Der Vulkan Cotopaxi (5897 Meter) in Ecuador

Ecuador Ein Land sucht seinen Weg aus der Krise

Ecuador gehört zu den Ländern mit der größten Artenvielfalt der Welt. In den vergangenen Jahren ist es Ecuador gelungen, die Entwaldung deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig durchläuft das Land seit einigen Jahren eine schwere Wirtschaftskrise, die durch die Corona-Pandemie und eine angespannte Sicherheitslage verstärkt wurde. Notwendige Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) verlangten zuletzt einschneidende Sparmaßnahmen und führten zu einer wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung.

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Häuser auf einem Hügel in Quito, Ecuador
Ecuador steht vor der Herausforderung, einen ökologisch-nachhaltigen und sozial-gerechten Wandel voranzutreiben. Der Abbau von natürlichen Ressourcen (insbesondere der Ausbau von Ölfeldern und Minen in sensiblen Ökosystemen) erzeugt ein Spannungsfeld:

Auf der einen Seite erfordern Wirtschaftskrise, Pandemiefolgen und Sparpolitik zusätzliche Einnahmequellen. Mit dem Einbruch der Erdölpreise seit 2014 sind die Handlungsspielräume der ecuadorianischen Regierung bereits vor der Corona-Pandemie deutlich reduziert worden. Kernaufgabe bleibt daher, ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell als Alternative zum gegenwärtigen Rohstoffexport zu entwickeln.

Auf der anderen Seite provoziert eine rohstoffbasierte Wirtschaft mitunter sozial-ökologische Konflikte und Verteilungsfragen, insbesondere in Hinblick auf indigene Interessen sowie die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards.


Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Ecuador

Deutschland ist einer der größten bilateralen Geber der Entwicklungszusammenarbeit mit Ecuador. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat Ecuador im November 2022 bei Regierungsverhandlungen rund 100 Millionen Euro zugesagt.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf drei Kernthemen:

  • Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen
    Aktionsfeld Biodiversität und Waldschutz
  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfeld Gute Regierungsführung sowie Flucht und Migration
  • Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie
    Aktionsfeld Nachhaltige Stadtentwicklung

Das Thema Geschlechtergerechtigkeit im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik wird in allen Vorhaben berücksichtig.

Bergtukan im Nationalpark Yasuní, Ecuador

Kernthema „Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen“ Artenvielfalt erhalten, Bioökonomie fördern Interner Link

Der Umwelt- und Ressourcenschutz steht im Mittelpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Ecuador. Das BMZ unterstützt die Partner dabei, die außergewöhnliche Artenvielfalt Ecuadors zu erhalten und mit Konzepten nachhaltiger Nutzung und Inwertsetzung zu verbinden. Dafür bietet das BMZ Finanzierung und Beratung in Themenfeldern wie Küsten- und Meeresschutz, Erhalt der Biodiversität in den Anden und Waldschutz.

Platz der Unabhängigkeit in Quito, Ecuador

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Gute Regierungsführung und die Rechte von Geflüchteten stärken Interner Link

Mit einer engen Zusammenarbeit im Themenbereich „Staat, Demokratie und Teilhabe“ soll der Reformkurs des Landes und eine gute Regierungsführung auf allen politischen Ebenen von Deutschland gefördert werden. Die Bürgerbeteiligung und die Belange vulnerabler Gruppen, die Rechte von Frauen und von Geflüchteten spielen dabei eine zentrale Rolle.

Blick auf die Stadt Cuenca in Ecuador

Kernthema „Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie“ Stadtentwicklung und Mobilität nachhaltig gestalten Interner Link

Etwa zwei Drittel der Menschen in Ecuador leben in Städten. Insbesondere die mittleren Städte sind dynamische Entwicklungspole, verfügen jedoch über begrenzte Kapazitäten, um das Wachstum nachhaltig zu gestalten. Deutschland unterstützt die Partner bei der Umsetzung der ersten nationalen Strategie für nachhaltige Stadtentwicklung.

Aktuelle Situation

Häuser auf einem Hügel in Quito, Ecuador
Warnschild in einem Ölfördergebiet in Ecuador
Eine circa 100 Jahre alte Galapagos-Riesenschildkröte, Charles-Darwin Forschungsstation auf der Insel Santa Cruz, Galapagosinseln, Ecuador

Stand: 18.08.2023