Rangerinnen im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist
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Zusammenarbeit konkret KAZA: Naturschutz über alle Grenzen hinweg
Im August 2011 unterzeichneten die Staatschefs der fünf Länder einen entsprechenden Vertrag. Der offizielle Startschuss für das ehrgeizige Projekt erfolgte im März 2012. Dass die Regierungen der KAZA-Länder konstruktiv zusammenarbeiten, ist keine Selbstverständlichkeit: In der Vergangenheit waren sie mehrfach untereinander in kriegerische Auseinandersetzungen und diplomatische Streitigkeiten verwickelt.
Die KfW Entwicklungsbank begleitet den Aufbau von KAZA im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als größter Geldgeber mit 40 Millionen Euro. Sie kooperiert dabei eng mit anderen staatlichen Unterstützern wie den USA, der EU, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz sowie mit der Globalen Umweltfazilität (GEF) und Nichtregierungsorganisationen wie dem World Wide Fund For Nature (WWF), der Peace Parks Foundation und weiteren.
Bei der Tourismusentwicklung wird KZA seit einigen Jahren auch durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des BMZ unterstützt.
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Vom Wilderer zum Wildhüter
Ranger im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist
Ein Ansatzpunkt des KAZA-Projekts ist die Einrichtung von Gemeindeschutzgebieten. Dafür werden Landflächen vom Zentralstaat an eine Gemeinde überschrieben. Diese kann sie dann wirtschaftlich nutzen – ist aber auch für den Naturschutz verantwortlich. So kann die Gemeinde zum Beispiel ein Grundstück an einen Lodge-Betreiber verpachten. Dieser schafft Arbeitsplätze und bezieht Lebensmittel von örtlichen Bauern, sorgt also für Einkommenszuwächse bei der lokalen Bevölkerung. Die Lodge-Gäste kommen in erster Linie wegen der Tierwelt. Dadurch wird es attraktiver, die Tiere zu schützen, als sie zu jagen. Vor diesem Hintergrund fördert die KfW Entwicklungsbank auch die „Umschulung“ ehemaliger Wilderer zu Wildhütern.
Projektdaten
Projektlaufzeit: 2010 bis 2024
Finanzvolumen: 40 Millionen Euro
Stand: 25.05.2022