Besitzerin eines kleinen Ladens in einem Slum in Neu-Delhi
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Digitale Lösungen für besseren Zugang zu Krankenversicherungen in Indien Eine Krankenversicherung für arme Menschen
Ein Großteil der erwerbstätigen Bevölkerung in Indien arbeitet ohne Arbeitsvertrag, etwa als Tagelöhner, Landarbeiterinnen oder im Kleinhandel. Die Mehrheit dieser informell (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Beschäftigten verfügt über keine angemessene soziale Absicherung. Ein bedeutender Teil der Gesundheitsausgaben in Indien wird von Patientinnen und Patienten privat bezahlt. Unvorhersehbare Ausgaben und Einkommensausfälle infolge von Krankheit, Unfall oder Tod des Hauptverdienenden sowie sinkende Erwerbschancen im Alter führen häufig dazu, dass einkommensschwache Familien in die Armut abgleiten.
Ziel: 800 Millionen Versicherte
Um die soziale Absicherung für informell Beschäftigte und ihre Familien zu verbessern, unterstützt das „Deutsch-Indische Programm für universale Gesundheitsversorgung“ (Indo-German Programme on Universal Health Coverage, IGUHC) das indische Gesundheitsministerium und dessen Partner bei der Entwicklung und Umsetzung eines nationalen Krankenversicherungssystems für arme Familien, dem 2018 eingeführten Pradhan Mantri Jan Arogya Yojana (PM-JAY). Das Programm bietet beitragsfreien Versicherungsschutz für anspruchsberechtigte Personen im Wert von rund 5.550 Euro über ein Netzwerk von mehr als 30.000 staatlichen und privaten Krankenhäusern. Ziel sind 800 Millionen Versicherte.
Digitalisierung im Dienste der Gesundheit
Das Programm fördert die Einführung von digitalen Registern zu Gesundheitseinrichtungen und medizinischem Personal, die Vergabe einer individuellen Identifikationsnummer für alle Versicherten und die Einführung elektronischer Patientenakten, auf die man über eine App zugreifen kann. Somit konzentriert sich PM-JAY auch auf die Stärkung des Qualitätsmanagements im Gesundheitswesen durch digitale Anwendungen, um eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau sicherzustellen und Patientensicherheit sowie Effizienz der Leistungserbringung zu verbessern. Darüber hinaus werden digitale Lösungen wie „Scannen und Teilen“ sowie „Scannen und Bezahlen“ eingesetzt, um den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern.
Stand: 11.06.2025