Klimawandel und Entwicklung Klima- und Entwicklungspartnerschaften

Deutschland setzt sich weltweit für eine gerechte und nachhaltige Transformation ein: Hin zu einer klimaneutralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), resilienten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und sozial gerechten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung (Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Ein zentraler Baustein der deutschen Entwicklungspolitik sind dabei Klima- und Entwicklungspartnerschaften.

Eine Frau in Burundi liest im Schein einer solarbetriebenen Tischlampe.

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) arbeitet eng mit ambitionierten Partnerländern zusammen – sowohl im bilateralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Rahmen mit Klima- und Entwicklungspartnerschaften als auch über Zusammenschlüsse von mehreren Beteiligten wie die Just Energy Transition Partnerships (JETPs), die eine Initiative der G7 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sind.

Ziel der Partnerschaften ist es, gemeinsam mit Entwicklungs- (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Schwellenländern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) einzuhalten und gleichzeitig Fortschritte bei den globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (SDGs) zu erreichen. Die Partnerschaften orientieren sich an den Plänen und Strategien der Partnerländer – etwa den nationalen Klimabeiträgen (NDCs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Partnerländer sind sowohl Schwellenländer mit hohen Treibhausgasemissionen als auch Entwicklungsländer, die sich klimapolitisch besonders engagieren.

Mit den Klima- und Entwicklungspartnerschaften baut Deutschland sein internationales klimapolitisches Netzwerk aus. So entstehen Allianzen, die einen nachhaltigen Wandel fördern.

Da erhebliche Investitionen erforderlich sind, um die Ziele der Agenda 2030 und des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, sollen die finanziellen Zusagen im Rahmen der Partnerschaften gebündelt und deutlich gesteigert werden, unter anderem durch Einbindung der Entwicklungsbanken, der privaten Wirtschaft und philanthropischer Organisationen.

Ein Arbeiter prüft eine Solaranlage auf einem Dach in Santiago de Chile.

Eine weitere wichtige Partnerschaft ist die von Bundesregierung und internationalen Partnern gegründete globale NDC-Partnerschaft (Externer Link).

Das breite Netzwerk dieser Partnerschaft umfasst mehr als 240 Mitglieder und unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer nachfrageorientiert dabei, ihre nationalen Klimabeiträge und Klima-Langfriststrategien umzusetzen und gleichzeitig Fortschritte bei den SDGs zu erzielen.

Aktuelles

Weltkarte mit Klimapartnerschaften des Entwicklungsministeriums (BMZ)

Grafik vergrößern | Stand: Dezember 2024

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Just Energy Transition Partnerships (JETPs)

Eine zentrale Voraussetzung für Erfolge im Kampf gegen die Klimakrise ist die weltweite Energiewende. Um diese voranzubringen, haben die G7-Staaten die Just Energy Transition Partnerships (JETPs) ins Leben gerufen. Dabei arbeiten sie mit Ländern zusammen, deren Energiepolitik entscheidend für den globalen Klimaschutz ist – mit dem Ziel, fossile Energieträger zu ersetzen und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu stärken.

Es bestehen Partnerschaften mit Südafrika (2021), Indonesien und Vietnam (2022) sowie mit Senegal (2023).

Ergänzt werden die JETPs durch Maßnahmen der G7-Initiative Partnership for Global Infrastructure and Investment (PGII).

Just Energy Transition Partnership Beispiel Indonesien

Ein Arbeiter am Geothermiestandort Lahendong auf der Insel Sulawesi, Indonesien. Der hier produzierte heiße Wasserdampf wird in einem nahegelegenen Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt.

Indonesien, ein wichtiges Partnerland Deutschlands, kämpft als Archipel besonders mit den Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig hat Indonesien ein großes Wirtschaftswachstum und gehört zu den größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Daher ist die dortige Energiewende besonders relevant, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Die im November 2022 geschlossene JETP ebnet Indonesien den Weg zu einer ambitionierten Energiewende: weg von fossilen Brennstoffen, besonders Kohle, hin zu erneuerbaren Energien.

In der Gruppe internationaler Partner arbeiten unter der Co-Leitung von Deutschland und Japan Dänemark, die Europäische Union, Frankreich, Kanada, Italien, Norwegen und das Vereinigte Königreich mit Indonesien zusammen, um den Kohleausstieg des Landes zu beschleunigen und erneuerbare Energien auszubauen.

Durch diese gemeinsame Leitung übernimmt Deutschland eine besondere Verantwortung bei der Umsetzung der indonesischen JETP. Dabei spielt auch die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor eine wichtige Rolle. Ein Beispiel für eine gemeinsame Finanzierung durch öffentliche und private Mittel ist das schwimmende Solarkraftwerk Saguling auf der Insel Java, auf der über die Hälfte der indonesischen Bevölkerung lebt. Das Kraftwerk wird die Stromproduktion aus Solarenergie in Indonesien künftig um 13 Prozent steigern, Emissionen einsparen und somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Indonesien leisten.

Bilaterale Klima- und Entwicklungspartnerschaften

Im Rahmen von zwischenstaatlich vereinbarten Klima- und Entwicklungspartnerschaften unterstützt das BMZ Entwicklungs- und Schwellenländer dabei, ihre Anstrengungen zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu erhöhen. Derzeit bestehen Partnerschaften mit Pakistan, Ruanda, Indien, Peru, Kenia, Kolumbien, Côte d’Ivoire, Brasilien, Mosambik, Marokko und Bangladesch sowie eine regionale Partnerschaft mit dem Westbalkan.

Neben der Minderung von Treibhausgasemissionen ist die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ein zentrales Thema der Klima- und Entwicklungspartnerschaften. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt auf den Bereichen, die im jeweiligen Land von entscheidender Bedeutung sind, etwa Energie, natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder und Moore, nachhaltige Landwirtschaft oder Stadtentwicklung.

Ausgangspunkt ist das Verständnis, dass eine grüne und sozial gerechte Transformation eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nur gelingen kann, wenn alle politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereiche und Gruppen angemessen beteiligt sind. Deshalb gehen Klima- und Entwicklungspartnerschaften über die reine Regierungszusammenarbeit hinaus und binden Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Privatwirtschaft und Wissenschaft ein.

Bilaterale Klima- und Entwicklungspartnerschaft Beispiel Brasilien

Waldlandschaft mit Flussarmen im Bundesstaat Amazonas, Brasilien

Seit 2023 vertiefen Brasilien und Deutschland ihre Zusammenarbeit beim Klimaschutz im Rahmen einer bilateralen Partnerschaft für eine sozial gerechte und ökologische Transformation.

Die Partnerschaft unterstützt Brasilien bei der Umsetzung seiner Klimaziele. Sie fördert den Schutz und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Ökosysteme, den Ausbau erneuerbarer Energien sowie eine nachhaltige Wirtschafts- und Stadtentwicklung.

Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels umgesetzt, um die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu stärken. Beispielsweise werden in brasilianischen Städten Lösungen für Probleme wie Überschwemmungen und Umweltverschmutzung entwickelt. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung den fehlenden Zugang zu Basisdienstleistungen und sozialen Angeboten für Frauen und marginalisierte Gruppen zu verbessern – das kommt den Menschen vor Ort direkt zugute.

Factsheets: Detaillierte Informationen zu den bilateralen Klima- und Entwicklungspartnerschaften

Stand: 28.08.2025