Symbolbild zum Thema Soziales Netz: Drei Fischer halten ein Netz
Urheberrecht© GIZ/Ranak Martin
Soziale Sicherung
Ohne ein soziales Netz sind viele Menschen und ihre Familien Risiken wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Klimaschäden schutzlos ausgeliefert. Kommt es zu krisenbedingten Veränderungen und Betroffene sind auf sich allein gestellt, wird oftmals eine Armutsspirale in Gang gesetzt. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) unterstützt darum seine Partnerländer beim Auf- und Ausbau sozialer Sicherungssysteme, die von Krisen betroffene Menschen bei Bedarf schnell und zielgerichtet unterstützen können.
Das deutsche Engagement für soziale Sicherung
Das BMZ unterstützt in seinen Partnerländern den Auf- und Ausbau von sozialen Sicherungssystemen und fördert in finanzschwachen Ländern sowie Ländern, die von Krisen betroffen sind, Sozialprogramme.
Dabei arbeitet es eng mit überstaatlichen Organisationen wie der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), dem Welternährungsprogramm (WFP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und dem Kinderhilfswerk UNICEF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zusammen.
Maßnahmen zur sozialen Sicherung werden in vielen Bereichen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gefördert.
Bei (Externer Link)dem G7-Treffen der Entwicklungsministerinnen- und -minister im Mai 2022 in Berlin, das unter deutscher Präsidentschaft ausgerichtet wurde, haben sich Deutschland und seine Partner vorgenommen, die Anzahl der sozial abgesicherten Menschen bis 2025 um eine Milliarde zu erhöhen. Dieses Vorhaben ist ein wichtiger Zwischenschritt, um das international in der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) vereinbarten Ziel zu erreichen, soziale Sicherung für die rund vier Milliarden Menschen auszubauen, die dazu bislang keinen Zugang zu ihr haben.
Internationale Initiative zur sozialen Sicherung voranbringen
UN-Generalsekretär António Guterres hat im September 2021 die internationale Initiative „Global Accelerator on Jobs and Social Protection for Just Transitions“ gestartet. Diese soll 2030 menschenwürdige Arbeitsplätze für rund 400 Millionen schaffen sowie die Anstrengungen erhöhen, soziale Sicherungssysteme auf die vier Milliarden Menschen auszuweiten, die dazu bislang keinen Zugang haben.
Das BMZ unterstützt die Umsetzung der Initiative durch einen koordinierten Finanzierungsmechanismus mit bestehenden Fonds der UN und der Weltbank. Durch mehr Koordination zwischen den zentralen Akteuren der sozialen Sicherung und einen effizienteren Einsatz der Mittel soll in Partnerländern so ein Beitrag geleistet werden, um die gemeinsamen Ziele für die soziale Absicherung der Menschen zu erreichen.
Soziale Sicherung als Bestandteil der Absicherung gegen Klimarisiken ausbauen
Das BMZ setzt sich dafür ein, soziale Sicherungssysteme mit Klima- und Katastrophenrisikofinanzierung zu verbinden, um über soziale Absicherung die Widerstandsfähigkeit auch gegenüber klimabedingten Krisen zu verbessern. Dazu müssen Sicherungssysteme so anpassungsfähig gestaltet sein, dass sich im Schadensfall zusätzliche Mittel schnell, flexibel und zielgerichtet an Betroffene leiten lassen. So können Menschen zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe ihre Häuser wieder aufbauen, neues Saatgut für die nächste Ernte kaufen und in klimafeste Einkommensmöglichkeiten investieren.
Die Verbindung von sozialer Sicherung mit Klima- und Katastrophenfinanzierung wird beispielsweise im Rahmen des Globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken (Externer Link) in interessierten Partnerländern vorangetrieben.
Digitale Technologien fördern
Das BMZ unterstützt Partnerländer beim Aufbau transparenter und effizienter sozialer Sicherungssysteme durch digitale Anwendungslösungen. Gemeinsam mit der internationalen Arbeitsorganisation, der Weltbank, dem Welternährungsprogramm, der Schweiz und weiteren Partnern entwickelt und stellt das BMZ die Open-Source-Software „openIMIS“ zur Verfügung. Sie wird in Partnerländern für das Management von Systemen zur sozialen Absicherung, zum Beispiel im Krankheitsfall oder nach einem Arbeitsunfall, verwendet. Auch im Rahmen von Cash Transfers während der Covid-19-Pandemie kam openIMIS zum Einsatz.
In Kooperation mit der Weltbank stellt die openIMIS-Initiative zudem eine digitale Lösung für Sozialregister bereit. Open-Source beschreibt eine Software, deren Quelltext öffentlich verfügbar ist, gemeinschaftlich genutzt und mit Partnern bedarfsorientiert weiterentwickelt wird. So können soziale Sicherungssysteme sowohl effizienter und transparenter gestaltet als auch schneller ausgeweitet werden.
Global Forum on Adaptive Social Protection
Im Juni 2023 veranstaltete das BMZ in Berlin gemeinsam mit der Weltbank das Global Forum on Adaptive Social Protection. Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt diskutierten über die Entwicklung, Stärkung und Ausweitung von Adaptive Social Protection (ASP). Weitere Informationen über diese Veranstaltung in englischer Sprache finden Sie hier (Externer Link).
Stand: 09.09.2025