Polsterer in Togo
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Togo Große Herausforderungen – ehrgeizige Ziele
Togo zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem aktuellen Entwicklungsindex der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt es Rang 162 von 191 Ländern.
In ihrer „Vision Togo 2030“ hat sich die Regierung das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 zu einem Land mittleren Einkommens aufzusteigen. Sie hat in den vergangenen Jahren große Reformanstrengungen unternommen. 2018 wurde Togo in die G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Initiative „Compact with Africa (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)“ aufgenommen. Die Initiative wurde 2017 unter deutscher G20-Präsidentschaft ins Leben gerufen und fördert privatwirtschaftliche Investitionen in Afrika.
Reformkurs unterstützen
Bislang wirken sich die eingeleiteten Reformen noch nicht umfassend auf den Lebensalltag der Bevölkerung in Togo aus. Armut, Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel sind weit verbreitet. Korruption und innenpolitische Spannungen hemmen die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes.
Deutschland will den eingeschlagenen Reformkurs unterstützen und hat darum im Mai 2021 eine Reformpartnerschaft mit Togo vereinbart.
Weitere Informationen zur deutsch-togoischen Reformpartnerschaft finden Sie weiter unten.
Entwicklungszusammenarbeit mit Togo
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Togo war ab 1993 für fast 20 Jahre unterbrochen. Erst nachdem das Land deutliche Fortschritte in den Bereichen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte vorweisen konnte, wurde sie im Jahr 2012 wieder aufgenommen. Aktuell ist Deutschland der größte bilaterale Geber des Landes.
Bei Regierungsverhandlungen im Mai 2021 sagte Deutschland zuletzt 53,6 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zu. Weitere 89,3 Millionen Euro wurden in Aussicht gestellt.
Im Zuge des Reformprozesses BMZ 2030 wurde die deutsch-togoische Entwicklungszusammenarbeit neu strukturiert. Sie konzentriert sich künftig auf folgende Kernthemen:
- Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs
(Aktionsfelder: Berufliche Bildung, Förderung des Privat- und Finanzsektors) - Leben ohne Hunger
(Aktionsfelder: Ernährungssicherung, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft) - Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
(Aktionsfeld: Gute Regierungsführung)
Darüber hinaus fördert das BMZ die Stärkung des togoischen Gesundheitssystems, insbesondere in den Bereichen Mutter-Kind-Gesundheit und Familienplanung, und den Aufbau einer dezentralen und klimafreundlichen Energieversorgung im ländlichen Raum.
Corona-Sofortprogramm
Das BMZ unterstützt Togo auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Dazu wurden Mittel der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) umgewidmet und ein Gesundheitsvorhaben der GIZ aufgestockt.
Zusätzlich wurden Sachspenden zur Verfügung gestellt, etwa Laborausrüstung und Beatmungsgeräte. In der Region Kara wurde mit deutscher Unterstützung ein Pandemieaktionsplan umgesetzt und ein Isolierzentrum aufgebaut.
Reformpartnerschaft mit Togo
Im November 2020 nahm das BMZ Verhandlungen über eine Reformpartnerschaft mit Togo auf. Die Partnerschaft soll eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unterstützen und zu Stabilität und politischer Teilhabe in dem westafrikanischen Land beitragen.
Als Schwerpunkte der Partnerschaft wurden das Aktionsfeld „Gute Regierungsführung“ und das Kernthema „Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs“ festgelegt. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Gebern, insbesondere der Europäischen Union, ist geplant.
Mit den Reformpartnerschaften unterstützt das Bundesentwicklungsministerium reformorientierte Staaten dabei, privatwirtschaftliches Engagement zu fördern, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Damit setzt das BMZ die G20-Initiative Compact with Africa (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) konkret um. Reformpartnerschaften folgen dem Grundsatz „fördern und fordern“: Zusagen und Auszahlungen werden in der Regel an konkrete Reformfortschritte geknüpft.