Eine Bäuerin in Malawi vor einer Solaranlage, die den Strom für die Pumpe eines Tröpfchenbewässerungssystems liefert

Ernährungssicherung Nachhaltige Landwirtschaft

Die Herausforderungen des steigenden Bevölkerungswachstums, der abnehmenden Biodiversität und Ökosystemleistungen sowie des Klimawandels erfordern ein grundsätzliches Umdenken in Bezug auf unsere gegenwärtigen Ernährungssysteme.

Die derzeitigen Ernährungssysteme sind gleichzeitig Treiber und Opfer von Biodiversitätsverlust, Bodendegradierung, Wasserverschmutzung und Klimawandel. Die potenziellen Auswirkungen dieser Umweltveränderungen gefährden die Produktivität der Landwirtschaft.

Um geeignete Lösungsansätze im Sinne eines agrarökologischen Wandels zu finden, müssen möglichst viele Aspekte in den Blick genommen werden. Das reicht vom Anbau der Nahrungsmittel über die Weiterverarbeitung und den Handel bis hin zum Konsumenten und dem jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Umfeld.

Nachhaltige (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Landwirtschaft ist als Teil einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung zu sehen. Diese braucht zukunftsfähig gestaltete ländliche Räume, in denen die Bevölkerung ausreichend Nahrung, Wasser, Energie, Baumaterial und Einkommen erwirtschaften kann. Neben der Landwirtschaft spielt dabei auch die verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen eine wichtige Rolle.

Um die natürlichen Ressourcen langfristig zu erhalten, muss die landwirtschaftliche Produktion einschließlich der Tierhaltung nachhaltiger gestaltet werden – sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern. Der Erhalt gesunder Ökosysteme als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage und die Reduzierung von Klimarisiken sowie die Minderung der Treibhausgasemissionen sind zentrale Bausteine zukunftsfähiger Agrar- und Ernährungssysteme.

Eine nachhaltig betriebene Landwirtschaft muss dazu beitragen, auch den kleinbäuerlichen Familien eine ausgewogene Ernährung und ein Einkommen zu sichern und sie bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Darum ist ein wichtiges Arbeitsfeld der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, eine nachhaltigere Landwirtschaft und Ernährungssysteme zu fördern, die sowohl Produzenten als auch Konsumenten einbeziehen.


Deutsches Engagement für eine nachhaltige Landwirtschaft

Wenn die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung dauerhaft gesichert werden soll, müssen sich Produktionssysteme und Konsummuster ändern.

Nahrungsmittelverluste und -verschwendung müssen reduziert werden. Landwirtschaftliche Flächen dürfen nicht übernutzt und auch nicht auf Kosten von Wäldern ausgeweitet werden. Die Herausforderung besteht darin, die Erträge auf den vorhandenen Flächen zu steigern, ohne dass diese auslaugen und ihre Fruchtbarkeit verlieren.

Förderbereiche

Förderung des Ökolandbaus in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

Ein Bauer bei der Ernte

Ein Bauer bei der Ernte

Ein Bauer bei der Ernte

Ökologischer Landbau ist eine besonders ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsform, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert. Er strebt einen möglichst geschlossenen Nährstoffkreislauf ohne die Nutzung synthetischer Betriebsmittel (zum Beispiel Mineraldünger, synthetische Pflanzenschutzmittel) an. Durch den weitgehenden Verzicht auf externe Beiträge ist die ökologische Landwirtschaft oftmals insbesondere für einkommensschwache Kleinbäuerinnen und -bauern geeignet, um sowohl die familiäre Ernährungssituation als auch das Einkommen zu sichern und zu verbessern.

Die Biobranche interessiert sich sehr für landwirtschaftliche und waldwirtschaftliche Rohstoffe und verarbeitete Produkte aus Entwicklungsländern. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit nutzt diese Chance und unterstützt kleinbäuerliche Betriebe in den Partnerländern beim Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) für Bioprodukte und beim Verkauf dieser Produkte nach Europa. Im engen Austausch mit Unternehmen der deutschen Biobranche fördert das BMZ zudem Programme und Projekte in den Bereichen Qualitätsverbesserung, Zertifizierung und Marktzugang.

So sorgt der ökologische Landbau in den Partnerländern nicht nur für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen, sondern auch für mehr Beschäftigung im ländlichen Raum, steigende Einkommen durch eine verbesserte lokale Wertschöpfung und für eine höhere Lebensmittelqualität und Ernährungssicherheit.