Zwei Hände halten ein Stück einer Honigwabe, auf der Bienen zu sehen sind.

Biodiversität erhalten – Überleben sichern

Neben dem Klimawandel sprechen wir bei dem Verlust der Biodiversität (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) von der zweiten globalen Krise. Denn die Zukunft der Menschheit hängt entscheidend von der weltweiten biologischen Vielfalt ab. Wir brauchen die Ökosysteme mit ihren zahlreichen Tier- und Pflanzenarten für unsere Ernährung und Gesundheit, für sauberes Trinkwasser, fruchtbare Böden, saubere Atemluft, für den Klimaschutz und insgesamt als Wirtschaftsgrundlage.

SDG 15: Leben an Land

Allerdings sind bereits viele Ökosysteme nicht mehr intakt und dadurch sind Millionen Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

Eine nachhaltige Entwicklung können wir nur erreichen, wenn wir den Verlust biologischer Vielfalt stoppen – Hand in Hand mit dem Klimaschutz.


Dramatischer Artenverlust

Jedes Jahr verschwinden zehn Millionen Hektar Wald, die unser Klima regulieren, das entspricht der Fläche eines Fußballfeldes alle vier Sekunden.

Etwa eine Million Hektar Mangroven wurden zwischen 1990 und 2020 zerstört (im vergangenen Jahrzehnt noch etwa 21.200 Hektar pro Jahr).

50 Prozent der Korallenriffe sind bereits verloren, bis 2050 verbleiben voraussichtlich nur zehn Prozent der Bestände. Der Schutz unserer Küstenlinien ist vielerorts nicht mehr gewährleistet.

Jeden Tag verschwinden bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten von der Erde – das Artensterben ist 100-mal schneller, als es ohne menschlichen Einfluss wäre. Unsere Ökosysteme, die uns sauberes Wasser, Bodenfruchtbarkeit, Ernährungssicherheit, medizinische Versorgung und Baumaterial liefern, geraten aus dem Gleichgewicht.

Von der Zerstörung der Ökosysteme und dem Verlust der Biodiversität sind die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) besonders betroffen. 80 Prozent der weltweiten biologischen Vielfalt befinden sich in den Tropen. Um dem Anspruch gerecht zu werden, dass alle Menschen auf diesem Planeten das Recht auf ein Leben in Würde haben, investiert Deutschland so viel in den Erhalt der weltweiten biologischen Vielfalt wie kaum eine andere Industrienation.

Das BMZ setzt sich global für den Erhalt der Biodiversität ein

Wald in Indonesien

Über

500 Millionen Euro

stellen wir jedes Jahr für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wäldern, Meeren und Feuchtgebieten bereit.

Beitrag zum Erhalt der Biodiversität in unseren Partnerländern: Wir fördern faire, nachhaltige und entwaldungsfreie

Lieferketten

Ein Western Lowland Gorilla im Dzanga-Nationalpark im Dreiländereck Kongo, Kamerun und Zentralafrikanische Republik

Eine Fläche sechsmal so groß wie Deutschland: Wir unterstützen den Erhalt und Ausbau von mehr als

650 Schutzgebieten

Gewinnbeteiligung

Wir setzen uns dafür ein, dass Entwicklungsländer gerechte Gegenleistungen für die Nutzung ihrer Naturschätze erhalten.

Die Viktoriafälle bei Livingstone in Sambia, das Bild ist grün eingefärbt

Mit mehr als

35 Millionen Euro

unterstützen wir das weltweit größte grenzübergreifende Schutzgebiet (Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area)

Nachhaltige Nutzung

Mit Agrarökologie und nachhaltiger Forstwirtschaft fördern wir den Wald-, Wasser- und Bodenschutz.

Globaler Rahmen für den Erhalt der Biodiversität

Abschlusssitzung der 15. Weltnaturkonferenz in Montreal

Das BMZ setzt sich international dafür ein, dass alle Staaten ihre Anstrengungen für den Erhalt der biologischen Vielfalt verstärken. Gemeinsam mit den anderen Vertragsstaaten der UN-Konvention über die biologische Vielfalt (CBD (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) hat die die Bundesregierung einen neuen globalen Rahmen für die nächsten zehn Jahre erarbeitet. Er wurde bei der 15. Vertragsstaatenkonferenz, die im Dezember 2022 in Montréal stattfand, verabschiedet.

In den Verhandlungen hat sich Deutschland unter anderem dafür eingesetzt,

  • dass 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden,
  • dass globale Lieferketten und unser Konsum nachhaltiger werden,
  • dass zerstörte oder degradierte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Ökosysteme wiederhergestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Video
Standbild aus dem BMZ-Video: Biodiversität – lokale Gemeinschaften und Naturschutz

Biodiversität (Teil 1) – lokale Gemeinschaften und Naturschutz

Der Marula-Baum, in vielen Ländern im Süden Afrikas heimisch, ist ein gutes Beispiel für das Potenzial von Produkten, die auf biologischer Vielfalt basieren. Die Früchte werden gegessen und zu Saft verarbeitet, aus den Kernen wird wertvolles Öl gepresst. Die Weiterverarbeitung von Rohstoffen ermöglicht eine höhere Wertschöpfung und schafft Beschäftigung und Einkommen im ländlichen Raum.

Video
Standbild aus dem BMZ-Video: Biodiversität – globale Zusammenarbeit und Märkte

Biodiversität (Teil 2) – globale Zusammenarbeit und Märkte

Weltweit steigt die Nachfrage nach naturbasierten Produkten. Bevor sie produziert werden können, ist intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit erforderlich. Die Akteure entlang der Wertschöpfungskette müssen dabei intensiv kooperieren. Das BMZ unterstützt den Mechanismus für den gerechten Vorteilsausgleich (Access and Benefit-Sharing, ABS) im Rahmen des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt.

Arbeitsbereiche des BMZ zum Erhalt der biologischen Vielfalt

Mangrovenwald

Den Wert von Biodiversität immer von Anfang an berücksichtigen Interner Link

Biodiversitätserhalt und Nachhaltigkeit können wir nur erreichen, wenn wir den Wert der Natur beachten und konsequent in staatliches und unternehmerisches Handeln einbeziehen.

Schwarze Letschwe - eine Antilopenart - im Bangweulu Wetlands National Park, Sambia

In Biodiversität investieren – „Partnerschaften für Natur und Menschen“ gründen Interner Link

Drei Viertel der Gebiete mit besonders reicher Artenvielfalt befinden sich im globalen Süden. Viele Entwicklungs- und Schwellenländer brauchen Unterstützung, um ihre Biodiversität zu erhalten; es bedarf innovativer Finanzierungsinstrumente und Kapazitäten.

Gemüse auf dem Kandal-Markt in Phnom Penh, Kambodscha

Faire Lieferketten durchsetzen und eine sozial-ökologische Agrarwende fördern Interner Link

Faire Produktionsweisen und nachhaltige Konsummuster sind die Voraussetzung für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Nachhaltigkeit ermöglicht Generationengerechtigkeit.

Zebras und Gnus in der Serengeti in Tansania

Geschützte Flächen stärken Interner Link

Schutzgebiete wie Nationalparks, Landschaftsschutzgebiete, Biosphärenreservate und Weltnaturerbe-Stätten sichern den Erhalt von Ökosystemen und ihre Leistungen für den Menschen und bieten Rückzugsorte für gefährdete Arten.

Heiliger Ort der Kogi in San Miguel in Kolumbien

Menschenrechte und Partizipation im Naturschutz fördern Interner Link

Die aktive Beteiligung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften ist eine wichtige Voraussetzung für die Wahrung ihrer individuellen und kollektiven Menschenrechte. Sie tragen mit ihrem traditionellen Wissen zu Lösungen beim Biodiversitäts- und Klimaschutz bei.

Nordpolarmeer bei Spitzbergen

Meere stärker in den Blick nehmen Interner Link

Die Weltmeere sind ein zentraler Bestandteil des globalen Ökosystems, spielen für die Klimaregulierung eine bedeutende Rolle und beherbergen eine enorme Biodiversität – ohne sie wäre das Leben auf der Erde in seiner heutigen Form nicht möglich.

Elefant an einem Wasserloch im Khaudum-Nationalpark in Namibia

Raubbau und Wilderei bekämpfen, Wildtierhandel reduzieren Interner Link

Gemeinsam Wilderei, illegale Fischerei, illegale Abholzung und den Handel mit Wildtieren und ihren Produkten zu bekämpfen, ist Voraussetzung für den Erhalt von Lebensräumen und bedrohten Arten.

Brillenflughunde, Elternpaar mit Jungtier

One-Health-Ansatz umsetzen: gesunde Natur, gesunde Menschen Interner Link

Die menschliche Gesundheit ist abhängig von vielfältigen, vitalen Ökosystemen und ihren Leistungen. Auch bei der Vermeidung und Bekämpfung von Krankheiten und Pandemien sind wir auf biologische Vielfalt angewiesen.

Moorlandschaft in Europa

Klima und Biodiversität zusammen betrachten Interner Link

Der Erhalt der Biodiversität ist eine elementare Voraussetzung für Erfolge beim Klimaschutz. Gesunde Ökosysteme speichern Treibhausgase und mildern die Folgen von extremen Wetterereignissen.

Regenwald in Brasilien

Ökosysteme wiederherstellen Interner Link

Zerstörte und stark geschädigte Ökosysteme müssen wiederhergestellt werden. Nur so regulieren wir unser Klima, haben sauberes Wasser und erhalten die Bodenfruchtbarkeit.

BMZ-Publikationen

Cover: Biologische Vielfalt - unsere gemeinsame Verantwortung

Biologische Vielfalt – unsere gemeinsame Verantwortung

Die deutsche Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern zur Umsetzung der Biodiversitätskonvention für eine nachhaltige Entwicklung

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 11/2022 | Dateigröße 7 MB, Seiten 32 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Zukunftskongress

In Biodiversität investieren - Überleben sichern

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 10/2020 | Dateigröße 9 MB, Seiten 16 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei