Globale Gesundheit Gesundheit – ein Menschenrecht
Laut der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Vereinten Nationen hat jeder Mensch das Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlergehen gewährleistet . Dazu gehört auch, dass alle Menschen angemessene Gesundheitsdienste diskriminierungsfrei nutzen können, ohne in eine finanzielle Notlage zu geraten.
Damit ist Gesundheit nicht nur ein individuelles Recht, sondern auch ein globales öffentliches Gut, von dem niemand ausgeschlossen werden darf und das alle Staaten und Gesellschaften solidarisch schützen und fördern müssen. Gesundheit und körperliche Selbstbestimmung sind grundlegende Bausteine der feministischen Entwicklungspolitik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Gesundheit ist als globales Nachhaltigkeitsziel (SDG) in der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) verankert. Und sie ist Voraussetzung für die Erreichung vieler anderer SDGs. Die engen Wechselwirkungen mit Themen wie Klima und Umwelt, Wasser, Ernährung, Bildung und Digitalisierung werden daher vom BMZ gezielt in den Blick genommen und systematisch in die Arbeit einbezogen.
Herausforderungen
Etwa 4,5 Milliarden Menschen – mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung – haben keinen Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitsdiensten. Im Fall von Krankheit, Mutterschaft, Alter oder Behinderung sind sie auf sich allein gestellt beziehungsweise von der Unterstützung ihres persönlichen sozialen Umfelds abhängig. Jedes unvorhergesehene Ereignis kann schnell lebensbedrohliche Folgen haben.
In ihrem Recht auf Gesundheit eingeschränkt sind vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen und im ländlichen Raum lebende Menschen. In den afrikanischen Staaten südlich der Sahara haben vier von fünf Menschen keinen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung.
Krisen mit globalen Auswirkungen – etwa die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und der menschengemachte Klimawandel – tragen zur Verschärfung von Armut, Ungleichheit und Diskriminierung bei. Trotz erkennbarer Fortschritte sind die Zielvorgaben für SDG 3 beim derzeitigen Trend nicht erreichbar.
Das Engagement des BMZ
Deutschland zählt zu den größten entwicklungspolitischen Gebern im Gesundheitsbereich. Seit 2002 hat die deutsche Bundesregierung ihre Auszahlungen für den Gesundheitssektor mehr als verdreifacht. Die jährliche Unterstützung betrug in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Euro.
Das BMZ konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
- Unterstützung von Niedrigeinkommensländern beim Ausbau und bei der Finanzierung solidarischer und krisenfester Gesundheitssysteme für einen gleichberechtigten Zugang zu (Basis-) Gesundheitsdienstleistungen
- Aufbau lokaler Impfstoff- und Pharmaproduktion und -logistik
- Verbesserung der Pandemievorsorge und -resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
- Verankerung des One-Health (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Ansatzes
- Stärkung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
Zum einen unterstützt das BMZ seine Partnerländer im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), dabei liegt der geografische Schwerpunkt in Subsahara-Afrika. Zum anderen engagiert es sich stark auf multilateraler (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Ebene. Partner sind zum Beispiel die Impfallianz Gavi (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), der Pandemic Fund und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (GFATM). International setzt sich die Bundesregierung außerdem für eine politische und finanzielle Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein.
Stand: 25.06.2025