Strand bei Nacala, einer Hafenstadt im Norden von Mosambik
Urheberrecht© Stig Nygaard, via flickr, CC BY 2.0
Mosambik Gemeinsam Wege aus der Krise finden
Dazu gehören Angriffe durch islamistische Milizen, eine extrem angespannte Wirtschaftslage, die sich infolge der Corona-Pandemie noch weiter verschlechtert hat, eine weit verbreitete Korruption und hohe Staatsschulden.
Mosambik zählt zu den zehn am wenigsten entwickelten Ländern der Welt: Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt Mosambik Platz 185 von 191 Ländern. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in extremer Armut. Islamistische Terrorangriffe in der nördlichen Provinz Cabo Delgado destabilisieren die politische Lage. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 950.000 Menschen vor den Angriffen geflohen und haben Schutz in anderen Landesteilen gesucht (Stand: Oktober 2022).
Mosambik ist regelmäßig von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen, Dürren und Zyklonen betroffen. Naturkatastrophen zwingen immer wieder Zehntausende Menschen dazu, ihre Dörfer zu verlassen. Im Frühjahr 2019 verursachten zwei Zyklone besonders schwere Schäden. Etwa 1,8 Millionen Menschen waren betroffen, die Wiederherstellung der Infrastruktur dauert noch an. Auch 2021 und 2022 kam es im Zentrum und im Norden des Landes zu größeren Tropenstürmen. Experten gehen davon aus, dass aufgrund des Klimawandels die Gefahr von Extremwetter künftig steigen könnte.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik
Das wichtigste Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik ist die Verringerung der Armut. Die Wirtschaft Mosambiks soll sich nachhaltig (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) entwickeln und die gesamte Bevölkerung soll an dieser Entwicklung teilhaben. Um das zu erreichen ist es wichtig, dass alle jungen Menschen Zugang zu Bildung und Ausbildung und eine Perspektive auf Beschäftigung bekommen. Zudem muss die Bevölkerung Vertrauen in die öffentlichen Institutionen aufbauen und Zugang zu staatlichen Dienstleistungen erhalten.
Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Aktionsfelder: Gute Regierungsführung, Flucht und Migration - Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
Aktionsfelder: Berufliche Bildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung - Klima und Energie, Just Transition
Aktionsfeld: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
Die bisherige bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Grundbildung wird als Kooperation außerhalb der Kernthemen fortgesetzt. Zudem baut das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sein Engagement in multilateralen Bildungsinitiativen wie der Globalen Partnerschaft für Bildung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) aus, von denen auch Mosambik profitiert. Ebenfalls außerhalb der Kernthemen fördert Deutschland Vorhaben im Bereich Biodiversität.
Bei Regierungsverhandlungen im November 2022 sagte die Bundesregierung 100 Millionen Euro für die bilaterale (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik neu zu. Zusammen mit Zusagen, die 2021 und 2022 insbesondere in Reaktion auf die Coronakrise und zur Bewältigung des Konflikts in Cabo Delgado bereits getätigt wurden, beläuft sich das Gesamtvolumen der Unterstützung auf 199 Millionen Euro.
Stand: 18.01.2023