Die Anopheles-Mücke kann Malariaerreger übertragen.

Infektionskrankheiten Bekämpfung der Malaria

Die Erreger der Malaria sind einzellige Parasiten (Plasmodien), die durch Stechmücken der Gattung Anopheles von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Infektionskrankheit tritt hauptsächlich in tropischen Regionen auf. Es gibt Befürchtungen, dass sich das Verbreitungsgebiet der Krankheit durch zunehmende Resistenzentwicklung und den Klimawandel weiter ausbreiten könnte.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) in ihrem World Malaria Report 2024 (Externer Link) gab es im Jahr 2023 rund 263 Millionen Malariafälle. Etwa 597.000 Menschen starben an der Krankheit.


Deutsches Engagement

Die Bekämpfung von Malaria ist ein wichtiges Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitsbereich. Das Engagement des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) zielt grundsätzlich darauf ab, die Gesundheitssysteme der Partnerländer zu stärken. Dementsprechend werden Maßnahmen gegen einzelne Krankheiten wie Malaria in umfassende Versorgungsansätze eingebettet, die den allgemeinen Gesundheitszustand der Bevölkerung verbessern sollen. So sollen die von Deutschland geförderten Vorhaben sicherstellen, dass alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu Medikamenten und anderen notwendigen Gesundheitsleistungen erhalten – also zum Beispiel auch zur Malariavorbeugung und -behandlung.

Auf multilateraler (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Ebene engagiert sich Deutschland vor allem durch die Unterstützung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und der Impfallianz Gavi (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Für den Globalen Fonds hat die Bundesregierung seit seiner Gründung mehr als fünf Milliarden Euro bereitgestellt. Auch dank dieser Unterstützung konnte der Fonds im Jahr 2023 rund 227 Millionen Malaria-Netze verteilen und die Behandlung von 171 Millionen Malaria-Infizierten ermöglichen.

Hintergrund Malaria trifft vor allem Arme

Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung ist dem Risiko einer Malariainfektion ausgesetzt. Besonders weit verbreitet ist sie in Afrika: Mehr als 90 Prozent der Erkrankungen und Todesfälle wurden 2022 auf dem afrikanischen Kontinent verzeichnet. Etwas mehr als die Hälfte der Malariatodesfälle wurden in nur vier Länder registriert: Nigeria, Demokratische Republik Kongo, Uganda und Mosambik. Ein besonders großes Gesundheitsrisiko stellt die Krankheit für Schwangere, Neugeborene und Kleinkinder dar.

Die volkswirtschaftlichen Kosten von Malaria sind hoch: Die Krankheit bremst nachweislich das Wirtschaftswachstum. Langfristig kann dadurch das Bruttonationaleinkommen besonders betroffener Länder stark sinken.

Malaria trifft vor allem Arme. Obwohl es wirksame Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung der Infektion gibt, haben Millionen Menschen in Entwicklungsländern aus Kostengründen keinen Zugang dazu.

Erste Impfstoffe zugelassen

Im Oktober 2021 erhielt der weltweit erste Malaria-Impfstoff eine Zulassung durch die WHO. Mit ihm werden inzwischen Kinder in besonders von Malaria betroffenen Gebieten geimpft. Seit Oktober 2023 steht ein zweiter sicherer und wirksamer Malaria-Impfstoff zur Verfügung, weitere Kandidaten werden derzeit klinisch getestet. Die weltweit erste Impfkampagne gegen Malaria wurde Anfang 2024 in Kamerun gestartet.

Vorbeugung und Behandlung

Verschiedene Maßnahmen haben sich bewährt, um Malaria-Infektionen zu vermeiden und die Krankheit zu behandeln:

  • die Bekämpfung der Mücken, die die Parasiten übertragen,
  • die Vorbeugung gegen Stiche und
  • die Behandlung von Erkrankungen mit Medikamenten.

Bei der Malariatherapie und -vorbeugung gibt es keinen „Königsweg“ – es ist immer notwendig, einen Methodenmix anzuwenden, der zur jeweiligen Situation passt. Insbesondere bei Kindern sind – neben der Impfung – eine schnelle Diagnose und eine effektive medikamentöse Behandlung entscheidend für den Therapieerfolg.

Vorbeugung gegen Insektenstiche

Verkauf von Moskitonetzen am Straßenrand in N'Djamena, Tschad

Verkauf von Moskitonetzen am Straßenrand in N'Djamena, Tschad

Verkauf von Moskitonetzen am Straßenrand in N'Djamena, Tschad

Um Infektionen durch Mückenstiche zu verhindern, haben sich vor allem Moskitonetze bewährt, die mit Insektiziden imprägniert und dann über das Bett gespannt werden. Sie geben langsam ein Kontaktgift in die Luft ab und töten die Insekten am Netz und in der näheren Umgebung. Als Gifte werden Substanzen verwendet, die für den Menschen als gesundheitlich unbedenklich gelten. Die Imprägnierung der Netze wirkt sehr lange, sie muss erst nach mehreren Jahren erneuert werden.

Seit dem Jahr 2000 wurden mehr als drei Milliarden imprägnierte Netze in Ländern mit Malaria-Epidemien verteilt. Die WHO geht davon aus, dass diese Netze sehr effektiv sind und wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Zahl der Malariafälle in den vergangenen beiden Jahrzehnten deutlich gesunken ist.

Weiterführende Informationen zum Thema

Stand: 19.06.2025