Fahrradwerkstatt in Mosambik

Hintergrund Langer Weg zu Frieden und Stabilität

Mosambik hatte einen schweren Start in die Selbstständigkeit. Nach jahrhundertelanger portugiesischer Kolonialherrschaft erkämpfte die Befreiungsbewegung FRELIMO (Frente de Libertação de Moçambique) 1975 die Unabhängigkeit des Landes. Mosambik wurde eine sozialistische Volksrepublik, die FRELIMO Staatspartei.

Gegen dieses Regime kämpfte die Rebellenbewegung RENAMO (Resistência Nacional Moçambicana) in einem 16 Jahre dauernden Bürgerkrieg. Mehr als eine Million Menschen starben, ein Drittel der Bevölkerung musste aus der Heimat flüchten. Als die gegnerischen Parteien 1992 ein Friedensabkommen schlossen, war Mosambik zu großen Teilen zerstört.

Demokratisierung

Seitdem hat das Land wichtige Schritte in Richtung Demokratisierung getan. Bei den Wahlen kam es jedoch immer wieder zu Unregelmäßigkeiten, die demokratische Legitimität des Parlaments und der Regierung sind vor diesem Hintergrund eingeschränkt.

Die inzwischen als Oppositionspartei etablierte RENAMO fordert von der seit der Unabhängigkeit ununterbrochen regierenden FRELIMO eine Beteiligung an der politischen Macht, vor allem auf Provinzebene. Es kam zu Morden an Führungskräften beider Seiten und zu regional begrenzten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Regierungskräften und dem bewaffneten Teil der RENAMO mit Hunderten Toten.

Nach langjährigen Verhandlungen wurde im Sommer 2019 ein Friedensabkommen unterzeichnet. Es sieht unter anderem eine stärkere Dezentralisierung und die Entwaffnung und Wiedereingliederung der ehemaligen RENAMO-Rebellen in die mosambikanischen Sicherheitskräfte vor.


Stand: 18.01.2023