Sambia Hoffnung auf Reformkurs – immense Herausforderungen
Die Regierung unter Präsident Hichilema verfolgt einen ehrgeizigen Reformkurs, sieht sich allerdings mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen die weit verbreitete Armut, Mangelernährung, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Folgen des Klimawandels, eine ausgeprägte soziale Ungleichheit, ein starkes Bevölkerungswachstum und eine extrem hohe Staatsverschuldung.
Ende 2020 musste Sambia seine Zahlungsunfähigkeit gegenüber seinen internationalen Gläubigern erklären.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Sambia
Die Bundesrepublik Deutschland und Sambia pflegen seit der Unabhängigkeit des Landes 1964 freundschaftliche Beziehungen. Deutschland gehört zu den größeren internationalen Kooperationspartnern Sambias. Bei Regierungsverhandlungen im November 2022 sagte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Sambia 94,5 Millionen Euro zu. Im Rahmen der BMZ-Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ wurden weitere 43 Millionen Euro für Sambia bereitgestellt. Mit den Zusagen will das BMZ die ambitionierte politische Reformagenda des sambischen Präsidenten Hichilema unterstützen, der sich für die Überwindung der hohen Staatsverschuldung, mehr Demokratie und eine aktive Klimapolitik einsetzt. Die nächsten Regierungsverhandlungen werden voraussichtlich im Herbst 2024 stattfinden.
Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Sambia zielt auf die Unterstützung der ambitionierten sambischen Reformagenda. Ein Teil der im November 2022 neu zugesagten Mittel wird dafür eingesetzt, Sambia in seinem Finanzmanagement zu unterstützen. Weitere neue Programme zielen darauf, die Wasserressourcen im besonders trockenen Süden durch innovative Ansätze zu schützen und die Regierung dabei zu unterstützen, Landwirtschaft und Ernährung dem Klimawandel anzupassen. Am Rande der Regierungsverhandlungen im November 2022 besuchten die sambische und die deutsche Delegation gemeinsam das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und diskutierten erste Ergebnisse einer Studie zum Agrarsektor Sambias (Externer Link).
Im Fokus steht die Stärkung guter Regierungsführung, die Unterstützung bei der Anpassung an den Klimawandel und die Bekämpfung von Armut und Mangelernährung. Dabei konzentriert sich die Entwicklungszusammenarbeit auf folgende Kernthemen:
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Aktionsfeld: Gute Regierungsführung - Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
Aktionsfeld: Wasser - Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme
Aktionsfelder: Ernährungssicherung, Landwirtschaft. Hier erfolgt die Finanzierung derzeit wesentlich über die Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“.
Über diese Schwerpunkte hinaus fördert das BMZ auch den Ausbau erneuerbarer Energien.
Sambia profitiert außerdem von verschiedenen Regional- und Globalvorhaben. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist eng mit dem Engagement der Europäischen Union in Sambia verzahnt, ein gemeinsames Planungsdokument („joint programming“) soll bald finalisiert werden.
Stand: 13.12.2022