Marktstand in Mekelle, Äthiopien, mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln, die zum Kauf angeboten werden. Im Hintergrund steht eine Waage mit zwei leeren Waagschalen.

Kernthema Leben ohne Hunger – Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme

Noch immer leiden weltweit viele Millionen Menschen unter Hunger. Mithilfe einer globalen Transformationspolitik muss der permanente Krisenmodus im Bereich der Nahrungsversorgung überwunden werden, um weltweite sozial gerechte sowie ökonomisch und ökologisch nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme zu erreichen.

Eine Bäuerin in Kenia trennt die Spreu von ihrer Hirseernte

Sonderinitiative Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme Interner Link

Mit der Sonderinitiative rückt die deutsche Entwicklungspolitik die Ernährungssicherheit in den Mittelpunkt der internationalen Zusammenarbeit. Es geht darum, allen Menschen eine sichere, ausreichende und ausgewogene Ernährung zu ermöglichen. Um Wohlstand und neue Arbeitsplätze für junge Menschen und insbesondere für Frauen zu schaffen, müssen Ernährungssysteme effektiver und effizienter werden und gleichzeitig muss ökonomisch und sozial nachhaltig gehandelt werden.

Entwicklungspolitik dient der gemeinsamen Gestaltung solcher globalen Herausforderungen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gestaltet sie auf Basis der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und des Leitprinzips, niemanden zurückzulassen (Leave no one behind). Denn: Alle Menschen haben ein Recht auf sichere, ausreichende und ausgewogene Ernährung.

Unser Ziel: Ein würdevolles Leben für alle in einer intakten Umwelt

Konflikte, Kriege und durch den Klimawandel ausgelöste Umweltkatastrophen treten immer häufiger auf und tragen dazu bei, dass das Menschenrecht auf Nahrung immer häufiger verletzt wird. Nach jahrelangem Rückgang steigt seit 2015 die Zahl der Hungernden wieder.

Für die Menschheit ist es überlebenswichtig, dass die natürlichen Ressourcen der ländlichen Regionen erhalten werden: Boden, Wasser und biologische Vielfalt. Zusätzlich müssen die zukünftigen Produktionsmethoden an den Klimawandel angepasst werden und dürfen das Klima nicht weiter belasten. Dabei ist es wichtig, die vielfältigen Ansätze so auszubalancieren, dass konkurrierende Interessen berücksichtigt und Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung natürlicher Ressourcen vermieden oder verringert werden.


Zukünftig müssen funktionierende Agrar- und Ernährungssysteme …

  • effektiver und effizienter werden und resilient (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gegen Schocks aller Art sein,
  • ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig aufgestellt sein, zu Einkommen und Beschäftigung beitragen, Armut überwinden und Wohlstand schaffen,
  • die Rechte und Interessen von Erzeugerinnen und Erzeugern sowie von Verbraucherinnen und Verbrauchern im fairen Ausgleich wahren,
  • den Schutz des Klimas und den Erhalt der natürlichen Ressourcen gewährleisten und
  • Menschen im ländlichen Raum eine Zukunftsperspektive mit Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie attraktiven Lebensbedingungen bieten.

Unser Engagement Drei Aktionsfelder

Das BMZ verfolgt einen ganzheitlichen, alle betroffenen Sektoren umfassenden Ansatz, in dem die drei Aktionsfelder „Ernährungssicherung, „Ländliche Entwicklungund Landwirtschaft sich ergänzen und zusammenwirken.

Zwei Frauen bei der Feldarbeit auf Madagaskar
Bu­ku­ra Agri­cul­tu­ral Trai­ning Cent­re in Ke­nia: Bäue­rin­nen er­hal­ten per SMS In­for­ma­tio­nen über das Wet­ter.
Detailaufnahme: Tröpfchen-Bewässerung von Jungpflanzen

Wie funktionieren Agrar- und Ernährungssysteme?

Verschiedene Faktoren beeinflussen und formen das komplexe Agrar- und Ernährungssystem weltweit. Dazu zählen die Umweltbedingungen, soziokulturelle und demografische Faktoren, Innovationen, Politik und Wirtschaft – aber auch Krisen wie der Klimawandel, Konflikte oder Pandemien.

Diese Faktoren müssen berücksichtigt und gezielt als Hebel genutzt werden, um so das Agrar- und Ernährungssystem nachhaltig zu verändern.

Schwerpunktländer und weitere Projektstandorte

Grafik: Schwerpunktländer und weitere Projektstandorte der Sonderinitiative "Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“. Auf dem Hintergrund einer Weltkarte sind die Länder hervorgehoben, in denen sich die Initiative engagiert. Zusätzlich ist auch der jeweilige Arbeitsschwerpunkt genannt.

Grafik: Schwerpunktländer und weitere Projektstandorte der Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“

Grafik: Schwerpunktländer und weitere Projektstandorte der Sonderinitiative Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“

Video

Zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele müssen wir globale Strukturen verändern und gemeinsam mit den Partnern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme weiter vorantreiben – für faire Einkommen, gesunde Ernährung und eine intakte Umwelt.

Standbild aus dem Video "Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme – faire Einkommen, gesunde Ernährung, intakte Umwelt"
2022 litten im Schnitt 735 Millionen Menschen weltweit chronisch an Hunger. Deutschland steht zu seiner globalen Verantwortung – den Zielen der Agenda 2030 – und will einen Beitrag leisten, Hunger und Armut weltweit zu beenden.

Stand: 13.06.2023