Giraffen in einem Nationalpark in Tansania

Tansania

Beachtliche wirtschaftliche Fortschritte treffen in Tansania auf zunehmenden Druck auf demokratische Strukturen. Zukünftige Entwicklungen hängen davon ab, ob Freiräume für Gesellschaft und Opposition zurückgewonnen und bestehende Reformimpulse vertieft werden können. Lange Zeit galt Tansania als eines der stabilsten Länder der Region. Zudem ist es Sitzstaat der Ostafrikanischen Staatengemeinschaft, die die wirtschaftliche Integration der Region zum Ziel hat.

Volkswirtschaftlich zählt Tansania zu den leistungsstärksten Ländern in Subsahara-Afrika. In den vergangenen fünf Jahren verzeichnete das Land ein kontinuierliches Wachstum seines Bruttoinlandsprodukts – von 4,9 Prozent im Jahr 2022 bis voraussichtlich 5,7 Prozent im Jahr 2025. Selbst während der Corona-Pandemie und einer globalen Inflation blieb Tansanias Wirtschaft widerstandsfähig.

Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist es bislang jedoch nicht gelungen, die Armut im Land spürbar und dauerhaft zu verringern. Ein Grund dafür liegt im rasanten Bevölkerungswachstum (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Zwischen 2015 und 2025 ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um fast 40 Prozent gestiegen – ein Plus von rund 18,5 Millionen Menschen.

Das rasante Wirtschaftswachstum schafft bislang zu wenig Arbeitsplätze, um mit dem Bevölkerungszuwachs Schritt zu halten – und setzt zugleich die Infrastruktur unter Druck. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) nimmt Tansania Rang 165 von 191 Staaten ein.

Der gewaltsame Niederschlag von Protesten im Rahmen der Präsidentschaftswahlen und ein tagelanger Shutdown erschütterten das Land im Oktober 2025. Folgen für den sozialen Zusammenhalt im Land sowie die Wirtschaft beobachtet das BMZ genau.

Sansibar

Die vor der Ostküste Afrikas gelegene Inselgruppe Sansibar gehört zu Tansania und verfügt über einen halbautonomen Status. Armut, politische Spannungen, Unabhängigkeitsbestrebungen und eine stockende Wirtschaftsentwicklung prägen die Situation vor Ort. Bei den Wahlen im Oktober 2025 wurde Hussein Ali Mwinyi als Präsident Sansibars wiedergewählt. Zuletzt führte er gemeinsam mit der stärksten Oppositionspartei eine Regierung der nationalen Einheit und bemühte sich um eine Politik des Ausgleichs.

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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania

Tansania und Deutschland arbeiten seit Jahrzehnten entwicklungspolitisch zusammen. Die Kooperation verfolgt das langfristige Ziel, im Sinne der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) für nachhaltige Entwicklung gemeinsam an einer globalen Transformation zu arbeiten, die allen Menschen ein Leben in Würde und Sicherheit in einer intakten Umwelt ermöglicht.

Bei Regierungsverhandlungen im März 2024 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Tansania 70 Millionen Euro zugesagt. Davon entfallen 40 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 30 Millionen Euro auf die technische (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Zusammenarbeit.

Zu den Kernthemen der Zusammenarbeit gehören:

In allen Bereichen setzt das BMZ Akzente im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik, beispielsweise bei der Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen Die bilaterale Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wird durch länderübergreifende Vorhaben ergänzt, etwa in den Bereichen Wildereibekämpfung, Meeresschutz, integriertes Wasserressourcenmanagement sowie Beschäftigungsförderung.

Zusammenarbeit mit Sansibar

Die Zusammenarbeit mit Sansibar war nach umstrittenen Wahlen 2015 ausgesetzt worden. Erst 2021, im Zuge neuer Regierungsverhandlungen, wurde die Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgenommen. Die deutsche Entwicklungspolitik finanziert auf der Inselgruppe beispielsweise eine klimaangepasste Wasserversorgung und fördert die Partizipation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Bevölkerung am Ressourcenmanagement. Außerdem werden auf Sansibar Projekte für einen nachhaltigeren Tourismus umgesetzt.

Standbild aus dem BMZ-Video "Schutz der Biodiversität in Tansania"

Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Schutzgebiete erhalten, Wasserversorgung sichern Interner Link

Tansanias Wasserressourcen stehen unter Druck – Dürren, Überschwemmungen und steigende Nachfrage bedrohen die Versorgung von Millionen. Zugleich drohen einzigartige Landschaften wie die Serengeti und der Selous ihre ökologische Balance zu verlieren. Deutschlands Entwicklungszusammenarbeit versucht, beides zu schützen: sauberes Wasser⁠ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die Ökosysteme, die es bewahren.

Schülerinnen in Tansania mit einem Laptop

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Transparenz im Finanzwesen schaffen, Frauenrechte stärken Interner Link

Tansania steht vor der Herausforderung, Korruption und einen schwachen öffentlichen Sektor zu überwinden, um langfristig stabile staatliche Einnahmen zu sichern. Zudem ist der Zugang zur Justiz für viele Frauen, besonders auf dem Land, trotz Fortschritten begrenzt. Deutschland unterstützt das Land bei der Modernisierung der Finanzverwaltung, dem Ausbau digitaler Kompetenzen und dem Schutz von Gewaltopfern.

Eine Mutter lässt ihr Kind medizinisch untersuchen

Kernthema „Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik“ Neugeborene schützen, Krankenversicherung ausbauen Interner Link

In Tansania liegt die Sterblichkeit von Neugeborenen deutlich höher als im weltweiten Durchschnitt – vor allem aufgrund unzureichender medizinischer Versorgung und fehlender Fachkräfte. Ohne flächendeckendes Krankenversicherungssystem müssen viele Patienten ihre Behandlungskosten selbst tragen. Deutschland unterstützt den Ausbau der Gesundheitsversorgung und den Aufbau einer Krankenversicherung, um vor allem Müttern und Neugeborenen zu helfen.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Tansania
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Tansania sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Tansania Hauptstadt Dodoma

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2024)
68,56
83,51

Fläche

in Quadratkilometern
947.300
357.680

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
164
NG
Flagge von Nigeria
165
TZ
Flagge von Tansania
166
HT
Flagge von Haiti
4
DK
Flagge von Dänemark
5
DE
Flagge von Deutschland
5
SE
Flagge von Schweden

Stand: 17.11.2025