Flugzeug auf dem Leopold-Sedar-Senghor Flughafen in Dakar, Senegal. Im Hintergrund das African Renaissance Monument.
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Senegal Reformorientiert und politisch stabil
Die Covid-19-Pandemie hat auch die senegalesische Wirtschaft stark getroffen, jedoch versuchte die Regierung, die negativen Auswirkungen durch ein Konjunkturprogramm abzufedern und neue Impulse zu geben. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) nimmt die Republik Senegal Rang 170 von 191 Ländern ein. Energieknappheit, Nahrungsmittelkrisen, ein starkes Bevölkerungswachstum und eine hohe Arbeitslosigkeit hemmen die Entwicklung des Landes.
Senegal wird durch den Staat Gambia, dessen relativ kleine Landesfläche es fast vollständig umschließt, in einen Nord- und einen kleineren Südteil getrennt. In der südlichen Region, der Casamance, hat die politische und wirtschaftliche Isolation zu einer Unabhängigkeitsbewegung geführt. Drei Jahrzehnte lang kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. In den vergangenen Jahren hat sich die Lage entspannt, seit 2012 herrscht ein Waffenstillstand, der weitgehend eingehalten wird.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Senegal
Deutschland und Senegal verbindet eine langjährige entwicklungspolitische Zusammenarbeit. Seit November 2019 gehört das Land zu den Reformpartnern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die Reformpartnerschaften bilden den deutschen Beitrag zur G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Initiative „Compact with Afric (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)a“. Sie zielen darauf ab, das Umfeld für private Investitionen zu verbessern und damit mehr Beschäftigung zu schaffen.
Die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung bildet daher einen Schwerpunkt der deutsch-senegalesischen Zusammenarbeit. Dazu kommt das Thema „Governance (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)“, um Rahmenbedingungen für eine transparentere und leistungsfähigere Verwaltung zu schaffen. Ein weiteres Kernthema ist der Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Für die Zusammenarbeit mit Senegal bewilligte das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) im Jahr 2021 Mittel in Höhe von 140 Millionen Euro.
Corona-Nothilfeprogramm
Zur Abmilderung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wird das senegalesische Corona-Nothilfeprogramm (PRES) von deutscher Seite als Teil der Zusagen für 2020 mit einer Budgetfinanzierung in Höhe von 100 Millionen Euro unterstützt. Der Schwerpunkt der deutschen Unterstützung liegt dabei auf den Maßnahmen für die fragilsten und am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren, insbesondere für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen. Zudem setzt sich Deutschland besonders für eine effiziente und transparente Umsetzung des Nothilfeprogramms ein.
Migration
Seit 2017 ist Senegal Zielland des BMZ-Programms „Migration und Entwicklung“. Eine Beratung erfolgt in den Bereichen Diasporakooperation, Migration und Existenzgründung. Außerdem nahm im Rahmen des BMZ-Rückkehrerprogramms „Perspektive Heimat“ Anfang 2018 ein Migrationsberatungszentrum in Dakar seine Arbeit auf. In Verbindung mit örtlichen Projekten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt es zurückgekehrte Migrantinnen und Migranten bei der Berufsbildung und Arbeitsplatzsuche.
Stand: 09.08.2022