Kinder in Benin
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Soziale Situation Extreme Armut weit verbreitet
Trotz des Reformwillens der Regierung und des Engagements internationaler Geber ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, die Armut in Benin deutlich zu verringern. Das hohe Bevölkerungswachstum von rund 2,7 Prozent erschwert Erfolge in diesem Bereich. Fast die Hälfte der Beninerinnen und Beniner lebt in extremer Armut. Bei der Versorgung von Säuglingen und Kleinkindern sind zwar Fortschritte zu verzeichnen, doch immer noch sterben 93 von 1.000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag. Mehr als 42 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, die Lebenserwartung in Benin beträgt 61 Jahre.
Entwicklungsplan vorgelegt
Im Januar 2019 veröffentlichte die Regierung ihren nationalen Entwicklungsplan für die Zeit bis 2025. Darin definiert sie ihr Ziel eines wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Wachstums im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der Agenda 2063 der Afrikanischen Union. Unter anderem soll die Armut bis zum Jahr 2025 auf 23 Prozent sinken. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sollen bis dahin Zugang zu Elektrizität haben und alle Haushalte im ländlichen Raum sollen über sauberes Trinkwasser verfügen. In beiden Bereichen liegt die Versorgungsrate derzeit bei etwa 40 Prozent.
Fortschritte im Bildungswesen
Zu den wichtigen Aufgaben der Regierung gehört auch die Verbesserung der Bildungssituation. Mehr als 40 Prozent der Menschen in Benin sind Analphabeten. Seitdem der Grundschulbesuch kostenlos ist, hat sich die Einschulungsrate deutlich erhöht, sie liegt mittlerweile bei 97 Prozent. Allerdings brechen etwa 20 Prozent aller Kinder die Grundschule vorzeitig ab, vor allem viele Mädchen.
Die Qualität der schulischen und auch der beruflichen Bildung ist noch nicht zufriedenstellend. Deutschland hat die Schulbehörden Benins dabei unterstützt, neue Unterrichtsmethoden und -materialien einzuführen, um die Lehr- und Lernprozesse in den Grundschulen zu verbessern.