Was wollen wir mit SDG 3 erreichen?
- Die Sterblichkeit von Müttern und Kindern soll sinken.
- Alle Menschen sollen vor übertragbaren Krankheiten, wie Aids oder Tuberkulose und vor nicht übertragbaren Krankheiten, wie Krebs oder Diabetes geschützt werden.
- Alle Menschen sollen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten haben, ohne in finanzielle Nöte zu geraten. Dazu zählen auch Dienste der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, Medikamente und Impfstoffe.
- Allen Mädchen und Frauen soll das Recht auf Selbstbestimmung in der Familienplanung zuteilwerden und der Zugang zu Verhütungsmitteln gesichert sein.
- Das Risiko für nationale und internationale Gesundheitskrisen soll gesenkt werden.
Zahlen und Fakten
71 %
aller weltweiten Todesfälle werden durch nicht übertragbare Krankheiten verursacht
2 Millionen Menschen
könnten sterben, weil wegen der Corona-Krise Medikamente gegen Aids, Tuberkulose und Malaria fehlen
-50 %
Die Kindersterblichkeit ist seit 2000 um die Hälfte gesunken
16.000
Kleinkinder sterben jeden Tag, sehr viele von ihnen an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten
85 %
aller Kinder sind heute gegen Diphterie, Tetanus und Keuchhusten geimpft
1,7 Millionen
Menschen haben sich im Jahr 2019 mit HIV infiziert
SDG 3 Wo stehen wir?
Es wurden viele Fortschritte in der globalen Gesundheitsversorgung erzielt.
Doch der Erreichung von SDG 3 stehen große Herausforderungen gegenüber. Nach aktuellen Trends wird ein Drittel der Weltbevölkerung bis 2030 keinen Zugang zu essenzieller Gesundheitsversorgung haben.
Durch Ausgangssperren, Engpässe in den Lieferketten und überforderte Gesundheitssysteme verstärkt die Covid-19-Pandemie bestehende Probleme und macht bereits erreichte Entwicklungsfortschritte zunichte: Von der Unterbrechung von Impfkampagnen, bis hin zur Gesundheitsversorgung für Kinder und Mütter und ungeplanten Schwangerschaften von Frauen und Mädchen. Somit stellt Covid-19 aktuell die größte Herausforderung für die Erreichung der gesundheitsbezogenen SDGs dar.

Seit 1960 ist die Lebenserwartung, die ein neugeborenes Kind weltweit im Durchschnitt hat, von knapp 53 auf rund 73 Jahre angestiegen (Deutschland: rund 81 Jahre).
SDG-3-Quiz Was denken Sie?
Die Covid-19-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf den Zugang zu Diensten der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte, einschließlich essenzieller Gesundheitsdienste und -produkte wie professionelle Begleitung während Schwangerschaft und Geburt sowie Verhütungsmitteln.
SDG 3 Was müssen wir tun?
Um die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen zu gewährleisten und die in SDG 3 festgelegten Ziele zu erreichen, empfehlen die Vereinten Nationen folgende Maßnahmen zur Umsetzung:
- Nationale Gesundheitspolitiken auf alle Gesellschaftsschichten ausrichten; bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen
- Aufrechterhaltung und Ausweitung des Zugangs zu essenziellen Dienstleistungen, unter anderem im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit
- Erhöhung öffentlicher Mittel für Gesundheitsversorgung und Gesundheitsthemen und eine intensive globale und regionale Zusammenarbeit
- Immunisierungssysteme nachhaltig stärken und einen gerechten Zugang zu Impfstoffen fördern
- Verringerung von Umwelt- und Luftverschmutzungen
- Verankerung des One-Health-Ansatzes, das heißt, Prävention und interdisziplinäre Kooperation, vor allem zwischen Human-/Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften.
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria empfiehlt zur Abfederung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf bestehende Gesundheitsdienstleistungen:
- Pandemiebekämpfung durch globale Zusammenarbeit,
- die Unterstützung der Länder bei der Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu grundlegenden Gesundheitsmitteln,
- Mobilisierung zusätzlicher finanzieller Ressourcen, um die Bekämpfung von Covid-19, HIV, Tuberkulose und Malaria (Externer Link)zu gewährleisten und voranzutreiben.
Die Global Financing Facility (Externer Link), ein Finanzierungsmechanismus für die Gesundheit von Frauen, Kindern und Jugendlichen und der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) setzen sich dafür ein, dass der Zugang zu essenziellen Diensten für die Gesundheit von Müttern, Kindern und Jugendlichen auch in der Krise ermöglicht wird. Auch hier werden derzeit zusätzliche finanzielle Ressourcen mobilisiert, um die Finanzierungslücke im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit zu schließen.
SDG 3 Das deutsche Engagement für SDG 3
Die jährliche Unterstützung für den Gesundheitssektor wurde in den vergangenen Jahren immer weiter gesteigert. Deutschland ist mit über einer Milliarde Euro einer der größten Geber für internationale Gesundheit.
Die Programme in vornehmlich afrikanischen und asiatischen Ländern sind auf verschiedene Aspekte zur Erreichung von SDG 3 ausgerichtet und beinhalten: Kapazitätsentwicklung für Gesundheitsfachkräfte, Gesundheitsfinanzierung, Reduzierung der Mütter- und Kindersterblichkeit sowie Bekämpfung von HIV/Aids und anderen übertragbaren sowie nicht übertragbaren Krankheiten.
So können 73,2 Millionen Menschen verbesserte Gesundheitsleistungen nutzen und über 700.000 Frauen eine von medizinischem Fachpersonal betreute Geburt erleben.