Stand: 16.03.2023
Frauen beim Reisdreschen in Sunu
Urheberrecht© Thomas Imo/photothek.net
Nigeria Bittere Armut trotz Rohstoffreichtums
Die Entwicklung des Vielvölkerstaats ist durch soziale, ethnische und religiöse Konflikte gehemmt. Die Regierung steht vor vielen Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem das hohe Niveau endemischer Korruption, eine schwache und intransparente Verwaltung, die angespannte Sicherheitslage, die mangelnde Diversifizierung der Wirtschaft und eine der niedrigsten Steuereinnahmen weltweit, die der Regierung keinen Spielraum für eine breitenwirksame Armutsbekämpfung geben.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Nigeria
Nigeria ist seit 1959 Partnerland der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Nach der Rückkehr Nigerias zur Demokratie im Jahr 1999 nahm Deutschland die Zusammenarbeit wieder auf. Übergeordnetes Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven für die weitgehend junge Bevölkerung entlang der Prioritätensetzung der nigerianischen Regierung: wirtschaftliche Diversifizierung, Sicherheit und Armutsbekämpfung.
Bei Regierungsverhandlungen im Oktober 2022 sagte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dem bilateralen Partnerland Mittel in Höhe von insgesamt 98,5 Millionen Euro zu. Davon entfallen 86,5 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und technische (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Zusammenarbeit. Zwölf Millionen Euro wurden im Rahmen der Sonderinitiativen „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ und „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ bereitgestellt.
Die deutsch-nigerianische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
Aktionsfelder: berufliche Bildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung, Digitalzentren und Digitalisierung, Migration als Chance - Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme
Aktionsfelder: ländliche Entwicklung, Landwirtschaft - Klima und Energie, Just Transition
Aktionsfeld: erneuerbare Energie und Energieeffizienz - Gesundheit, Soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik
Aktionsfeld: Bevölkerungspolitik, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte
Weiteres Engagement
Islamistischer Terror, Bandenkriminalität und Ressourcenkonflikte sorgen in Nigeria für Vertreibung, Unsicherheit und Armut. Über die Kernthemen hinaus unterstützt das BMZ Nigeria deshalb dabei, den Frieden zu fördern und Krisen vorzubeugen. Einsatzfelder sind die Unterstützung von durch islamistischen Terror betroffenen Binnenflüchtenden und der (Wieder-)Aufbau sozialer Infrastruktur sowie die Unterstützung von Gemeinden im Nordosten des Landes, die viele Schutzsuchende aufgenommen haben. Im Zentrum des Landes unterstützt die Entwicklungszusammenarbeit staatliche Stellen zur Überwindung des ethno-religiös aufgeladenen Konflikts um Ressourcen zwischen sesshaften Bauern und wandernden Viehzüchtern.
Darüber hinaus unterstützt Deutschland die Bemühungen staatlicher und zivilgesellschaftlicher (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Einrichtungen, Korruption zu bekämpfen und den Umgang mit staatlichen Mitteln transparent zu machen.
SDG-Trends für Nigeria
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar