Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Sauberes Wasser für alle, biologische Vielfalt erhalten

Der Klimawandel und das Bevölkerungswachstum führen zu einer wachsenden Belastung der natürlichen Ressourcen in Benin. Deutschland unterstützt sein Partnerland beim Management der Wasserressourcen, bei der Trinkwasserversorgung und beim Erhalt der Biodiversität. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Unterstützung des Nordens, wo der Kampf um knappe natürliche Ressourcen Konflikte verschärft.

Hände unter einem Wasserhahn in Benin

Öffentliche Wasserzapfstelle in Benin

Öffentliche Wasserzapfstelle in Benin

Aktionsfeld Wasser

Im Aktionsfeld Wasser konzentriert sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zunehmend auf den Schutz der knapper werdenden Wasserressourcen und die Behandlung von Abwässern. Die Regierung baut mit Unterstützung anderer Geber wie zum Beispiel der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) die Trinkwasserversorgung in ländlichen Gebieten Benins aus. Umso wichtiger ist es, dass es für die wachsende Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung genug sauberes Wasser gibt. Ungefähr ein Viertel der beninischen Bevölkerung hat keinen Zugang zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser. Dies betrifft vor allem die Bevölkerung des ländlichen Nordens, aber auch informelle Siedlungen am Stadtrand. Den staatlichen Stellen fehlen zudem grundlegende Informationen darüber, wie viel Wasser in welcher Qualität in den verschiedenen Wassereinzugsgebieten verfügbar ist. Mit deutscher Unterstützung werden die zuständigen Behörden und lokalen Wasserkomitees in die Lage versetzt, entsprechende Daten zu ermitteln und das Management der vorhandenen Wasserreserven zu verbessern.

Auch werden Kommunen beraten, wie sie ihr Abwassermanagement verbessern können. Eine von der KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) finanzierte Anlage zur Behandlung von Klärschlamm schützt den Golf von Guinea und den Nokoué-See vor Verunreinigungen. Die KfW fördert im Auftrag des BMZ den Ausbau zentraler Wasser- und Sanitärversorgungssysteme in schnell wachsenden städtischen und randstädtischen Gebieten.

Um die hygienischen Verhältnisse zu verbessern, hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) im Auftrag des BMZ ausgewählte Kommunen dabei unterstützt, Pumpen zur automatischen Chlorierung des Trinkwassers zu installieren und Personal für den Betrieb der Anlagen auszubilden. Ein einfacher Test ermöglicht es den Menschen, die Qualität ihres Trinkwassers zu kontrollieren und zu verbessern – etwa durch das regelmäßige Reinigen der Transportbehälter.


Aktionsfeld Biodiversität

Im Mittelpunkt des deutschen Engagements in diesem Aktionsfeld steht der Erhalt der Biodiversität insbesondere in den Nationalparks im Norden Benins, verbunden mit der Stärkung der Bevölkerung, die am Rande der Nationalparks lebt.

Die Nationalparks „W“ (benannt nach dem w-förmigen Verlauf des Niger-Flusses), Arly und Pendjari bilden zusammen die WAP-Region. Diese umfasst in Benin, Burkina Faso und Niger eine Fläche von mehr als 30.000 Quadratkilometern und bildet das größte zusammenhängende Savannenschutzgebiet Westafrikas. Die einzigartige Biodiversität wird durch die zunehmende Ausbreitung islamistischer Gruppen, organisierte Wilderei, Konflikte um Wanderweidewirtschaft und das starke Bevölkerungswachstum bedroht. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die Lage.

Zum Schutz des Naturreichtums hat die KfW die Umweltstiftung „Fondation des Savanes Ouest-Africaines“ (FSOA) ins Leben gerufen. Die aus den Zinserträgen des Stiftungskapitals erwirtschafteten Mittel fließen in die Verwaltung und den Unterhalt der Parks sowie in die Unterstützung der Bevölkerung, die am Rande des Parks lebt.

Bevölkerung am Naturreichtum teilhaben lassen

Ein Vorhaben der GIZ unterstützt die Ministerien und Naturschutzbehörden der drei beteiligten Länder dabei, gemeinsame Managementsysteme für das gemeinsame Schutzgebiet aufzubauen und die Lebensbedingungen der Bevölkerung, die am Rande des Parks lebt, zu verbessern.

Dafür wird der Aufbau von Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gefördert, etwa die Produktion und Verarbeitung von Honig, Karitébutter, Sesam, Sojakäse, Mung-Bohnen und Baobab-Blättern. Die verbesserten Einkommens- und Lebensverhältnisse sollen stabilisierend wirken und Konflikte und terroristische Einflüsse aus der Sahelregion auf den Norden Benins abmildern. In der letzten Phase des Vorhabens konnten so gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen, die die Situation vor Ort gut kennen, im gesamten Projektgebiet 660.000 Menschen erreicht werden, davon 77 Prozent Frauen. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden außerdem Aufforstungs- und Renaturierungsmaßnahmen gefördert.

Stand: 14.08.2023