Jugendliche und ihre Fahrräder auf einem Platz in Burkina Faso
Urheberrecht© Fernando Hidalgo Marchione, via flickr, CC BY-SA 2.0
Burkina Faso „Land der Aufrechten“
Das westafrikanische Burkina Faso ist von großer ethnischer und religiöser Toleranz geprägt, mehr als 60 Volksgruppen leben hier weitestgehend friedlich zusammen. Auch der Landesname bringt das zum Ausdruck: Die Begriffe „Burkina“ und „Faso“ stammen aus den zwei größten Landessprachen, gemeinsam bedeuten sie „Land der Aufrechten“.
Seit Anfang der 1990er Jahre bemüht sich Burkina Faso schrittweise um mehr Demokratie. Doch eine deutliche Verschlechterung der Sicherheitslage hemmt seit einiger Zeit die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. In großen Teilen des Landes, insbesondere im Norden und Osten, verüben islamistische Gruppen immer wieder terroristische Anschläge, die die politische Stabilität und den gesellschaftlichen Frieden gefährden.
Eine andere große Herausforderung für Burkina ist das starke Wachstum der Bevölkerung. Es erschwert die politischen Bemühungen, die Armut zu verringern, genügend Arbeitsplätze zu schaffen, die Ernährung zu sichern und alle Einwohnerinnen und Einwohner mit Wasser und Energie, Gesundheitsdiensten und Bildungseinrichtungen zu versorgen.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Burkina Faso
Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte bilaterale Geber Burkina Fasos und ein wichtiger Partner des Landes.
Bei Regierungsverhandlungen im September 2020 sagte Deutschland Mittel in Höhe von insgesamt 71,45 Millionen Euro zu. Davon entfallen 21,7 Millionen Euro auf Projekte der Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“.
Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Burkina Faso konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Leben ohne Hunger
Aktionsfelder: Landwirtschaft, ländliche Entwicklung - Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Aktionsfelder: gute Regierungsführung, Krisenprävention - Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen
Aktionsfeld: Wasser
Darüber hinaus engagiert sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Burkina Faso für die Kinder- und Jugendrechte. Ziel ist, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche vor den schlimmsten Formen von Kinderarbeit, vor Kinderhandel und vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen. Durch den Auf- und Ausbau von Schutznetzwerken, kommunalen Sozialdiensten und Ausbildungsangeboten sollen ihre Zukunftsperspektiven verbessert werden. Durch Aufklärung soll auch die Zahl an ungewollten frühen Schwangerschaften gesenkt werden.
Außerdem wird das burkinische Finanzministerium im Bereich Good Financial Governance beraten. Ziel ist es dazu beizutragen, die Haushaltsprozesse sowie die öffentliche Kontrolle des Haushalts professioneller und transparenter zu gestalten.
Strukturbildenden Übergangshilfe
Burkina Faso ist ein Fokusland der strukturbildenden Übergangshilfe. Das BMZ hat gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) den Ansatz der Sahel-Resilienz-Initiative entwickelt, um die Ernährungs- und Lebensgrundlagen der Bevölkerung in Burkina Faso, Niger, Mali, Mauretanien und Tschad nachhaltig zu verbessern. Die Unterstützung reicht von der Gewährleistung der Lebensmittelversorgung an Schulen bis hin zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Flächen.