Zweig eines Kaffeestrauchs in Kenia mit Blüten und unreifen Früchten. Kaffee gehört zu den Hauptexportgütern des Landes.
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Kenia Wirtschaftsmotor in Ostafrika
Noch gelingt es der kenianischen Regierung nicht, das wirtschaftliche Potenzial des Landes auf sozial gerechte und ökonomisch nachhaltige Weise zu nutzen. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt in extremer Armut, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Eine weit verbreitete Korruption sowie Defizite in der Regierungsführung zählen zu den großen Herausforderungen des Landes.
Gleichzeitig beschränken hohe Staatsschulden, auch infolge der Corona-Krise, die Handlungsfähigkeit der Regierung. Durch Inflation und Preissteigerungen bei Nahrungs- und Düngemitteln wird die Armutssituation verschärft. Kenia ist stark von den Folgen des Klimawandels betroffen; die extreme Dürre am Horn von Afrika führt zu einer dramatischen Ernährungssituation in Teilen des Landes: Bis zu 4,3 Millionen Menschen sind in Kenia akut von Hunger betroffen.
Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (HDI) belegt Kenia Platz 152 von 191 gelisteten Ländern.
Entwicklungszusammenarbeit
Deutschland und Kenia arbeiten seit Langem entwicklungspolitisch zusammen. Die Bundesrepublik zählt zu den größten Unterstützern des ostafrikanischen Landes. Das übergeordnete Ziel des deutschen Engagements lautet, Jugend in Beschäftigung zu bringen. Der Fokus der deutsch-kenianischen Zusammenarbeit liegt auf den Bereichen Landwirtschaft, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und erneuerbare Energien. Im November 2022 wurde eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft zwischen Deutschland und Kenia vereinbart, die vorsieht, die Zusammenarbeit in den Bereichen Minderung (insbesondere durch erneuerbare Energien, Elektromobilität) und Anpassung (durch Verbesserung der Resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Agrarsystemen) intensivieren soll.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Kenia
Deutschland unterstützt die kenianische Regierung dabei, wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen, die Armut im Land nachhaltig zu verringern und soziale Ungleichheiten abzubauen.
Bei Regierungsverhandlungen im November 2020 wurden Kenia 117,5 Millionen Euro neu zusagt. Davon entfallen 79,5 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 38 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Darüber hinaus stellt das BMZ Mittel im Rahmen seiner Sonderinitiativen „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ und „Gelflüchtete und Aufnahmeländer“ zur Verfügung.
Mit der kenianischen Regierung wurden folgende Schwerpunkte vereinbart:
- Landwirtschaft
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
- Erneuerbare Energien
Die nächsten entwicklungspolitische Regierungsverhandlungen mit Kenia sind für Dezember 2022 geplant.
Die deutsche Unterstützung ist an Erfolge in der Korruptionsbekämpfung geknüpft. So ist die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich seit 2018 ausgesetzt, da schwerwiegende Korruptionsvorfälle im kenianischen Gesundheitssektor nicht aufgeklärt worden waren.