Hintergrund Kinder sind Hoffnungsträger
Kinder in einem Flüchtlingslager im Libanon
Doch die Rechte von Millionen Kindern werden auf vielfältige Weise verletzt. Insbesondere extreme Armut, schwere Krankheiten wie Malaria oder Aids, fehlende Bildungsangebote und schlechte Regierungsführung mindern ihre Lebenschancen. Bewaffnete Konflikte verschärfen die Situation.
Nach Angaben von Weltbank und UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, stirbt in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara eines von 13 Kindern vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Die meisten dieser Kinder sterben an leicht vermeidbaren und behandelbaren Krankheiten. Die Kindersterblichkeit im südlichen Afrika ist damit ungefähr 20-mal höher als in Deutschland, wo durchschnittlich nur eines von 270 Kindern seinen fünften Geburtstag nicht erlebt.
Jedes vierte Kind auf der Welt lebt in einem Land, das von Konflikten oder Katastrophen betroffen ist. Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Weltweit werden geschätzt etwa 250.000 Kinder als Kindersoldaten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) missbraucht.
Mehr als 150 Millionen Mädchen und Jungen müssen Kinderarbeit leisten, rund 64 Millionen Kinder im Grundschulalter können nicht zur Schule gehen. Und: Weltweit suchen etwa 60 Millionen Jugendliche und junge Erwachsene eine Arbeitsstelle. Viele mehr sind unterbeschäftigt oder arbeiten im informellen Sektor – oft unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, die teilweise an Sklaverei erinnern.
Die zunehmende Ausbreitung von HIV und Aids führt dazu, dass die Zahl der Waisen und der von Kindern und Jugendlichen geführten Haushalte zunimmt: Allein in Subsahara-Afrika haben etwa elf Millionen Kinder einen oder beide Elternteile durch die Krankheit verloren. Viele der Aids-Waisen leben in extremer Armut.
Potenziale nutzen, Perspektiven schaffen
Die Zahlen beschreiben einen Teufelskreis aus Armut, Benachteiligung, Perspektivlosigkeit und Frustration. Er birgt ein großes Konfliktpotenzial, denn gesellschaftliche Ausgrenzung kann zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft führen. Die Regierungen aller Staaten dieser Erde tragen eine Mitverantwortung für die katastrophale Situation von Millionen Kindern und Jugendlichen und sind aufgefordert zu handeln.
Die Durchsetzung von Kinder- und Jugendrechten ist eine zentrale Aufgabe sowohl der internationalen als auch der deutschen Entwicklungspolitik. Die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen müssen dringend weltweit verbessert werden. Junge Menschen brauchen Perspektiven und Beteiligungsmöglichkeiten. Ihre Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe müssen überall und dauerhaft gewährleistet werden. Ihre Potenziale müssen für den Fortschritt und für die Überwindung der Armut genutzt werden.