Strand an der Atlantikküste von Benin, nahe der Stadt Ouidah
Urheberrecht© Shubert Ciencia, via flickr, CC BY 2.0
Benin Politische Wende gemeistert
30 Jahre nachdem Benin unabhängig geworden war, stand das Land 1990 vor dem wirtschaftlichen Ruin und am Rande eines Bürgerkriegs. Doch der westafrikanische Staat schaffte die Wende: Das kommunistische System wurde abgeschafft und Mathieu Kérékou, der das Land seit 1972 diktatorisch regiert hatte, wurde 1991 abgewählt. Durch einen kontinuierlichen Reformprozess hat sich in Benin eine stabile Demokratie entwickelt, die sich durch ein Mehrparteiensystem, freie Wahlen, die Gewährung von Grundrechten und eine aktive Zivilgesellschaft auszeichnet.
Deutliche Fortschritte bei der Armutsbekämpfung wurden bislang trotz der allgemein entwicklungsorientierten Politik und eines leicht verbesserten Wirtschaftswachstums nicht erzielt. Im aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) liegt Benin auf Rang 166 von 191 Staaten. Zu den Entwicklungshemmnissen zählen eine ineffiziente Verwaltung, mangelnde Rechtssicherheit, Korruption und ein starkes Bevölkerungswachstum.
Entwicklungszusammenarbeit
Benin gehört zu den Ländern, mit denen die Bundesrepublik auf Basis zwischenstaatlich vereinbarter Verträge eng zusammenarbeitet. Deutschland ist einer der wichtigsten entwicklungspolitischen Unterstützer des Landes.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Schwerpunktbereiche Landwirtschaft, Dezentralisierung sowie Trinkwasser- und Sanitärversorgung.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Benin
Bei Regierungsverhandlungen im Oktober 2019 hat Deutschland insgesamt 60,4 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit mit Benin in den Jahren 2019 und 2020 zugesagt. Davon entfallen 34,6 Millionen auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 25,8 Millionen auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Im Rahmen seiner Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Jahr 2019 außerdem knapp 19 Millionen Euro für Vorhaben zur Förderung der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung zur Verfügung gestellt.
Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
- Dezentralisierung
- Landwirtschaft
- Trinkwasser- und Sanitärversorgung
Außerdem engagiert sich Deutschland im Bereich der makroökonomischen Beratung. Auf regionaler Ebene unterstützt das BMZ den Aufbau eines westafrikanischen Stromverbundes und den Schutz des ersten grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Afrikas im Dreiländereck von Benin, Burkina Faso und Niger.
Künftig ist geplant, die beninische Regierung im Bereich berufliche Bildung und Privatwirtschaftsentwicklung zu unterstützen.