Jugendliche und ihre Fahrräder auf einem Platz in Burkina Faso

Burkina Faso „Land der Aufrechten“

Am 30. September 2022 kam es in Burkina Faso zum zweiten Militärputsch innerhalb von acht Monaten. Bereits seit dem ersten Militärputsch Anfang des Jahres wird die Bevölkerung durch bevölkerungsnahe und regierungsferne Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Ernährungssicherung, weiter unterstützt. Die weitere deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Burkina Faso steht auf dem Prüfstand und ist von den weiteren politischen Entwicklungen abhängig.

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Eine Frau mit Kindern an einer Wasserstelle in Burkina Faso

Das westafrikanische Burkina Faso ist von großer ethnischer und religiöser Toleranz geprägt, mehr als 60 Volksgruppen leben hier weitestgehend friedlich zusammen. Auch der Landesname bringt das zum Ausdruck: Die Begriffe „Burkina“ und „Faso“ stammen aus den zwei größten Landessprachen, gemeinsam bedeuten sie „Land der Aufrechten“.

Seit Anfang der 1990er Jahre bemüht sich Burkina Faso schrittweise um mehr Demokratie. Doch eine deutliche Verschlechterung der Sicherheitslage hemmt seit einiger Zeit die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. In großen Teilen des Landes, insbesondere im Norden und Osten, verüben islamistische Gruppen immer wieder terroristische Anschläge, die die politische Stabilität und den gesellschaftlichen Frieden gefährden.

Eine andere große Herausforderung für Burkina ist das starke Wachstum der Bevölkerung. Es erschwert die politischen Bemühungen, die Armut zu verringern, genügend Arbeitsplätze zu schaffen, die Ernährung zu sichern und alle Einwohnerinnen und Einwohner mit Wasser und Energie, Gesundheitsdiensten und Bildungseinrichtungen zu versorgen.


Deutsche Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit mit Burkina Faso

Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte bilaterale Geber Burkina Fasos und ein wichtiger Partner des Landes.

Bei Regierungsverhandlungen im September 2020 sagte Deutschland Mittel in Höhe von insgesamt 71,45 Millionen Euro zu. Davon entfallen 21,7 Millionen Euro auf Projekte der Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“.

Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Burkina Faso konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

  • Leben ohne Hunger
    Aktionsfelder: Landwirtschaft, ländliche Entwicklung
  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfelder: gute Regierungsführung, Krisenprävention
  • Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen
    Aktionsfeld: Wasser
Kinder in Burkina Faso
Kinder in Burkina Faso

Darüber hinaus engagiert sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Burkina Faso für die Kinder- und Jugendrechte. Ziel ist, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche vor den schlimmsten Formen von Kinderarbeit, vor Kinderhandel und vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen. Durch den Auf- und Ausbau von Schutznetzwerken, kommunalen Sozialdiensten und Ausbildungsangeboten sollen ihre Zukunftsperspektiven verbessert werden. Durch Aufklärung soll auch die Zahl an ungewollten frühen Schwangerschaften gesenkt werden.

Außerdem wird das burkinische Finanzministerium im Bereich Good Financial Governance beraten. Ziel ist es dazu beizutragen, die Haushaltsprozesse sowie die öffentliche Kontrolle des Haushalts professioneller und transparenter zu gestalten.

Strukturbildenden Übergangshilfe

Burkina Faso ist ein Fokusland der strukturbildenden Übergangshilfe. Das BMZ hat gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) den Ansatz der Sahel-Resilienz-Initiative entwickelt, um die Ernährungs- und Lebensgrundlagen der Bevölkerung in Burkina Faso, Niger, Mali, Mauretanien und Tschad nachhaltig zu verbessern. Die Unterstützung reicht von der Gewährleistung der Lebensmittelversorgung an Schulen bis hin zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Flächen.

Marktszene in Burkina Faso: Verkauf von Tomaten

Kernthema „Leben ohne Hunger“ Landwirtschaft markt­orientiert ge­stalten, Ein­kom­men im länd­lichen Raum steigern Interner Link

Für die Sicherung der Ernährung und die Bekämpfung der Armut spielt die Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Burkina Faso ist daher ein wichtiges Zielland der BMZ-Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“.

Eine Frau in Burkina Faso arbeitet an einem Laptop.

Kernthema „Frieden und gesellschaft­licher Zusammen­halt“ Politische Teil­habe und bürger­nahe Verwal­tung Interner Link

In Burkina Faso leisten die Kommunen – auch angesichts der Konflikte im Land – einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt. Sie ermöglichen politische Teilhabe, schaffen günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und bieten bedarfsorientierte Dienstleistungen für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen an.

Ausbildung zum Klempner im Berufsbildungszentrum der nationalen Wasserbehörde in Burkina Faso

Kernthema „Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen“ Bessere Infra­struktur für die Wasser- und Sanitär­versorgung Interner Link

Obwohl die Wasser- und Sanitärversorgung in Burkina Faso in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde, haben weiterhin Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder angemessenen Sanitäranlagen.

Aktuelle Situation

Politische Situation
Straßenverkehr in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso
Soziale Situation
Schulmädchen in Burkina Faso
Wirtschaftliche Situation
Arbeiter in einer Baumwollentkernungsanlage in Ouagadougou
Menschenrechte
Eine Frau mit Kindern an einer Wasserstelle in Burkina Faso