Klimawandel und Entwicklung Just Transition: Den Übergang zu einer klimagerechten Wirtschafts- und Lebensweise gestalten

Die Menschheit steht vor einer überlebenswichtigen Aufgabe: Damit die Folgen des Klimawandels beherrschbar bleiben, muss das weltweite Leben und Wirtschaften bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden. Dieser Übergang kann nur gemeinsam mit den Schwellen- und Entwicklungsländern gelingen – und er muss sozial gerecht gestaltet werden (englisch: „Just Transition“). Auf dem Weg zu einer klimaneutralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), - resilienten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und - gerechten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung darf niemand zurückgelassen werden.

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Wir, die Industrienationen, müssen die Länder des Globalen Südens, die von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen sind, dabei unterstützen, sich umwelt- und klimafreundlich zu entwickeln (…). Mein Leitbild ist dabei die 'Just Transition' als Teil einer globalen gestaltenden Strukturpolitik.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Entwicklungspolitisches Lexikon Stichwort „Just Transition Interner Link

Just Transition“, auf Deutsch „gerechter Übergang“ oder auch „gerechter Wandel“, ist ein politisches Konzept für einen Strukturwandel hin zu einer klimaneutralen, resilienten und sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) unterstützt seine Partnerländer dabei, die Bereiche Klimaschutz, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und sozialer Fortschritt eng miteinander zu verknüpfen. Ziel der „Just Transition“ ist, soziale Nachteile, die durch die Veränderung der Wirtschaftsstruktur herbeigeführt oder verstärkt werden, so gut wie möglich auszugleichen und neue Entwicklungschancen zu schaffen.

Ein Beispiel: Durch den Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung werden viele Arbeitsplätze verloren gehen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen dann Umschulungen und neue Jobs in anderen Branchen. Durch den Strukturwandel können aber gleichzeitig neue Arbeitsplätze geschaffen werden, etwa im Bereich der erneuerbaren Energien.

Das Engagement des BMZ

Still from the video "Responsible mineral supply chains for the Just Transition"

Video Verantwortungsvolle Rohstofflieferketten für einen gerechten Wandel

(in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln)

(Externer Link)

Das BMZ engagiert sich insbesondere dafür,

  • die Nutzung sauberer und sicherer Energieformen auszubauen;
  • menschenwürdige und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und leistungsfähige soziale Sicherungssysteme aufzubauen;
  • eine sozial und ökologisch nachhaltige Umgestaltung der Wirtschaft (inklusive der Finanzwirtschaft) voranzutreiben;
  • die Rechte vulnerabler (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen in all ihrer Diversität, zu schützen sowie ihre Ressourcen nachhaltig zu stärken;
  • die Artenvielfalt und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen;
  • vulnerable Länder dabei zu unterstützen, sich an den Klimawandel anzupassen und klimabedingte Verluste und Schäden zu bewältigen;
  • Städte zu klimagerechten, lebenswerten Wohnräumen zu machen.

In diesen tiefgreifenden Wandlungsprozess müssen alle Bevölkerungsgruppen eingebunden werden. Für eine erfolgreiche Just Transition braucht es den Willen zu Reformen und Investitionen, einen offenen Dialog mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft und eine bessere zwischenstaatliche Kommunikation.

Arbeitsfelder

Windräder in Südafrika
Logo: Global Shield against Climate Risks (Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken)
Solarflächen eines Solarkraftwerks in Quarzazate, Marokko
 Wohnhaus in Tirana, Albanien
Symbolbild zum Thema Soziales Netz: Drei Fischer halten ein Netz
Moorlandschaft in Europa
Windturbinen in Rio do Fogo, Brasilien

Stand: 11.09.2023