Was wollen wir mit SDG 11 erreichen?
- Alle Menschen sollen Zugang zu angemessenem Wohnraum und zu Grundversorgung haben.
- Alle Menschen sollen Zugang zu sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Verkehrssystemen haben.
- Inklusive und nachhaltige Stadtplanung soll gestärkt werden.
- Das Weltkultur- und Naturerbe soll besser geschützt werden.
- Die Zahl der Menschen, die von Katastrophen betroffen sind, soll reduziert werden.
- Kommunale Kompetenzen des Katastrophenschutzes sollen ausgebaut werden.
- Die von Städten ausgehende Umweltbelastung soll mit besonderem Fokus auf Luftqualität und Abfallbehandlung gesenkt werden.
- Der allgemeine Zugang zu sicheren Grünflächen und öffentlichen Räumen soll gewährleistet werden.
Zahlen und Fakten
Zum
1. Mal
in der Menschheitsgeschichte lebt die Mehrheit der Weltbevölkerung in Städten
29 %
der städtischen Bevölkerung weltweit leben in Slums (Stand 2018)
Rund
1.000
Städte und Regionen haben sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt
2 Milliarden
Menschen haben keinen Zugang zu einer geregelten Abfallentsorgung
600 Millionen
Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner leben ohne gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser
24 %
der Weltbevölkerung leben in Städten mit mehr als einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern
SDG 11 Wo stehen wir?
Während 1950 nur 30 Prozent aller Menschen in Städten lebten, waren es im Jahr 2018 schon 55 Prozent.
Der dynamische Wandel zu einer zunehmend urbanisierten Welt verläuft mit regionalen Unterschieden. Während der Urbanisierungsgrad in Europa bei 73 Prozent, in Lateinamerika bei 80 Prozent und in Nordamerika bei 81 Prozent liegt, sind Afrika (40 Prozent) und Asien (48 Prozent) noch eher ländlich geprägt.
Doch besonders in Afrika wird sich die urbane Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten nahezu verdreifachen. Zwei Drittel der bis 2050 benötigten Infrastruktur sind dort heute noch gar nicht gebaut.
Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leben in Slums, die Zahl ist während der Corona-Krise weiter gestiegen.
Der Kampf um das Klima wird in Städten gewonnen oder verloren.
SDG-11-Quiz Was denken Sie?
Während Europa, Nord- und Lateinamerika bereits im 20. Jahrhundert eine starke Urbanisierung erfuhren, wachsen die Städte in Asien und Afrika nun besonders schnell.
SDG 11 Was müssen wir tun?
Die Erreichung der SDGs kann nur mit Städten gelingen: 65 Prozent der SDG-Unterziele hängen von Maßnahmen lokaler Regierungen ab. Ganz besonders gilt das für die Umsetzung der Klimaziele und die Minderung von Emissionen.
Aus deutscher Sicht sind dabei drei Kernaufgaben von besonderer Bedeutung:
- Städte als Entwicklungsakteure anerkennen und befähigen
- Lebenswerte Städte für alle Menschen schaffen
- Integrierte Stadtentwicklung verwirklichen
Die Covid-19-Pandemie zeigt: Lokale Regierungen sichern auch in Krisenzeiten die Versorgung mit wesentlichen Dienstleistungen. Städte müssen krisenresilienter werden und sich zudem an schon veränderte klimatische Bedingungen anpassen.
Dafür werden Investitionen gebraucht – zum Beispiel in grüne städtische Infrastruktur –, Bildung sowie Beschäftigungsperspektiven. Gleichzeitig muss auch das Katastrophenrisikomanagement in städtischen Planungs- und Investitionsprozessen berücksichtigt werden. Damit stärken wir eine risikoinformierte Entwicklung.
SDG 11 Das deutsche Engagement für SDG 11
Das BMZ fördert nachhaltige Stadtentwicklung derzeit mit mehr als 22 Milliarden Euro (finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Damit wird ein Beitrag zu lebenswerten Städten geleistet, die das Klima schützen, resilient (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und nachhaltig sind.
Dadurch soll den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern ein sicheres und gesundes Lebensumfeld, Zugang zu Basisdienstleistungen, Beschäftigung und zum gesellschaftlichen Leben sowie zu nachhaltigem Wohnraum ermöglicht werden.
Zentral hierfür ist, dass der Stadtverkehr emissionsarm, sicher und für alle zugänglich gestaltet wird. Über die Transformative Urban Mobility Initiative (Externer Link) leistet das BMZ seit 2016 einen wesentlichen Beitrag hierzu. Bisher wurden 2,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, sodass heute 26,5 Millionen Menschen täglich verbesserte Verkehrssysteme nutzen können.
Auch deutsche Kommunen engagieren sich mit ihren Partnerstädten in Entwicklungsländern, zum Beispiel in Form von über 80 kommunalen Klimapartnerschaften (Externer Link) zur CO2-Minderung, Klimaanpassung und Wahrung von Biodiversität.
- SDG-Fortschrittsbericht 2023 des UN-Generalsekretärs (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2022 Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten