Stand: 23.02.2024

Stadtansicht von Kyjiw

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine Widerstandskraft der Ukraine stärken

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die Ukraine verteidigt auch unsere Sicherheit. Die Bundesregierung steht fest an ihrer Seite. Ziviles Engagement ist dabei ein unverzichtbarer Bestandteil neben dem militärischen. Denn die Ukraine wird sich nur erfolgreich verteidigen können, wenn auch die Gesellschaft stark genug ist, wenn die Stromversorgung funktioniert, die Krankenhäuser arbeiten, die Unternehmen laufen – und wichtig: auch Lehrer unterrichten und die Kinder sichere Räume haben. All das wird Deutschland tatkräftig unterstützen, solange es nötig ist.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Gemeinsam die Folgen des Krieges abfedern und den Wiederaufbau gestalten

Weitere Informationen

  • Informationen der Bundesregierung über Deutschlands Unterstützung für die Ukraine finden Sie auf der Website der Bundesregierung (Externer Link).
  • Aktuelle Informationen über die Situation in der Ukraine seit dem erweiterten völkerrechtswidrigen Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 finden Sie auf der Website des Auswärtigen Amts (Externer Link).
  • Informationen der Bundesregierung über Desinformation im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine finden Sie hier.
  • Die Plattform Wiederaufbau Ukraine (Externer Link) informiert über Beratungs-, Vernetzungs- und Förderangebote der Bundesregierung für Kommunen, Unternehmen, zivilgesellschaftliche und Wissenschaftsorganisationen

Die russische Invasion vom 24. Februar 2022 hat den Ukrainerinnen und Ukrainern unermessliches Leid zugefügt und die friedliche Ordnung in Europa erschüttert. Der russische Angriff war und ist auch ein Angriff gegen die geltende Weltordnung, gegen das Völkerrecht. Der russische Präsident hat nicht ausgeschlossen, dass sein Machtbestreben weitergehen könnte. Die Ukraine verteidigt damit ihr Land und gleichzeitig auch die Sicherheit in Europa.

Die Bundesregierung hat sich deswegen dazu verpflichtet, der Ukraine umfassend beiseitezustehen und eine Sicherheitsvereinbarung mit der Ukraine abgeschlossen. Dazu gehört neben dem militärischem auch ziviles Engagement. Denn die Ukraine braucht nicht nur Waffen, sondern auch Elektrizität, ein funktionierendes Gesundheitswesen, Bildung und Wirtschaftskraft. Nur so kann sie widerstandsfähig im Krieg und stark im Wiederaufbau sein.

Dabei unterstützt die deutsche Entwicklungspolitik. Sie arbeitet für

  • eine wirtschaftlich starke Ukraine mit transparenten Regierungsstrukturen,
  • eine starke demokratische ukrainische Gesellschaft, die die Schrecken des Kriegs bewältigen kann,
  • eine Ukraine als Teil von Europa mit einer EU-Beitrittsperspektive.

Dass Engagement kommt in erster Linie den Ukrainerinnen und Ukrainern zugute, aber zugleich auch Europa und Deutschland, denn die Ukraine verteidigt unsere Weltordnung und die Sicherheit in Europa. Als gefestigtes Land kann die Ukraine Rückkehrenden wieder eine Heimat bieten sowie ein Wirtschaftsmotor und starker Handelspartner werden.

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Wie arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit?

Titelblatt: Entwicklungspolitische Unterstützung der Ukraine

Entwicklungspolitische Unterstützung der Ukraine

BMZ-Beitrag zum Engagement der Bundesregierung (Stand: November 2023)

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 11/2023 | Dateigröße 322 KB, Seiten 5 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Das BMZ baut in der Ukraine auf lang etablierte Partnerschaften seit über 30 Jahren und auf dadurch vorhandenes Know-how auf. Die Arbeitsstrukturen sind gut etabliert und effizient, sodass die Zusammenarbeit auch in Kriegszeiten funktioniert.

Das BMZ arbeitet sowohl mit der ukrainischen Regierung in Kyjiw als auch mit Kommunen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zusammen.

Essenziell ist dabei eine enge Koordination mit europäischen Nachbarn, internationalen Partnern, vor allem aus dem Kreis der G7 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), und innerhalb der Bundesregierung.

Auf internationaler Ebene vertritt Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth die Bundesregierung für eine effiziente Koordinierung der internationalen Hilfen für die kurz-, mittel- und langfristige Unterstützung der Ukraine.

Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 hat das BMZ rund 1,3 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine zur Verfügung gestellt. Die damit finanzierten Vorhaben werden insbesondere über die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und zusammen mit der Europäischen Union, den Vereinten Nationen, der Weltbank sowie Hilfsorganisationen umgesetzt (Stand Februar 2024).

Was tun wir?

Das BMZ hat mit der ukrainischen Regierung folgende Schwerpunkte der Zusammenarbeit vereinbart:

Wirtschaft fördern und Beschäftigung erhöhen

Logo Plattform Wiederaufbau Ukraine

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft. Sie leiden schwer unter den Folgen des Krieges, wie der Zerstörung von Produktionsstätten, Inflation, starkem Absatzrückgang sowie fehlendem Zugang zu Finanzierung. Vielen droht die Betriebsstilllegung.

Seit Anfang 2022 hat das BMZ rund 10.000 Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, auf dem Markt zu bestehen und sich an die neuen Bedingungen im Krieg anzupassen. Das reicht von Trainings für Fach- und Führungskräfte, über Beratung zu Innovationsprozessen bis hin zu finanzieller Unterstützung. Dabei steht das ukrainische Wirtschaftsförderprogramm „5-7-9“ im Zentrum, das das BMZ über den „Business Development Fund“ unterstützt.

Das BMZ hat zudem Wirtschaftsförderprogramme über die DEG (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) aufgesetzt, um Handel und Investitionen anzukurbeln. Zusätzlich werden für den Wiederaufbau Ausbildungsgänge für Fachkräfte in Schlüsselsektoren wie dem Energiesektor finanziert.

Gesundheitsversorgung sichern und Auswirkungen des Krieges abfedern

Fachkräfte der Charité – Universitätsmedizin Berlin kümmern sich um ein Neugeborenes in einem Inkubator.

Seit Anfang 2022 hat das BMZ in der Ukraine gemeinsam mit Partnern vor Ort mehr als 110 Gesundheitseinrichtungen wiederhergestellt oder ausgebaut und konnte rund drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer medizinisch unterstützen. Dazu gehört auch die psychosoziale Unterstützung, um mit Kriegstraumata umzugehen. Zudem werden im Rahmen von Klinikpartnerschaften Güter und Know-how für Krankenhäuser in der Ukraine bereitgestellt. 30 deutsche und 50 ukrainische Krankenhäuser beteiligen sich bereits an den Partnerschaften (Stand: Februar 2024).

Auch ukrainische Binnenvertriebene (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im eigenen Land unterstützt das BMZ, zum Beispiel bei der Wohnungssuche, beruflicher Qualifizierung und Jobsuche an ihrem neuen Wohnort. Darüber hinaus ermöglicht das BMZ den Wiederaufbau und die Sanierung von Schulen, Bibliotheken, Kindergärten, Jugendeinrichtungen und Wohnraum.

Energieversorgung und -effizienz fördern und kommunalen Wiederaufbau unterstützen

Ein Ingenieur des ukrainischen Übertragungsnetzbetreibers Ukrenergo wartet eine Transformator-Kühlung an einem Umspannwerk in der Ukraine.

Ein Ingenieur des ukrainischen Übertragungsnetzbetreibers Ukrenergo wartet eine Transformator-Kühlung an einem Umspannwerk in der Ukraine.

Ein Ingenieur des ukrainischen Übertragungsnetzbetreibers Ukrenergo wartet eine Transformator-Kühlung an einem Umspannwerk in der Ukraine.

Eine verlässliche Stromversorgung ist entscheidend für Handlungsfähigkeit im Krieg, eine durchgehende Versorgung der Menschen und den Wiederaufbau. Das BMZ und internationale Partner unterstützen unter anderem den ukrainischen staatlichen Strombetreiber Ukrenergo bei der Reparatur und Erneuerung des Energiesystems. Ziel ist es dabei, das Stromnetz gleichzeitig zu modernisieren, energieeffizienter zu gestalten und an die Standards der EU anzugleichen. Durch die internationale Unterstützung konnten 95 Prozent des zerstörten Hochspannungsnetzes vor dem Winter 2023/2024 wiederhergestellt werden.

Deutschland unterstützt zudem gemeinsam mit der EU die Sanierung und Modernisierung des Wasser- und Abwassersystems in der Ukraine: zum Beispiel durch ein modernisiertes Wassersystem für 250.000 Menschen in Chernivtsi.

Das BMZ stärkt außerdem deutsche Kommunen, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen dabei, ihre Partnerschaften in der Ukraine auf- und auszubauen. Inzwischen gibt es ein großes Netzwerk aus 200 deutschen und ukrainischen Partnerkommunen.

Kommunale Selbstverwaltung stärken und Korruption bekämpfen

Die kommunale Selbstverwaltung und der Dezentralisierungsprozess in der Ukraine werden schon seit vielen Jahren von Deutschland unterstützt. Die Kommunen werden in die Lage versetzt, den Wiederaufbau selbst zu planen. Dabei spielt Korruptionsbekämpfung eine wichtige Rolle.

Der Bausektor ist besonders anfällig für Korruption. Mit Hilfe des BMZ wird das ukrainische „Prozorro System“ im Beschaffungswesen verbessert und die ukrainische digitale Ausschreibungsplattform „DREAM (Externer Link)“ (Digital Restoration Ecosystem for Accountable Management) aufgebaut.

Grundsätzlich werden in allen Projekten, zum Beispiel über die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und KfW (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), strenge korruptionspräventive Maßnahmen ergriffen, damit die eingesetzten Finanzmittel auch an den richtigen Stellen ankommen.

Starke Zivilgesellschaft und Demokratie aufbauen

Ukrainische Medienzentren und Medienhäuser sowie regionale Medienschaffende stellen Informationen für Binnenvertriebene bereit und gehen gegen Fake News vor. Das BMZ unterstützt sie und weitere Akteure dabei, mehr Transparenz zu schaffen.

So arbeitet das BMZ auch mit der ukrainischen Regierung und mit Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zusammen, um digitale Tools für Bürgerdienste zu entwickeln. Zudem werden politische Stiftungen gestärkt, damit sie ihre Arbeit trotz des Krieges fortsetzen können.

Zu Reformen und zum EU-Beitritt beraten

Der Wiederaufbau der Ukraine zielt auf eine europäische Ukraine. Das BMZ berät die ukrainische Regierung dabei, strukturelle Hemmnisse für die ukrainische Wirtschaft abzubauen und die notwendigen Reformen für einen EU-Beitritt umzusetzen.

So werden auch Handelsbarrieren für deutsche Unternehmen abgeschafft und die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder gestärkt. Und bei allen Projekten des BMZ wird die EU-Beitrittsperspektive mitgedacht. Das heißt, schon jetzt werden EU-Standards eingeführt und Personal entsprechend geschult.

Zusammenarbeit konkret

Weiteres Engagement des BMZ

Cover: Konzept zur Entwicklungszusammenarbeit mit den Transformationspartnern in Südosteuropa, Osteuropa und Südkaukasus

Konzept zur Entwicklungszusammenarbeit mit den Transformationspartnern in Südosteuropa, Osteuropa und Südkaukasus

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2023 | Dateigröße 1011 KB, Seiten 6 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Darüber hinaus engagiert sich das BMZ auch in anderen Ländern der Region, die die Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine deutlich spüren:

Republik Moldau

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat das BMZ auch das Nachbarland, die Republik Moldau, verstärkt unterstützt. Gefördert wird zum Beispiel das Management des nationalen Krisenzentrums, die Arbeitsvermittlung und die Aufnahme von Geflüchteten und ihre Integration in die Kommunen. Gleichzeitig unterstützt das BMZ Moldau dabei, die Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren – unter anderem durch die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz.

Georgien und Armenien

Auch weitere Länder in unserer östlichen Nachbarschaft spüren die wirtschaftlichen Folgen des Krieges deutlich: Einnahmen aus Exporten nach Russland fallen weg, die Lebensmittelpreise steigen. Deshalb wurde Georgien zusätzliche Unterstützung zur Verfügung gestellt, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Kriegs abzufedern. Mit Armenien wurde die bilaterale (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgenommen.

Globale Folgen des Krieges

Ernährungssicherung

Siehe auch
Marktstand in Mekelle, Äthiopien, mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln, die zum Kauf angeboten werden. Im Hintergrund steht eine Waage mit zwei leeren Waagschalen.

Russland und die Ukraine sind bedeutende Getreideproduzenten. In Ländern, die von Weizenimporten aus der Ukraine und Russland abhängen, drohen deshalb Hungersnöte. Der Krieg führt darüber hinaus zu einem weiteren Anstieg der ohnehin schon sehr hohen Nahrungsmittelpreise.

Die aktuellen Ernährungskrisen beruhen unter anderem auch auf strukturellen Problemen in den Agrar- und Ernährungssystemen. Dazu gehören anfällige Lieferketten und die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten und Nutzpflanzensorten.

Das BMZ ist eine der treibenden Kräfte für die Transformation hin zu wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen. Unsere Programme im Bereich Ernährungssicherung, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zielen darauf ab, die lokale Erzeugung und den lokalen und regionalen Handel zu stärken. Die Agrar- und Ernährungssysteme müssen resilienter (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) werden – das ist aktive Krisenprävention.


Meldungen

Banner (blauer Hintergrund) mit Text in weißer Schrift "Information | Hilfe | Services" und in gelber Schrift" www.germany4ukraine.de" und einem weißen Fragezeichen und einem weißen Ausrufezeichen jeweils in einer blauen Sprechblase mit gelbem Rand, darunter das Logo des Bundesministeriums des Innern und für Heimat

Hilfe-Portal für Geflüchtete aus der Ukraine www.germany4ukraine.de Externer Link

Mit dem Portal „Germany4Ukraine“ bietet die Bundesregierung gesicherte und aktuelle Informationen zu Einreise, Registrierung und Aufenthalt für Geflüchtete aus der Ukraine auf Ukrainisch (Externer Link), Russisch (Externer Link), Englisch (Externer Link) und Deutsch (Externer Link).

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Ukraine
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus der Ukraine sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Ukraine Hauptstadt Kyjiw

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2022)
38
83,8

Fläche

in Quadratkilometern
603.550
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
99
JO
Flagge von Jordanien
100
UA
Flagge der Ukraine
101
TN
Flagge von Tunesien
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland