Studierende sitzen in einem Hörsaal der Universität Tunis El Manar

Gender und Bildung Mädchen beim Zugang zu Bildung noch immer benachteiligt

Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht sowie Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Das Recht von Mädchen und jungen Frauen auf Bildung ist im globalen Entwicklungsziel 4 (SDG 4) verankert („Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“).

Ein gleichberechtigter Zugang zu Schule und Berufsausbildung hilft Frauen dabei, einen Arbeitsplatz außerhalb des eigenen Haushalts zu finden, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, ihre gesellschaftliche Stellung zu verändern und dadurch politischen Einfluss zu erlangen.

Symbolbild: Schülerinnen und Schüler melde sich im Unterricht durch Heben ihrer Hand
Investitionen in Bildung für Mädchen sind die wirksamsten Einzelinvestitionen, die ein Entwicklungsland vornehmen kann. Die Ausbildung von Mädchen wirkt auf alle Dimensionen der Entwicklung: geringere Kinder- und Müttersterblichkeit, eine geringere Fruchtbarkeitsrate, höherer Bildungsstand bei Töchtern und Söhnen, höhere Produktivität und besserer Umgang mit der Umwelt.
aus einer Studie der Weltbank

Zahlen und Fakten

Pharmakologiestudentinnen in einem Labor an der Al-Azhar Universität in Gaza-Stadt. Eine der Frauen hält eine Pipette in Augenhöhe und schaut gemeinsam mit der anderen Studentin auf die Skala der Pipette.

Pharmakologiestudentinnen in einem Labor an der Al-Azhar Universität in Gaza-Stadt

Pharmakologiestudentinnen in einem Labor an der Al-Azhar Universität in Gaza-Stadt

Seit 1990 nähert sich der Bildungsstand von Mädchen und Jungen im weltweiten Durchschnitt immer weiter an. Die geografischen Unterschiede sind jedoch groß und in vielen Weltregionen sind Mädchen beim Zugang zu Bildung nach wie vor stärker benachteiligt.

Weltweit verfügen rund 750 Millionen Menschen über keine grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen – ein Anteil, der sich in den vergangenen 20 Jahren nur geringfügig verändert hat.

2018 konnten nach Angaben der UNESCO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) rund 59 Millionen Kinder im Grundschulalter keine Schule besuchen. 32,3 Millionen von ihnen waren Mädchen. In den afrikanischen Staaten südlich der Sahara war jedem fünften Mädchen (21,4 Prozent) der Besuch einer Grundschule verwehrt (Jungen: 16,3 Prozent). Und während im weltweiten Durchschnitt etwa gleich viele Mädchen und Jungen eine weiterführende Schule besuchen konnten, war in den Regionen Subsahara-Afrika, Nordafrika, West- und Zentralasien und Ozeanien deutlich mehr Mädchen der Zugang zur Sekundarbildung versperrt.

Deutsches Engagement Bildungs- und Motivationskampagnen

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert gezielt die Grundbildung und den Zugang zu Berufsausbildungen für Mädchen und junge Frauen. Mit Alphabetisierungs- und Motivationskampagnen werden Frauen ermuntert, Grundbildung nachzuholen und sich zu qualifizieren.

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