Frauen auf dem Gemüsemarkt in Lomé

Soziale Situation Große Defizite in der Grundversorgung

Die politischen Reformen und das stabile Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre wirken sich bislang nur wenig auf den Lebensalltag der Bevölkerung aus. Etwa die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner Togos lebt in extremer Armut .

Besonders betroffen sind die nördlichen Landesteile und die ländlichen Gebiete. Ein Großteil der Bevölkerung hat keinen verlässlichen Zugang zu sauberem Trinkwasser, die wenigsten Haushalte verfügen über eine angemessene Sanitärversorgung.

Etwa ein Fünftel der Einwohnerinnen und Einwohner ist unterernährt, rund 70 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden unter Anämie (Blutarmut). Das Gesundheitssystem ist schwach, die Mütter- und Kindersterblichkeit hoch. Fast 40 Prozent der Erwachsenen sind Analphabeten.

Bevölkerung wächst rasant

Die togoische Bevölkerung hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als verdoppelt (1990: 3,8 Millionen, 2019: 8,1 Millionen Einwohner). In den kommenden 30 Jahren ist mit einer weiteren Verdopplung zu rechnen. Trotz stabilen Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren gibt es kaum berufliche Perspektiven für die junge Bevölkerung. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung bergen ein großes soziales Konfliktpotenzial.

Situation der Frauen

Frauen sind in Togo zwar formal gleichberechtigt und im öffentlichen Leben, vor allem im Handel, sehr präsent. In politischen Gremien sind sie jedoch kaum vertreten, da traditionelle patriarchalische Überzeugungen in Politik und Gesellschaft noch stark verankert sind. Große Erfolge wurden bei der Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) verzeichnet: Im November 2012 verkündete Togo die offizielle Abschaffung dieser grausamen Praktik.