Côte d’Ivoire Enger Partner für Klimaschutz und Entwicklung in Westafrika

Côte d’Ivoire (oft wird noch die frühere deutsche Bezeichnung „Elfenbeinküste“ verwendet) zählt zu den Wirtschaftsmotoren Westafrikas und ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Das Land ist der weltweit größte Kakaoproduzent, einer der wichtigsten Exporteure von Kaffee, Cashewnüssen, Palmöl und Kautschuk des afrikanischen Kontinents und hat einen im regionalen Vergleich gut entwickelten Dienstleistungssektor.

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 Mitarbeiter in der Kontrollzentrale einer Schokoladenfabrik in Abidjan, Côte d’Ivoire
Politische Krisen in den 1990er und 2000er Jahren, ein fünf Jahre währender Bürgerkrieg und eine Regierungskrise nach den Präsidentschaftswahlen 2010 warfen Côte d’Ivoire in seiner Entwicklung erheblich zurück. Einige Nachwirkungen der Krisenjahre sind noch immer spürbar. Dennoch hat das Land heute eine seit zehn Jahren aufstrebende Volkswirtschaft. Es gilt nun, Côte d’Ivoire politisch weiter zu festigen und zu gewährleisten, dass alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere Arme und sozial Benachteiligte, vom anhaltend hohen Wirtschaftswachstum profitieren.

Auf dem aktuellen Entwicklungsindex der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) liegt Côte d’Ivoire auf Rang 159 von 191 Ländern.


Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d’Ivoire

Mobile Solarmodule werden zur Stromversorgung kleiner elektrischer Geräte in Gebieten eingesetzt, in denen es keinen Zugang zu Strom gibt.
Aufgrund der politischen Instabilität des westafrikanischen Landes schränkte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire zwischen 2002 und 2011 ein. Seitdem wurde sie schrittweise wiederaufgenommen.

2017 schlossen Deutschland und Côte d’Ivoire eine Reformpartnerschaft im Rahmen der G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Initiative „Compact with Africa (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)“, um das Umfeld für private Investitionen attraktiver zu machen und die Aus- und Weiterbildung dringend benötigter Fachkräfte zu unterstützen. Die Auszahlung zugesagter Finanzmittel ist an konkrete Reformschritte des Partnerlandes geknüpft. Im regelmäßigen Dialog wird überprüft, ob die vereinbarten Fortschritte erzielt worden sind.

Im Jahr 2022 sagte das BMZ Côte d’Ivoire 110 Millionen Euro neu zu. Bei Regierungsverhandlungen im September 2022 wurde vereinbart, in Zukunft verstärkt dabei zusammenzuarbeiten, die ivorischen Klimaziele (NDCs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) im Rahmen des Pariser Klimaabkommens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu erreichen. Neben der Förderung erneuerbarer Energien beinhaltet das den Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern als weiteren Schwerpunkt der Kooperation.

Die Kernthemen der Zusammenarbeit sind:

  • Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
    Aktionsfeld: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfelder: Berufliche Bildung und Privatsektor- und Finanzsystementwicklung
  • Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen
    Aktionsfelder: Biodiversität und Waldschutz

Darüber hinaus unterstützt Deutschland auch Vorhaben in den Bereichen gute Regierungsführung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sowie Bevölkerungsentwicklung und Familienplanung. Ziel der Maßnahmen ist, Korruption effektiver zu bekämpfen, die Transparenz und Rechenschaftspflicht staatlichen Handelns zu fördern und die Mutter-Kind-Gesundheit zu verbessern. Künftig wird Deutschland außerdem verstärkt dazu beitragen, die Lebensbedingungen in den von Armut und Unsicherheit betroffenen nördlichen Grenzregionen von Côte d’Ivoire zu verbessern.

Mobile Solarmodule werden zur Stromversorgung kleiner elektrischer Geräte in Gebieten eingesetzt, in denen es keinen Zugang zu Strom gibt.

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Zuverlässige Stromversorgung, Klimaschutz, mehr Beschäftigung Interner Link

Die Regierung von Côte d’Ivoire hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix bis 2030 auf 45 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig sollen bis 2025 alle Haushalte über einen Stromanschluss verfügen. Damit diese Ziele erreicht werden, konzentriert sich die deutsch-ivorische Reformpartnerschaft auf die Förderung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz.

Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung Berufliche Bildung verbessern, Jobperspektiven schaffen Interner Link

Das BMZ unterstützt die ivorische Regierung dabei, ihren nationalen Entwicklungsplan in Bezug auf Beschäftigungsförderung und berufliche Bildung umzusetzen. Konkret wird die Regierung bei der Einführung eines dualen Berufsbildungssystems und bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen beraten.

Holztransport in Côte d‘Ivoire

Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen Wälder schützen, Artenvielfalt erhalten Interner Link

In den vergangenen 35 Jahren wurden rund 60 Prozent der Waldflächen in Côte d’Ivoire gerodet. Schutzgebiete und ihre einzigartige Biodiversität sind dadurch akut bedroht. Ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit liegt darum auf dem Erhalt der Biodiversität in den Nationalparks Taï und Comoé.

Aktuelle Situation

Politische Situation
 Mitarbeiter in der Kontrollzentrale einer Schokoladenfabrik in Abidjan, Côte d’Ivoire
Historischer und politischer Hintergrund
Ehemalige Kriegsteilnehmer erhalten eine Ausbildung
Soziale Situation
Frauen beim Elternabend einer Grundschule in Côte d’Ivoire
Wirtschaftliche Situation
Lagergebäude einer Kakao-Kooperative in Côte d’Ivoire

Stand: 09.02.2023