Giraffen in einem Nationalpark in Tansania
Urheberrecht© John Mackenzie Burke, via Wikimedia, CC BY-SA 4.0
Tansania Ein Land auf Reformkurs
Tansania zählt zu den leistungsstärksten Volkswirtschaften in Subsahara-Afrika. Trotz erheblicher Einnahmeverluste im Tourismus durch die Corona-Pandemie und einer steigenden Inflation als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine bleibt Tansanias Wirtschaft widerstandsfähig.
Die Regierung ist entwicklungsorientiert und engagiert sich dafür, die Korruption zu verringern, die staatlichen Einnahmen zu steigern und die Gesundheits- und Wasserversorgung zu verbessern. Erste Erfolge sind zu verzeichnen, doch bislang ist es nicht gelungen, die Armut im Land spürbar und dauerhaft zu verringern. Ein Grund dafür ist das sehr hohe Bevölkerungswachstum. Die Einwohnerzahl des Landes ist in den vergangenen zehn Jahren um fast 40 Prozent gewachsen, das Durchschnittsalter beträgt 18 Jahre.
Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) nimmt Tansania Rang 160 von 191 Staaten ein.
Die Beziehung zwischen Tansania und Deutschland ist gut und freundschaftlich. So bestehen zum Beispiel zahlreiche Partnerschaften zwischen Städten, Schulen und Kirchengemeinden in beiden Ländern.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania
Tansania und Deutschland arbeiten seit Jahrzehnten entwicklungspolitisch zusammen. Bei Regierungsverhandlungen im November 2022 sagte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Tansania 87 Millionen Euro neu zu. Davon entfallen 59 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 28 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Die Kernthemen der Zusammenarbeit sind:
- Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
Aktionsfelder: Biodiversität, Wasser - Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Aktionsfeld: Gute Regierungsführung - Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik
Aktionsfelder: Soziale Sicherung, Bevölkerungspolitik, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte
In allen Bereichen setzt das BMZ Akzente im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik. Die bilaterale Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wird durch länderübergreifende Vorhaben ergänzt, etwa in den Bereichen Wildereibekämpfung, Meeresschutz, integriertes Wasserressourcenmanagement (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Bekämpfung illegaler Finanzströme sowie Beschäftigungsförderung.
Zusammenarbeit mit Sansibar
Bei Regierungsverhandlungen wurde 2021 die Wiederaufnahme der Entwicklungszusammenarbeit mit Sansibar vereinbart. Der halbautonome Teilstaat ist durch politische Spannungen, Unabhängigkeitsbestrebungen, eine stockende Wirtschaftsentwicklung und große Armut geprägt.
Die Kooperation mit Sansibar war nach undemokratischen Wahlen 2015 eingestellt worden. Im Oktober 2020 wurde Hussein Ali Mwinyi zum Präsidenten Sansibars gewählt. Er hat in Koalition mit der stärksten Oppositionspartei Sansibars eine Regierung der nationalen Einheit gebildet und bemüht sich um eine Politik des Ausgleichs.
Die deutsche Entwicklungspolitik leistet einen Beitrag zu Stabilität und Frieden auf der Inselgruppe, indem sie eine klimaangepasste Wasserversorgung finanziert und die Partizipation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Bevölkerung fördert.
Stand: 30.03.2023