Hauseingang in der Oasenstadt Oualata, Mauretanien
Urheberrecht© chugues, via flickr, CC BY-SA 2.0
Mauretanien Bindeglied zwischen Nord- und Subsahara-Afrika
Mauretanien gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. 80 Prozent des Landes sind Wüste; Landwirtschaft ist nur im Süden im Tal des Senegal möglich – dem einzigen Fluss des Landes, der ganzjährig Wasser führt.
Ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Armut. Das Bildungs- und Gesundheitswesen und die staatliche Verwaltung sind grundlegend reformbedürftig. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt Mauretanien Platz 158 von 191 ausgewerteten Ländern.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Mauretanien
Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Mauretaniens ist stark von den Beiträgen der internationalen Gebergemeinschaft abhängig. Das Engagement des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zielt insbesondere darauf ab, wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Perspektiven für Jugendliche, Frauen und benachteiligte ethnische Gruppen zu schaffen. Übergeordnetes Ziel ist, einem Übergreifen des Terrorismus aus den Nachbarstaaten Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad vorzubeugen.
Bei deutsch-mauretanischen Regierungsverhandlungen 2021 wurden 36,7 Millionen Euro für die Jahre 2021 und 2022 neu zugesagt. Davon entfallen 19 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 17,7 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Zusätzliche Mittel erhielt das Partnerland seit den Regierungsverhandlungen aus den BMZ-Sonderinitiativen „Stabilisierung und Entwicklung in Nordafrika, Nahost“, „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ sowie „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“. Die nächsten bilateralen Regierungsverhandlungen finden voraussichtlich im Oktober 2023 in Berlin statt.
Regionale Zusammenarbeit
Im Rahmen der regionalen Entwicklungszusammenarbeit fördert Deutschland insbesondere Projekte des Welternährungsprogramms (WFP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und des Kinderhilfswerks UNICEF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Gefördert wird außerdem ein Programm der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), das arme und besonders gefährdete Haushalte in der Sahel-Region dabei unterstützt, widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu werden (Sahel Adaptive Social Protection Program).
Regionalbündnis G5 und Sahel-Allianz
2014 haben sich Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad zum Regionalbündnis G5 Sahel (Externer Link) zusammengeschlossen. Das Bündnis hat eine militärische und eine Entwicklungskomponente. Deutschland unterstützt die G5 sowohl sicherheits- als auch entwicklungspolitisch. Das BMZ ist ausschließlich entwicklungspolitisch im Sahel tätig.
Um das internationale Engagement in der Region besser zu koordinieren und wirksamer zu gestalten, wurde 2017 die Sahel-Allianz gegründet. Ihre Arbeit konzentriert sich vor allem auf die Kernbereiche Bildung und Jugendbeschäftigung, ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung, Klima und Energie, gute Regierungsführung sowie Grundversorgung und Dezentralisierung.
Corona-Pandemie Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen
Die Corona-Pandemie stellte Mauretanien vor erhebliche gesundheitliche und sozio-ökonomische Herausforderungen. Deutschland unterstützte das Partnerland bei der Bewältigung der Krise. Unter anderem wurden fast 100 Krankenhäuser und kommunale Gesundheitsstationen mit Schutzausrüstung versorgt. Außerdem wurden Sensibilisierungsmaßnahmen gefördert, die einer Ausbreitung des Virus und der Zunahme häuslicher Gewalt entgegenwirken sollten. Finanziert wurden zudem eine Studie zu den Auswirkungen der Krise auf die Ernährungssicherheit im Land sowie Hygienemaßnahmen, um die Funktionsfähigkeit des Fischhandels zu gewährleisten.
SDG-Trends für Mauretanien
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar