Mangroven in Indien

Schwerpunkt Umwelt- und Ressourcenschutz Ökosysteme schützen, an Klimawandel anpassen

Der Schutz der Böden, des Wassers und der Luft sowie der Erhalt der Artenvielfalt auf dem indischen Subkontinent sind Aufgaben von nationaler wie globaler Bedeutung. Die indische Regierung schafft es bisher jedoch nur in geringem Umfang, der hohen Umweltbelastung entgegenzuwirken und die Folgen des Klimawandels abzufedern. Das deutsche Engagement für Umwelt- und Ressourcenschutz in Indien konzentriert sich auf die Handlungsfelder Agrarökologie und Wassermanagement, Wald sowie Anpassung an den Klimawandel.

Agrarökologie und Wassermanagement

Joint Declaration of Intent on Agroecology and Sustainable Management of Natural Resources (Lighthouse Initiative)

Between the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development of the Federal Republic of Germany and the Ministry of Agriculture and Farmers’ Welfare of the Republic of India

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2022 | Dateigröße 134 KB, Seiten 6 Seiten

Im Mai 2022 hat das BMZ mit dem indischen Agrarministerium, unter Beteiligung anderer relevanter Ressorts, eine Leuchtturminitiative „Agrarökologie und nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen“ vereinbart. Die Initiative unterstützt die indische Regierung unter Einbindung von Privatsektor, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bei der agrarökologischen Transformation hin zu resilienteren (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Land- und Ernährungssystemen sowie dem nachhaltigen Management natürlicher Ressourcen. Das BMZ stellt dafür bis 2025 bis zu 300 Millionen Euro bereit.

Ziel der Partnerschaft ist, die Zusammenarbeit im Bereich verschiedener Formen der ökologischen und agrarökologischen Landwirtschaft in Indien weiter zu stärken. Damit sollen Böden und ihre Wasserspeicherfähigkeit verbessert, die Einkommen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erhöht und ihre Ausgaben für Dünger und Pestizide verringert werden. Durch die Umstellung auf nachhaltige, klimaangepasste und/oder agrarökologische Bewirtschaftung soll das Risiko von Ernteverlusten vermindert und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels verbessert werden.

Das BMZ fördert außerdem die nachhaltige und effiziente Nutzung der vorhandenen Wasserressourcen und die Weiterverarbeitung und Veredelung landwirtschaftlicher Produkte. Die bisherige deutsch-indische Zusammenarbeit hat bewirkt, dass 2,7 Millionen Hektar Land nachhaltig und klimaangepasst bewirtschaftet werden und 3,4 Millionen Menschen ihr Einkommen steigern konnten.

Das BMZ engagiert sich auch im Rahmen seiner Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ in Indien und fördert dort unter anderem ein Grünes Innovationszentrum. Es vermittelt Wissen zur ökologischen Landwirtschaft, zum Bodenschutz und zur Ernährungssicherung und unterstützt arme Bäuerinnen und Bauern in verschiedenen Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) dabei, ihr Einkommen zu steigern.

Ein Mann bewässert Pflanzen im Grünen Innovationszentrum in Rukka, Indien, das vom BMZ mit aufgebaut wurde.

Ein Mann bewässert Pflanzen im Grünen Innovationszentrum in Rukka, Indien, das vom BMZ mit aufgebaut wurde.

Ein Mann bewässert Pflanzen im Grünen Innovationszentrum in Rukka, Indien, das vom BMZ mit aufgebaut wurde.


Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung des Waldes

Ziel der deutsch-indischen Zusammenarbeit in diesem Handlungsfeld ist es, artenreiche Waldökosysteme durch intelligentes Management zu erhalten, wichtige Lebensräume wiederherzustellen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. Damit sollen die natürlichen Lebensgrundlagen der örtlichen Bevölkerung erhalten und verbessert werden.

Der Fokus liegt dabei auf der Himalaya-Region und anderen waldreichen Bundesstaaten. Dort sollen Abholzungen verhindert, alternative Einkommensmöglichkeiten geschaffen und nachhaltige und partizipative Ansätze der ökologischen Land- und Forstwirtschaft gefördert werden.

Anpassung an den Klimawandel

Die deutsch-indische Zusammenarbeit zielt außerdem darauf ab, die ländliche Bevölkerung Indiens und die zuständigen staatlichen Stellen auf den Klimawandel vorzubereiten. Gemeinsam werden Klimarisiken erfasst und ausgewertet, Anpassungsstrategien und lokale Entwicklungspläne erarbeitet und entsprechende Finanzierungsmodelle entwickelt. Nachhaltiges, ressourcenschonendes Wirtschaften und die Nutzung moderner Produktionstechniken sollen es insbesondere den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ermöglichen, ihre Erträge zu steigern, finanzielle Risiken abzusichern und auch unter veränderten klimatischen Bedingungen ihren Lebensunterhalt langfristig zu sichern.

Bislang wurden sieben Bundesstaaten mit 155 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern bei ihrer Anpassungsplanung unterstützt.

Stand: 01.08.2022