Verluste und Schäden absichern Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken

Logo: Global Shield against Climate Risks (Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken)
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Durch den Klimawandel kommt es immer häufiger zu extremen Wetterereignissen wie starken Überflutungen oder Dürren. Arme und vulnerable (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Menschen und Länder müssen sich besser vor diesen Klimaschäden schützen. Dabei fordern sie Unterstützung durch die Industrieländer. Die G7 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Staaten haben sich mit der V20 (Externer Link) (The Vulnerable Twenty, ein Zusammenschluss von Staaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind) darum darauf verständigt, einen globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken aufzubauen. Der Schutzschirm wurde am 14. November 2022 auf der Weltklimakonferenz (COP27) offiziell gestartet.

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Gerade für arme Menschen haben Klimakatastrophen verheerende Auswirkungen. Sie haben oft nicht die Mittel, sich und ihre Häuser, Felder oder Geschäfte gegen extremes Wetter zu schützen und können bei einer Katastrophe ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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Cover: Global Shield against Climate Risks: German G7 Presidency and V20 Concept for Consultation

Global Shield against Climate Risks

German G7 Presidency and V20 Concept

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 11/2022 | Dateigröße 554 KB, Seiten 22 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Entwicklungsministerin Svenja Schulze spricht zum offiziellen Start des Globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken bei der Weltklimakonferenz COP27 in Sharm El-Sheikh, Ägypten.

Die Länder des globalen Südens sind am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen und haben oft nicht die Ressourcen, ihre Bürgerinnen und Bürger davor zu schützen.

In den internationalen Klimaverhandlungen wird darüber unter dem Stichwort „Loss and Damage“ (Verluste und Schäden) diskutiert. Das Thema ist mit der Verantwortung der Industrieländer für die Verursachung des Klimawandels und der damit einhergehenden Frage nach Klimagerechtigkeit verwoben.

Deutschland engagiert sich stark für die (Weiter-)Entwicklung von Unterstützungsangeboten zum Umgang mit Klimaschäden, um so viele arme und verletzliche Menschen wie möglich gegen Klimarisiken abzusichern. Vor diesem Hintergrund hat sich die G7 unter deutscher Präsidentschaft 2022 dazu bekannt, dass verwundbare Entwicklungsländer mehr Unterstützung beim Umgang mit Klimaschäden benötigen.

Deutschland hat während seiner G7-Präsidentschaft die Erarbeitung eines „Globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken“ gestartet, was die G7 einhellig unterstützt hat. Der Schutzschirm wird in enger Zusammenarbeit mit der V20 (ein Zusammenschluss von Staaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind) Aktivitäten im Bereich der Klimarisikoabsicherung und -vorsorge bündeln.

Unter dem Schutzschirm werden Absicherungslösungen ausgearbeitet, die beim Eintritt eines Klimaschadens schnell umgesetzt werden. Dies ist verbunden mit Vorsorgeplänen der Entwicklungsländer. Dadurch werden Hilfen einfacher und schneller für die Menschen und Behörden zugänglich, die diese im Katastrophenfall dringend brauchen. Darüber hinaus mobilisiert der Schutzschirm zusätzliche Mittel, um dem wachsenden Finanzierungsbedarf gerecht zu werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte auf der COP27 den deutschen Beitrag in Höhe von 170 Millionen Euro für den Schutzschirm an. Davon sind 84 Millionen Euro für die zentrale Finanzierungsstruktur des Schutzschirms vorgesehen, die weiteren Mittel für ergänzende Instrumente der Klimarisikofinanzierung, welche in den nächsten Jahren in konkreten Absicherungsmaßnahmen umgesetzt werden. Die Mittel stammen aus dem Haushalt des BMZ.

Deutschland gehört damit zusammen mit Dänemark zu den ersten Unterstützern des neuen Schutzschirms, der am 14.11.2022 offiziell von G7 und V20 gestartet wurde.

Standbild aus dem BMZ-Video: Gegen Verluste und Schäden absichern: Der globale Schutzschirm gegen Klimarisiken
Erklärfilm: Gegen Verluste und Schäden absichern – der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken

Finanzielle Absicherung und Vorsorgepläne können helfen

27. Oktober 2022
Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Hilfe, bevor der Schaden eintritt Interner Link

Gastbeitrag von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze auf „Climate.Table

Es gibt verschiedene Instrumente, die im Katastrophenfall dabei helfen, Gelder schnell an Regierungen und arme und besonders betroffene Menschen auszuzahlen.

Dazu zählen beispielsweise Systeme der sozialen Sicherung, Reserven in öffentlichen Haushalten für den Katastrophenfall, Darlehen multilateraler Entwicklungsbanken, die im Katastrophenfall zur Auszahlung kommen, oder Staatsanleihen, deren Rückzahlung im Katastrophenfall reduziert oder ausgesetzt werden kann. Auch Versicherungen können für seltene Ereignisse mit großem Schadenspotenzial ein sinnvolles Instrument sein.

Grundlage sind Vorsorgepläne, die ein Land nach Analyse der eigenen Klimarisiken ausarbeitet. Wo sind die größten Risiken? Welche effizienten Sicherungs- und Vorsorgesysteme sind nötig, um diese abzufedern?

Schnelles Handeln nach Klimaschaden verringert Folgekosten

Durch diese Vorsorgemechanismen können Regierungen nach einem Klimaschaden die wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlagen für die Bevölkerung schnell wiederherstellen. Die schnelle Reaktion ist sehr wichtig, denn wenn arme und besonders verwundbare Menschen in einem Katastrophenfall nicht kurzfristig unterstützt werden, kann das langfristige Folgen haben. Sie können gezwungen sein, Ersparnisse, die für Investitionen zurückgelegt wurden, für Lebensmittel auszugeben. Oder sie müssen ihren Traktor verkaufen, statt mit ihm ihre Felder neu zu bestellen. Oft können die Kinder auch nicht mehr zur Schule gehen, weil das Schulgeld nicht mehr bezahlt werden kann oder sie arbeiten müssen, um zum Familienunterhalt beizutragen.

Der globale Schutzschirm gegen Klimarisiken hilft, die Folgekosten von Katastrophenfällen zu reduzieren, die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen und die Gefahr eines Abrutschens in die Armut zu vermindern.

Überschwemmung auf den Philippinen

Klimarisikoversicherungen Interner Link

Ausbau von Lösungen zur finanziellen Absicherung von Menschen gegen Klimarisiken

Überflutete Straßen und Wege in Gonaives, Haiti, nachdem der Hurrikan Tomas die Gegend passierte

Analyse und Management von Klimarisiken Interner Link

Vorausschauender Umgang mit Umweltveränderungen und Extremwetterereignissen

Zusammenarbeit konkret

Dorf in der Somali-Region in Äthiopien, in dem sich wegen der anhaltenden Dürre Nomaden angesiedelt haben

Afrika: Absicherung gegen Ernteausfälle Policen gegen Dürrefolgen – ARC und ARC Replica Interner Link

Die African Risk Capacity (ARC) und ARC Replica unterstützen afrikanische Staaten dabei, sich besser auf Dürren vorzubereiten und sichern diese gegen finanzielle Schäden nach Dürren ab. So kann schnell und effektiv geholfen werden.

Ein junges Mädchen auf einer Behelfsbrücke nach einer Überflutung in der Provinz Sindh in Pakistan

Pakistan: Lokale Mikroversicherungen Unterstützung von lokalen Institutionen durch den InsuResilience Investment Fund Interner Link

Pakistan leidet regelmäßig unter extremen Wettereignissen mit negativen Folgen für die Bevölkerung, besonders im landwirtschaftlichen Bereich. Mit Unterstützung des InsuResilience Investment Funds (IIF) bietet eine lokale pakistanische Stiftung Bäuerinnen und Bauern nun die Möglichkeit, zum Erwerb von Vieh aufgenommene Mikrokredite mit einer Klimarisikoversicherung zu koppeln.

Starke Regenfälle in Indien

Indien: InsuResilience Solutions Fund Versicherung gegen Naturkatastrophen für den indischen Bundesstaat Nagaland Interner Link

Wetterextreme wie Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen schwere Schäden an öffentlichem und privatem Eigentum. Allein 2017 waren 30 Prozent der Bevölkerung Nagalands hiervon betroffen. Der InsuResilience Solutions Fund fördert die Entwicklung einer Versicherug, die im Katastrophenfall die finanziellen Möglichkeiten des Bundesstaates erhöht.

Factsheets

Cover: A joint G7 and V20 ambition: Working towards a Global Shield against Climate Risks

A joint G7 and V20 ambition: Working towards a Global Shield against Climate Risks

Information Note

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2022 | Dateigröße 495 KB, Seiten 5 Seiten
Titelblatt: Ein globaler Klimarisiko-Schutzschirm: Deutschlands G7-Angebot im Einsatz gegen Klimaschäden und -verluste in Entwicklungsländern

Ein globaler Klimarisiko-Schutzschirm

Deutschlands G7-Angebot im Einsatz gegen Klimaschäden und -verluste in Entwicklungsländern (Stand: Juli 2022)

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2022 | Dateigröße 843 KB, Seiten 6 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Stand: 14.11.2022