Wirtschaftliche Situation Hafen und Landwirtschaft sichern das Wachstum

Wirtschaftlich ist Benin stark vom Nachbarland Nigeria abhängig. Der Großteil aller im Hafen von Cotonou ankommenden Waren (etwa Gebrauchtwagen und Reis) ist für den nigerianischen Markt bestimmt. Auch für die benachbarten Binnenländer Niger, Burkina Faso und Mali ist Benin ein wichtiges Transitland.

Ein Mitarbeiter einer Baumwoll-Entkörnungsfabrik in Benin

Ein Mitarbeiter einer Baumwoll-Entkörnungsfabrik in Benin

Ein Mitarbeiter einer Baumwoll-Entkörnungsfabrik in Benin

Die zweite wichtige Säule der Wirtschaft neben dem Hafen ist die Landwirtschaft. Exportiert werden in erster Linie unverarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Baumwolle und Cashewkerne. Daraus entsteht eine große Abhängigkeit von Ernteerträgen und Weltmarktpreisen. Der Baumwollanbau ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Benin hat sich in den letzten Jahren zu Afrikas führendem Baumwollproduzenten entwickelt und wird nach Angaben der Regierung jährlich 728.000 Tonnen produzieren. Das Land exportiert fast die gesamte Rohbaumwolle, wobei der Großteil nach Bangladesch geht. Die Regierung bemüht sich nun um den Aufbau einer eigenen Textilindustrie.


Wirtschaft wächst – Reformbemühungen werden anerkannt

Die makroökonomische Situation in Benin ist seit einigen Jahren relativ stabil. Die Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) stuft Benin inzwischen als Land mit mittlerem Pro-Kopf-Einkommen ein.

Die Corona-Krise hat Benin vergleichsweise gut überstanden. Während andere Länder in die Rezession rutschten, wuchs die beninische Wirtschaft 2020 um immerhin 3,8 Prozent (nach Wachstumsraten von fast sieben Prozent in den Vorjahren). 2021 erholte sie sich von den Pandemiefolgen, das Bruttoinlandsprodukt stieg um 7,2 Prozent. Für die kommenden Jahren rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) mit Wachstumsraten von etwa sechs Prozent. Angesichts der starken Bevölkerungszunahme reicht das jedoch trotzdem nicht aus, um die Armut im Land wirksam und dauerhaft zu verringern. Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten sind im informellen Sektor (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) tätig.

Die Regierung Benins unternimmt große Anstrengungen, die Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliches Engagement zu verbessern und mehr private Investitionen anzuziehen. Unter anderem investiert sie stark in die staatliche Infrastruktur (Straßenbau, Energieversorgung, Aufbau einer Industrieentwicklungszone) und ermöglicht vereinfachte Unternehmensgründungen per Online-Portal. Zu den Investitionshemmnissen zählen weiterhin Ineffizienzen in der Verwaltung, weiter bestehende Korruption – trotz der erreichten Verbesserungen – und ein unzureichender Zugang zu Krediten.

Stand: 14.08.2023