Klimawandel und Entwicklung Klima schützen, globale Erwärmung stoppen

Um den Klimawandel zu stoppen und seine bereits unvermeidlichen Folgen beherrschbar zu machen, hat die Weltgemeinschaft vereinbart, Wirtschaften und Gesellschaft bis zur Mitte des Jahrhunderts global klimaneutral (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu gestalten. Dafür gilt es, den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid schnell und drastisch zu verringern („Dekarbonisierung“). Natürliche Kohlenstoffspeicher wie Ozeane, Böden und Wälder müssen besser geschützt werden.

Gletscher in Island

Entwicklungs- (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Schwellenländer (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) haben in der Vergangenheit zwar wenig zum Klimawandel beigetragen. Mittlerweile sind sie jedoch für rund zwei Drittel des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich – Tendenz steigend. Die globale Erwärmung kann daher nur aufgehalten werden, wenn neben den Industrieländern auch die Schwellenländer ihre Emissionen deutlich verringern und die Entwicklungsländer ihre wirtschaftliche und soziale Entwicklung auf klimaneutralem Weg erreichen. Deutschland ist sich bewusst, dass Emissionsminderung für viele Entwicklungs- und Schwellenländer mit Herausforderungen verbunden ist – zum Beispiel wirtschaftliches Wachstum und klimagerechte Transformation zusammen zu gestalten.

Das Engagement des BMZ

Das Engagement der deutschen Entwicklungspolitik zur weltweiten Minderung von Treibhausgasen umfasst Aktivitäten der bilateralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), regionalen und multilateralen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Im Jahr 2022 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) etwa drei Milliarden Euro für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt.

Die Bandbreite von Arbeitsfeldern und Initiativen ist groß:

Klima- und Entwicklungspartnerschaften: Mit ausgewählten Partnerländern gezielt zusammenarbeiten, um die Ziele Klimaneutralität, Klimaresilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit miteinander zu verknüpfen

NDC-Partnerschaft: Entwicklungs- und Schwellenländer dabei unterstützen, ihre nationalen Beiträge zum weltweiten 1,5-Grad-Temperaturlimit zu leisten und dabei gleichzeitig eine zukunftssichere Entwicklung für die Menschen vor Ort sicherzustellen – in Einklang mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)

Klimafinanzierung: Sicherstellen, dass für Klimaschutz Geld zur Verfügung steht, etwa für die bilaterale Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern oder durch multilaterale Klimafonds und Entwicklungsbanken

Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen Akteuren: Private Mittel für den Klimaschutz mobilisieren, wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt in Entwicklungsländern fördern, etwa durch die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, zivilgesellschaftliche (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Klimamaßnahmen, insbesondere die Beteiligung vulnerabler (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Gruppen, fördern

Das Entwicklungsministerium engagiert sich dazu unter anderem in folgenden Sektoren:

Energie: Erneuerbare Energien fördern, Energieeffizienz steigern, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern voranbringen und sozialverträglich gestalten, weltweit einen bedarfsgerechten Zugang zu klimaneutraler Energie sicherstellen, Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und seine Folgeprodukte aufbauen

Wald: Zerstörung und Schädigung von Wäldern verringern, etwa durch den REDD-Mechanismus (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Wiederaufforstung fördern, entwaldungsfreie Lieferketten aufbauen

Biodiversität: Ökosysteme wie Wälder, Meere und Moore als natürliche Speicher von Treibhausgasen erhalten und wiederherstellen

Agrar- und Ernährungssysteme: Böden nachhaltig nutzen, agrarökologische Ansätze fördern, Wasser- und Energieeffizienz erhöhen, Nahrungsmittelverluste reduzieren, Förderung von Nachhaltigkeitsstandards für klimafreundliche Lieferketten

Stadtentwicklung: Städtische Infrastruktur nachhaltig und klimaneutral auf- und ausbauen, klimafreundliche Mobilität fördern

Abfallwirtschaft: Abfälle umweltgerecht entsorgen, Wertstoffrecycling ausbauen, Treibhausgasausstoß im Abfallsektor mindern, Energie aus Abfällen gewinnen, Kreislaufwirtschaft fördern

Wirkungen von Klimaschutzmaßnahmen

Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes wirken sich nicht nur positiv auf das Klima aus: Entschlossener Klimaschutz könnte weltweit bis 2030 einen unmittelbaren volkswirtschaftlichen Nutzen in Höhe von 26 Billionen US-Dollar erzielen und mehr als 65 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Außerdem würden viele Leben gerettet, denn der Klimawandel ist eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Durch Maßnahmen gegen den Klimawandel würde unter anderem auch die Luftverschmutzung sinken, an deren Folgen derzeit jährlich sieben Millionen Menschen vorzeitig sterben.

Stand: 29.09.2023