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Im Detail: Der Rio-Prozess seit 1992
Der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg 2002
Zehn Jahre nach dem Erdgipfel von Rio fand 2002 in Johannesburg/Südafrika der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (WSSD) statt. Die internationale Gemeinschaft hat hier erstmals umfassend Bilanz gezogen. Zum Abschluss des Weltgipfels wurden ein Aktionsplan sowie die Johannesburg-Erklärung über Nachhaltige Entwicklung verabschiedet.
In ihr bekräftigen die Staats- und Regierungschefs die weltweite Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung, Klima- und Ressourcenschutz, Veränderung von Produktionsweisen und Konsumgewohnheiten sowie die Notwendigkeit einer sozial und ökologisch verantwortlichen Gestaltung des Globalisierungsprozesses.
Der Aktionsplan umfasst unter anderem folgende Vereinbarungen:
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Der Anteil der Menschen ohne sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und der Anteil der Menschen ohne Zugang zu Kanalisation soll bis 2015 halbiert werden.
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Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch soll dringend gesteigert werden.
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Staaten, die das Klimaschutz-Protokoll von Kyoto noch nicht ratifiziert haben, sollen dies nachholen.
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Die Industrieländer sollen die Führung bei einem auf zehn Jahre angelegten Rahmenprogramm übernehmen, das nachhaltige Produktions- und Konsummuster fördert.
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Umweltschädliche Subventionen sollen abgebaut werden. Es wurde beschlossen, dass multilaterale Umweltabkommen nicht den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) untergeordnet werden sollen.
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Das Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt soll bis 2010 deutlich verlangsamt werden.
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Die Fischbestände der Meere sollen nicht übernutzt werden. Ziel ist, dass sich bis 2015 die geschädigten Bestände erholen.
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Die Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen sollen künftig fairer verteilt werden.
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Der Verlust der natürlichen Ressourcen soll gestoppt werden.
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Die negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur durch die Produktion und den Gebrauch von Chemikalien sollen bis zum Jahr 2020 "minimiert" werden.
Beim Weltgipfel in Johannesburg hat sich die Bundesrepublik Deutschland – unter gemeinsamer Federführung des Entwicklungs- und Umweltministeriums – intensiv für nachhaltige Entwicklung und globale Armutsbekämpfung eingesetzt. Sie hat sich konsequent für ehrgeizige Zielsetzungen stark gemacht, insbesondere in den Bereichen Energie und Wasser.
In der deutschen Öffentlichkeit wurde der Weltgipfel mit großem Interesse verfolgt. Der Erfolg von Johannesburg lässt sich nicht nur an den von Regierungen vereinbarten Beschlüssen und den darin enthaltenen Verpflichtungen messen. Die politische Wirkung hängt auch entscheidend von Akteuren außerhalb der offiziellen Verhandlungsgruppen ab. Viele neue Initiativen, Netzwerke und Allianzen, die bis heute bestehen, wurden im Umfeld des Weltgipfels gegründet.
Weitere Informationen
Informationen
Siehe auch
- Die Rio-Konferenz 1992
- Rio+20: Die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung 2012
- Thema: Umwelt
- Thema: Wasser
- Thema: Biodiversität
- Thema: Klimaschutz
Externer Link
- Bericht des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg (auszugsweise Übersetzung) (PDF 551 KB) - Externer Link in neuem Fenster - Seite besuchen