Schwarze Letschwe - eine Antilopenart - im Bangweulu Wetlands National Park, Sambia

Naturerbe-Fonds Der Legacy Landscapes Fund: Biologische Vielfalt für die Menschheit bewahren

Logo: Legacy Landscapes Fund
Logo: Legacy Landscapes Fund
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Verlust von Arten und Lebensräumen dramatisch beschleunigt. Drei Viertel der artenreichsten Gebiete der Erde befinden sich in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ihren Schutz können viele Staaten nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Hier setzt der Legacy Landscapes Fund (Externer Link)(LLF) an. Mit langfristigen Grundfinanzierungen ausgewählter Schutzgebiete leistet er einen Beitrag dazu, besonders wichtige Ökosysteme dauerhaft zu erhalten.

Pro Jahr werden jedem der für den LLF ausgewählten Schutzgebiete eine Million US-Dollar für mindestens 15 oder 30 Jahre mit Option auf Ewigkeitsfinanzierung zur Verfügung gestellt. Die Gebiete erhalten so dringend benötigte Planungssicherheit und können auch in Krisenzeiten oder bei fehlenden Tourismuseinnahmen weiterbetrieben werden. Dabei bindet der LLF von Anfang an indigene Gruppen und lokale Gemeinschaften ein, beteiligt sie und achtet auf den Schutz von Menschenrechten.

Den LLF zeichnen vor allem zwei Besonderheiten aus: die langfristige Finanzierung von ökologisch besonders wertvollen Gebieten weit über übliche Projektzyklen hinaus und die Kombination von öffentlichen und privaten Geldern.


Kanuku Mountains Schutzgebiet, Guyana

Aufzeichnung Pressekonferenz zum Legacy Landscapes Fund am 17. Mai 2022

Bundesministerin Svenja Schulze stellt die weitere deutsche Unterstützung für den Weltnaturerbefonds vor.

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Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Mit dem Weltnaturerbefonds unterstützen wir herausragende Naturräume weltweit. Die Schutzgebiete in Entwicklungsländern brauchen eine verlässliche langfristige Finanzierung und Verwaltung, für Natur- und Klimaschutz, aber auch als Lebensunterhalt für die Menschen vor Ort.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Das Ziel des LLF ist, den Schutz von 30 Gebieten mit außergewöhnlichem Artenreichtum in Entwicklungsländern dauerhaft zu finanzieren und so einen Beitrag dazu zu leisten, den Biodiversitätsverlust zu stoppen. Nur intakte Ökosysteme können wichtige Leistungen bereitstellen und ermöglichen lokale Entwicklung. Dafür soll bis 2030 ein Kapitalstock von rund einer Milliarde US-Dollar aufgebaut werden, um die langfristige Grundfinanzierung der Schutzgebiete zu sichern.

Deutschland hat bisher insgesamt 182,5 Millionen Euro für den LLF zugesagt (Stand Januar 2023). Weitere 30 Millionen Euro sollen im Jahr 2023 zur Verfügung gestellt werden (Haushalts- und Parlamentsvorbehalt).

Private Partner finanzieren in jedem Schutzgebiet ein Drittel der Kosten. Der Legacy Landscapes Fund bringt als unabhängige Stiftung öffentliche und private Geber zusammen. Neben dem BMZ beteiligen sich Frankreich, Norwegen, private Stiftungen, Unternehmen und internationale Naturschutzorganisationen. Außerdem wird der LLF von vielen weiteren Partnern wie dem UNESCO World Heritage Centre und der Weltnaturschutzunion (IUCN) unterstützt.

Der LLF wurde im Dezember 2020 gegründet und hat im Frühjahr 2021 seine Arbeit aufgenommen.

Der LLF wirkt bereits und macht einen Unterschied vor Ort: Sieben Gebiete erhalten schon dauerhafte Finanzierungen. Sie umfassen circa 73.000 Quadratkilometer und damit mehr als die Fläche Belgiens und der Niederlande gemeinsam.

Hintergrundinformationen

Arbeitsweise des Fonds

Wie wird der Fonds finanziert?

Finanzierung des Legacy Landscapes Fund
Finanzierung des Legacy Landscapes Fund
Der Legacy Landscapes Fund ist eine unabhängige Stiftung nach deutschem Recht. Er bündelt öffentliche und private Beiträge. Die Einlagen fließen in das Kapital der Stiftung.

Für eine dauerhafte Grundfinanzierung von 30 Schutzgebieten wird ein Kapitalstock von rund einer Milliarde US-Dollar bis 2030 angestrebt.

Vom Legacy Landscapes Fund geförderte Schutzgebiete

Karte der Pilotprojekte und potenziellen zukünftigen Projekte des Legacy Landscapes Fund (Grün: vom Legacy Landscapes Fund geförderte Standorte, Blau: Beitrittskandidaten)

Karte der Pilotprojekte und potenziellen zukünftigen Projekte des Legacy Landscapes Fund (Grün: vom Legacy Landscapes Fund geförderte Standorte, Blau: Beitrittskandidaten)

Karte der Pilotprojekte und potenziellen zukünftigen Projekte des Legacy Landscapes Fund (Grün: vom Legacy Landscapes Fund geförderte Standorte, Blau: Beitrittskandidaten)

Der Legacy Landscapes Fund unterstützt zurzeit sieben Standorte (Stand: Januar 2023): den Nationalpark Madidi in Bolivien, den Odzala-Kokoua-Nationalpark in der Republik Kongo, den Iona-Nationalpark in Angola, den Nord-Luangwa-Nationalpark in Sambia, den Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe, den Nationalpark Central Cardamom Mountains in Kambodscha und den Nationalpark Gunung Leuser in Indonesien.

Weitere sieben Beitrittskandidaten befinden sich derzeit im Auswahlverfahren (Stand Januar 2023): der Chiribiquete-Nationalpark in Kolumbien, der Nationalpark Yasuni in Ecuador, der Manu/Purus-Nationalpark in Peru, der Nationalpark Tumucumaque in Brasilien, der Etosha-Nationalpark in Namibia, der Nationalpark Makira-Masoala in Madagaskar sowie der Tambrauw-Mountains-Nationalpark in Indonesien.

Weitere Informationen darüber finden Sie hier (Externer Link).

Madidi-Nationalpark in Bolivien

Bolivien Madidi-Nationalpark

Waldelefant im Odzala-Kokoua-Nationalpark in der Republik Kongo

Republik Kongo Odzala-Kokoua-Nationalpark

Die Welwitschia Mirabilis wächst nur in der Namibwüste Namibias und im südlichen Angola.

Angola Iona-Nationalpark

Malachitnektarvogel
Antilope im Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe

Simbabwe Gonarezhou-Nationalpark

Wasserfall im Nationalpark Central Cardamom Mountains in Kambodscha

Kambodscha Nationalpark Central Cardamom Mountains

Orang-Utan im Gunung Leuser Nationalpark

Indonesien Nationalpark Gunung Leuser

Pressemitteilung vom 17. Mai 2022
Kaieteur-Wasserfälle in Guyana

Ministerin Schulze sagt 100 Millionen Euro für die wertvollsten Naturschutzgebiete der Welt zu Interner Link

Der vom BMZ gegründete Weltnaturerbefonds soll die wertvollsten Naturschutzgebiete der Welt dauerhaft schützen. Das BMZ fördert den internationalen Fonds mit weiteren 100 Millionen Euro. Damit leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Erhalt überlebenswichtiger Ökosysteme in Entwicklungsländern.

Pressemitteilung vom 16. Dezember 2021
Waldelefant im Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe

Weltnaturerbefonds verstärkt Unterstützung für zwei artenreiche Schutzgebiete in Afrika Interner Link

Das Kuratorium des Weltnaturerbefonds hat die Finanzierung von zwei global bedeutsamen Schutzgebieten beschlossen: Der Odzala-Kokoua-Nationalpark in der Republik Kongo und der Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe werden für mindestens 15 Jahre mit jährlich einer Million US-Dollar pro Park gefördert.

Das deutsche Engagement für den Erhalt der Biodiversität

Zebras und Gnus in der Serengeti in Tansania
Deutschland stellt als einer der größten Geber jährlich mehr als 500 Millionen Euro für den Erhalt der Biodiversität in Entwicklungsländern bereit, davon über 400 Millionen Euro aus dem Haushalt des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ).

Insgesamt unterstützt das BMZ damit 668 Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von über zwei Millionen Quadratkilometern. Das ist eine Fläche sechsmal so groß wie Deutschland.

Beispiele

Rangerinnen im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist

Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area Interner Link

Im südlichen Afrika ist eines der weltweit größten Naturschutzgebiete der Welt entstanden. Das BMZ fördert den Aufbau des Schutzgebiets mit mehr als 35 Millionen Euro.

Weißspitzen-Hochseehai in Begleitung einiger Pilotfische

Blue Action Fund Interner Link

Das BMZ hat bereits 2016 mit dem Blue Action Fund einen der weltweit größten Fonds für die Unterstützung von marinen Schutzgebieten gegründet.

Stand: 26.01.2023